https://www.baunetz.de/wettbewerbe/oestlicher_Bereich_der_Messestadt_Riem_97623.html
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Gesamtkonzeption
Im Osten Münchens, am Übergang in die offene Landschaft gelegen, wird die Messestadt Riem Mittler zwischen Großstadt und Umland sein. Die Planung der Messestadt Riem hat das Ziel, ein Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen, das den Menschen das Gefühl von Heimat gibt, ihnen eine hohe Lebensqualität im Einklang mit der Natur bietet und mit allen erforderlichen Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen weitgehend eigenständig ist.
Vorbereitende Untersuchungen, eine Reihe von Ideen- und Realisierungswettbewerben in den Bereichen Städtebau, Landschaftsplanung und Hochbau sowie die Erarbeitung von Bauleitplanungen mit begleitenden Detailkonzepten (ökologisches Rahmenkonzept, Energiekonzept, Spielraumkonzept, Parkraumkonzept, soziales Nutzungs- und Versorgungskonzept etc.) haben seit 1987 kontinuierlich zur Entwicklung und Verfeinerung der Planung beigetragen. Mit diesem Vorgehen verfolgt die Landeshauptstadt München eine Planungskultur, die inhaltlich und gestalterisch ein hohes Niveau anstrebt.
Kerngedanke des Planungskonzepts für die Messestadt Riem ist die intensive Verzahnung von Stadt und Landschaft. So wird ein urbaner neuer Stadtteil mit eigenständigem Erscheinungsbild entstehen, welcher die Lage am „Stadtrand" für vielfältige Bezüge zum Freiraum nutzt.
Die Funktionsbereiche Wohnen, Messe und Gewerbe werden räumlich durch die beiden Haupterschließungsachsen in Ost-West-Richtung (Willy-Brandt-Allee) und Nord-Süd Richtung (Olof-Palme-Straße) gegliedert. Südlich der Willy Brandt-Allee liegen die Wohnquartiere, die mit Büro-, Gewerbe- und Einzelhandelsflächen durchmischt und mit dem Landschaftspark im Süden verzahnt sind. Mit ihrem Bau wurde soeben begonnen. Im Norden befinden sich das neue, heute bereit fast fertiggestellte Messegelände sowie zwei Gewerbegebiete.
Am Schnittpunkt von Olof-Palme-Straße und Willy-Brandt-Allee wird mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten und einem umfangreichen Dienstleistungsangebot an öffentlichen Einrichtungen, einem Hotel, Banken, Gastronomie und Arztpraxen der „geschäftige" Mittelpunkt des Stadtteils sein. Hier am Willy-Brandt-Platz befindet sich auch der U-Bahnhof Messestadt-West. Ein zweiter, wenngleich auch kleinerer und untergeordneter zentraler Bereich ist am U-Bahnhof Messestadt-Ost vorgesehen. Damit sich Läden und sonstige gewerbliche Nutzungen auch innerhalb der Wohngebiete entwickeln können, werden dort in den Eckbereichen die Erdgeschosse so ausgebildet, daß sie auch für solche Nutzungen geeignete Voraussetzungen bieten.
Freiflächen in den Wohngebieten sowie der Landschaftspark München-Riem mit großen zusammenhängenden Wiesenflächen und Waldstrukturen, dem Badesee und einem Rodelhügel bieten den Bürgerinnen und Bürgern der Messestadt ein zu Fuß erreichbares Naherholungsgebiet. Kennzeichnend für die Grün- und Freiflächen in ihrer Gesamtheit ist das gestufte System der Öffentlichkeit. Die Vegetationsstrukturen haben eine wichtige Funktion im Münchener Biotop-Verbundsystem.
Im öffentlichen Straßenraum werden nur wenige frei zugängliche Stellplätze angeboten, da diese während der Messezeiten den Anwohnern kaum zur Verfügung stünden, sondern durch Messebesucher belegt wären.
„Nachhaltigkeit" ist Grundprinzip der Planungen für die Messestadt. Darunter ist eine dauerhaft umweltgerechte Planung zu verstehen, die darauf zielt, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen, ohne dabei die heutigen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise und ressortübergreifendes Handeln stehen hier im Mittelpunkt. So kommt beispielsweise im Sinne einer umweltschonenden Verkehrserschließung einer integrierten Umsetzung von Stadt- und Verkehrsplanung besondere Bedeutung zu.
Vor diesem Hintergrund wurde für die Messestadt Riem ein ökologisches Rahmenkonzept entwickelt, dessen für die Wettbewerbsbearbeitung relevanten Punkte im folgenden zusammengefaßt sind:
Ziel des Freiraumkonzeptes ist es, die Anforderungen bezüglich des Stadtklimas, der Flächeneinsparung, der Erholung und des Naturschutzes zu benennen und miteinander abzustimmen. Zu berücksichtigen sind:
- die Frischluftzufuhr und die Durchlüftung
- die flächensparenden Baustrukturen
- die Erholung und der Naturschutz.
