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„Via Triumphalis 2022“
Ort des Wettbewerbs | Karlsruhe |
Wettbewerbstyp | Städtebaulicher Realisierungswettbewerb |
Preise
1. Preis (75.000 DM) |
Wulf + Partner, Stuttgart Mitarbeiter: Fautstroh |
2. Preis (60.000 DM) |
Schweger und Partner, Hamburg Mitarbeiter: W. Meyer, Gospic, Kuhn, Neideck |
3. Preis (45.000 DM) |
Arge Scheffler, Warschauer und Partner mit Bauer, Platte, Schneider, Frankfurt Mitarbeiter: Heuchel, Davis, Dewald, Gessner, Bertelmann Sonderfachleute: Verkehr: Frank + Stete, Darmstadt; Statik: Bollinger + Grohmann, Frankfurt |
4. Preis (36.000 DM) |
P. W. Schmid, Pforzheim Mitarbeiter: Kahlert, U. Müller, Siegmund-Schultze, Weissenberger |
5. Preis (24.000 DM) |
Wäschle, Hausdorf, Paderborn, Berlin Mitarbeiter: Kriete, Schütz, Eustermann, Wessel Sonderfachleute: Verkehr: Waning Consult, Bochum |
Ankauf (10.000 DM) |
Schneider, Innsbruck Mitarbeiter: Kleboth, Lindinger, Neuschmid |
Ankauf (10.000 DM) |
Satzl-Weis, Weis, Karlsruhe |
Ankauf (10.000 DM) |
Zschocke, Eberhard-Goll, Kilian, Weilacher, Karlsruhe Sonderfachleute: ber. Ingenieure: Krebs + Kiefer, Karlsruhe; Modell: Gilbert, Karlsruhe |
Ankauf (10.000 DM) |
Gassmann, Karlsruhe Mitarbeiter: Scheidel, Graf, Hüsch |
Ankauf (10.000 DM) |
Weindel, Telian, Waldbronn / Karlsruhe Mitarbeiter: Wollowski, Hinderer, Wittmann, Langenecker, Dodel, Bier |
Ankauf (10.000 DM) |
Meinertz, Wulf , Berlin |
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Kommentar
Die Stadt Karlsruhe, die Landeskreditbank Baden-Württemberg und die Sparkasse Karlsruhe schrieben Ende letzten Jahres einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus, dessen Ziel es war, „für das Herzstück des markanten Fächergrundrisses der Stadt Karlsruhe eine langfristige Leitvorstellung zu entwickeln“. Deren „städtebauliche, verkehrliche und nutzerische Konzeption“ soll die Innenstadtentwicklung entlang der im wesentlichen von Friedrich Weinbrenner angelegten zentralen Nord-Süd-Achse – via triumphalis – für die kommenden 25 Jahre vorzeichnen. Der nach einem „Generalbauplan“ Weinbrenners (1797–1803) vom ehemaligen Residenzschloß (heute Landesmuseum) bis zum 1872 abgerissenen Ettlinger Tor baulich gefaßten und inzwischen bis zum Bereich Stadtgarten/Festplatz/Zoo verlängerten Achse mangelt es vor allem in ihrem südlichen Abschnitt an räumlichen Qualitäten. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich dort das Leitbild der Stadt als offener Raum mit locker in das Grün eingestreuten Solitären durch. Die heterogenen Raumfolgen südlich des Ettlinger-Tor-Platzes durch Bauten neu zu definieren, ohne auf „unangemessene Monumentalität und hohles Pathos“ zurückzugreifen, war eine der zentralen Aufgaben des Wettbewerbs. Außerdem waren u.a. Vorschläge für eine Erweiterung des Kongreßzentrums (Hotel) einzureichen.Nach vorangegangener EWR-weiter Bewerbungsphase hatte das Preisgericht (Vorsitz: Klaus Humpert, Freiburg) 67Arbeiten zu begutachten. Zu dem mit dem 1.Preis ausgezeichneten Entwurf von Tobias Wulf, Stuttgart, notierte es: „In expliziter Anlehnung an die historische Struktur der Stadt Karlsruhe formulieren die Verfasser den Anspruch, Stadtreparatur zu betreiben, stadträumliche Brüche zu vermeiden und, wo nötig, ein neues stadträumliches Gefüge aufzubauen. Deutliche Eingriffe werden deshalb vor allem am Ettlinger Tor bis zum Kongreßzentrum vorgenommen S Einer Aufweitung mit Einengung durch Pergolen folgt jenseits der Kriegsstraße als neuem Stadtboulevard die Wiederholung des Torthemas durch zwei symmetrisch angeordnete Stadtloggien. Diese Loggien bewältigen die komplexen Anforderungen dieses Standortes auf vielfältige Weise: Tor, Randbildung, Definierung der Räume und Verbindung und Artikulation der dahinterliegenden Freiräume zugleich. Das Theater gewinnt einen gut proportionierten Vorplatz, dem ein Zwilling zum künftigen Landratsamt gegenüberliegen könnte. Die Auffüllung der südlich anschließenden Blöcke zur Ettlinger