Ziel des Wasserkonzeptes ist es, den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten und eine möglichst hohe Gewässerqualität zu sichern. Zu berücksichtigen sind:
- die Reinigung und Versickerung von Oberflächenwasser (geringer Versiegelungsgrad und -anteil, ausreichende Flächen zur Versickerung, Sickervorrichtungen als Fläche, Mulde oder Schacht).
Übergeordnetes Ziel des Verkehrskonzeptes ist es, Emissionen wie Lärm und Abgase zu vermindern und eine hohe Freiraumqualität zu sichern. Zu berücksichtigen sind:
- attraktive Verkehrsangebote durch den Umweltverbund -direkte Anbindung an das öffentliche Personennahverkehrsnetz und gut nutzbare Fuß- und Radwege
- die Verkehrsvermeidung von motorisiertem Individualverkehr (MIV) durch ein Parkraum- und Erschließungskonzept
- die Minimierung der Verkehrsemissionen durch flüssige Verkehrsführung und Lärmschutzeinrichtungen.
Ziel des Energiekonzeptes ist es, Energie sparsam, effizient und umweltfreundlich zu erzeugen und zu gebrauchen. Gewährleistet wird dies durch
- die Minimierung des Energiebedarfs beim Verbraucher (Optimierung des Verhältnisses von an die Außenluft angrenzenden, wärmeübertragenden Oberflächen zum nutzbaren, beheizten Raumvolumen, Nutzung passiver Solarenergie durch geeignete Gebäudestellung).
Auch wenn die Messestadt Riem eine eigenständige Neuplanung darstellt, so bleiben doch einige Spuren aus der Flughafenzeit erhalten. Die ehemalige Abflughalle, der Tower und eine Tribüne bestehen fort, das östliche und westliche Ende der alten Start- und Landebahn sind als Strukturen in der Landschaft wiederauffindbar. Im Wettbewerbsgebiet selbst sind keine Gebäuderelikte oder Einrichtungen des ehemaligen Flughafens erhalten.
Für die Realisierung des Projekts Messestadt Riem wurde ein privatrechtliches Trägermodell gewählt. Eine Gruppe um die Bayerische Landesbank gründete die MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH. Deren Aufgaben umfassen insbesondere die Herstellung der technischen, sozialen und kulturellen Infrastruktur. Alle diese Maßnahmen werden durch ein Bankenkonsortium finanziert, die Stadt München leistet Finanzierungsbeiträge. Die Wahrung der städtischen Interessen wird durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sichergestellt. Die Aufgaben des Wohnungs- und Gewerbebaus werden durch private Bauträger bzw. Bauherren wahrgenommen.
Vorbereitende Untersuchungen, eine Reihe von Ideen- und Realisierungswettbewerben in den Bereichen Städtebau, Landschaftsplanung und Hochbau sowie die Erarbeitung von Bauleitplanungen mit begleitenden Detailkonzepten (ökologisches Rahmenkonzept, Energiekonzept, Spielraumkonzept, Parkraumkonzept, soziales Nutzungs- und Versorgungskonzept etc.) haben seit 1987 kontinuierlich zur Entwicklung und Verfeinerung der Planung beigetragen. Mit diesem Vorgehen verfolgt die Landeshauptstadt München eine Planungskultur, die inhaltlich und gestalterisch ein hohes Niveau anstrebt.
Kerngedanke des Planungskonzepts für die Messestadt Riem ist die intensive Verzahnung von Stadt und Landschaft. So wird ein urbaner neuer Stadtteil mit eigenständigem Erscheinungsbild entstehen, welcher die Lage am „Stadtrand" für vielfältige Bezüge zum Freiraum nutzt.
Die Funktionsbereiche Wohnen, Messe und Gewerbe werden räumlich durch die beiden Haupterschließungsachsen in Ost-West-Richtung (Willy-Brandt-Allee) und Nord-Süd Richtung (Olof-Palme-Straße) gegliedert. Südlich der Willy Brandt-Allee liegen die Wohnquartiere, die mit Büro-, Gewerbe- und Einzelhandelsflächen durchmischt und mit dem Landschaftspark im Süden verzahnt sind. Mit ihrem Bau wurde soeben begonnen. Im Norden befinden sich das neue, heute bereit fast fertiggestellte Messegelände sowie zwei Gewerbegebiete.
Am Schnittpunkt von Olof-Palme-Straße und Willy-Brandt-Allee wird mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten und einem umfangreichen Dienstleistungsangebot an öffentlichen Einrichtungen, einem Hotel, Banken, Gastronomie und Arztpraxen der „geschäftige" Mittelpunkt des Stadtteils sein. Hier am Willy-Brandt-Platz befindet sich auch der U-Bahnhof Messestadt-West. Ein zweiter, wenngleich auch kleinerer und untergeordneter zentraler Bereich ist am U-Bahnhof Messestadt-Ost vorgesehen. Damit sich Läden und sonstige gewerbliche Nutzungen auch innerhalb der Wohngebiete entwickeln können, werden dort in den Eckbereichen die Erdgeschosse so ausgebildet, daß sie auch für solche Nutzungen geeignete Voraussetzungen bieten.
Freiflächen in den Wohngebieten sowie der Landschaftspark München-Riem mit großen zusammenhängenden Wiesenflächen und Waldstrukturen, dem Badesee und einem Rodelhügel bieten den Bürgerinnen und Bürgern der Messestadt ein zu Fuß erreichbares Naherholungsgebiet. Kennzeichnend für die Grün- und Freiflächen in ihrer Gesamtheit ist das gestufte System der Öffentlichkeit. Die Vegetationsstrukturen haben eine wichtige Funktion im Münchener Biotop-Verbundsystem.
Im öffentlichen Straßenraum werden nur wenige frei zugängliche Stellplätze angeboten, da diese während der Messezeiten den Anwohnern kaum zur Verfügung stünden, sondern durch Messebesucher belegt wären.
„Nachhaltigkeit" ist Grundprinzip der Planungen für die Messestadt. Darunter ist eine dauerhaft umweltgerechte Planung zu verstehen, die darauf zielt, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen, ohne dabei die heutigen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise und ressortübergreifendes Handeln stehen hier im Mittelpunkt. So kommt beispielsweise im Sinne einer umweltschonenden Verkehrserschließung einer integrierten Umsetzung von Stadt- und Verkehrsplanung besondere Bedeutung zu.
Vor diesem Hintergrund wurde für die Messestadt Riem ein ökologisches Rahmenkonzept entwickelt, dessen für die Wettbewerbsbearbeitung relevanten Punkte im folgenden zusammengefaßt sind:
Ziel des Freiraumkonzeptes ist es, die Anforderungen bezüglich des Stadtklimas, der Flächeneinsparung, der Erholung und des Naturschutzes zu benennen und miteinander abzustimmen. Zu berücksichtigen sind:
- die Frischluftzufuhr und die Durchlüftung
- die flächensparenden Baustrukturen
- die Erholung und der Naturschutz.
Ziel des Wasserkonzeptes ist es, den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten und eine möglichst hohe Gewässerqualität zu sichern. Zu berücksichtigen sind:
- die Reinigung und Versickerung von Oberflächenwasser (geringer Versiegelungsgrad und -anteil, ausreichende Flächen zur Versickerung, Sickervorrichtungen als Fläche, Mulde oder Schacht).
Übergeordnetes Ziel des Verkehrskonzeptes ist es, Emissionen wie Lärm und Abgase zu vermindern und eine hohe Freiraumqualität zu sichern. Zu berücksichtigen sind:
- attraktive Verkehrsangebote durch den Umweltverbund -direkte Anbindung an das öffentliche Personennahverkehrsnetz und gut nutzbare Fuß- und Radwege
- die Verkehrsvermeidung von motorisiertem Individualverkehr (MIV) durch ein Parkraum- und Erschließungskonzept
- die Minimierung der Verkehrsemissionen durch flüssige Verkehrsführung und Lärmschutzeinrichtungen.
Ziel des Energiekonzeptes ist es, Energie sparsam, effizient und umweltfreundlich zu erzeugen und zu gebrauchen. Gewährleistet wird dies durch
- die Minimierung des Energiebedarfs beim Verbraucher (Optimierung des Verhältnisses von an die Außenluft angrenzenden, wärmeübertragenden Oberflächen zum nutzbaren, beheizten Raumvolumen, Nutzung passiver Solarenergie durch geeignete Gebäudestellung).
Auch wenn die Messestadt Riem eine eigenständige Neuplanung darstellt, so bleiben doch einige Spuren aus der Flughafenzeit erhalten. Die ehemalige Abflughalle, der Tower und eine Tribüne bestehen fort, das östliche und westliche Ende der alten Start- und Landebahn sind als Strukturen in der Landschaft wiederauffindbar. Im Wettbewerbsgebiet selbst sind keine Gebäuderelikte oder Einrichtungen des ehemaligen Flughafens erhalten.
Für die Realisierung des Projekts Messestadt Riem wurde ein privatrechtliches Trägermodell gewählt. Eine Gruppe um die Bayerische Landesbank gründete die MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH. Deren Aufgaben umfassen insbesondere die Herstellung der technischen, sozialen und kulturellen Infrastruktur. Alle diese Maßnahmen werden durch ein Bankenkonsortium finanziert, die Stadt München leistet Finanzierungsbeiträge. Die Wahrung der städtischen Interessen wird durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sichergestellt. Die Aufgaben des Wohnungs- und Gewerbebaus werden durch private Bauträger bzw. Bauherren wahrgenommen.