Straße verdichtet dann wieder sinnvoll nach dieser ambivalenten Offenheit/Geschlossenheit das folgende Stück Stadt. Diese Verdichtung ist als Rhythmus von Masse und Offenheit überzeugend, wird allerdings mit dem Verlust der Grünverbindung erkauft. S Das Pendant zum Badenwerk – ein kleineres Hochhaus im Knickpunkt der Kriegsstraße – wird als Reminiszenz an Weinbrenner richtig plaziert S Im Bereich des Schlosses S wird S eine radikale Umnutzung der bestehenden vier zentralen Zirkelbauten vorgeschlagen. Die Erweiterung des Museums wird hier vorgesehen sowie eine Fülle von weiteren Kultureinrichtungen. So sinnvoll es ist, mit der bestehenden Stadt und ihren Bausteinen zu arbeiten, so kritisch muß auch nach der Realisierbarkeit solch einer radikalen Umnutzung gefragt werden.“ oh
Die Stadt Karlsruhe, die Landeskreditbank Baden-Württemberg und die Sparkasse Karlsruhe schrieben Ende letzten Jahres einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus, dessen Ziel es war, „für das Herzstück des markanten Fächergrundrisses der Stadt Karlsruhe eine langfristige Leitvorstellung zu entwickeln“. Deren „städtebauliche, verkehrliche und nutzerische Konzeption“ soll die Innenstadtentwicklung entlang der im wesentlichen von Friedrich Weinbrenner angelegten zentralen Nord-Süd-Achse – via triumphalis – für die kommenden 25 Jahre vorzeichnen. Der nach einem „Generalbauplan“ Weinbrenners (1797–1803) vom ehemaligen Residenzschloß (heute Landesmuseum) bis zum 1872 abgerissenen Ettlinger Tor baulich gefaßten und inzwischen bis zum Bereich Stadtgarten/Festplatz/Zoo verlängerten Achse mangelt es vor allem in ihrem südlichen Abschnitt an räumlichen Qualitäten. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich dort das Leitbild der Stadt als offener Raum mit locker in das Grün eingestreuten Solitären durch. Die heterogenen Raumfolgen südlich des Ettlinger-Tor-Platzes durch Bauten neu zu definieren, ohne auf „unangemessene Monumentalität und hohles Pathos“ zurückzugreifen, war eine der zentralen Aufgaben des Wettbewerbs. Außerdem waren u.a. Vorschläge für eine Erweiterung des Kongreßzentrums (Hotel) einzureichen.Nach vorangegangener EWR-weiter Bewerbungsphase hatte das Preisgericht (Vorsitz: Klaus Humpert, Freiburg) 67Arbeiten zu begutachten. Zu dem mit dem 1.Preis ausgezeichneten Entwurf von Tobias Wulf, Stuttgart, notierte es: „In expliziter Anlehnung an die historische Struktur der Stadt Karlsruhe formulieren die Verfasser den Anspruch, Stadtreparatur zu betreiben, stadträumliche Brüche zu vermeiden und, wo nötig, ein neues stadträumliches Gefüge aufzubauen. Deutliche Eingriffe werden deshalb vor allem am Ettlinger Tor bis zum Kongreßzentrum vorgenommen S Einer Aufweitung mit Einengung durch Pergolen folgt jenseits der Kriegsstraße als neuem Stadtboulevard die Wiederholung des Torthemas durch zwei symmetrisch angeordnete Stadtloggien. Diese Loggien bewältigen die komplexen Anforderungen dieses Standortes auf vielfältige Weise: Tor, Randbildung, Definierung der Räume und Verbindung und Artikulation der dahinterliegenden Freiräume zugleich. Das Theater gewinnt einen gut proportionierten Vorplatz, dem ein Zwilling zum künftigen Landratsamt gegenüberliegen könnte. Die Auffüllung der südlich anschließenden Blöcke zur Ettlinger Straße verdichtet dann wieder sinnvoll nach dieser ambivalenten Offenheit/Geschlossenheit das folgende Stück Stadt. Diese Verdichtung ist als Rhythmus von Masse und Offenheit überzeugend, wird allerdings mit dem Verlust der Grünverbindung erkauft. S Das Pendant zum Badenwerk – ein kleineres Hochhaus im Knickpunkt der Kriegsstraße – wird als Reminiszenz an Weinbrenner richtig plaziert S Im Bereich des Schlosses S wird S eine radikale Umnutzung der bestehenden vier zentralen Zirkelbauten vorgeschlagen. Die Erweiterung des Museums wird hier vorgesehen sowie eine Fülle von weiteren Kultureinrichtungen. So sinnvoll es ist, mit der bestehenden Stadt und ihren Bausteinen zu arbeiten, so kritisch muß auch nach der Realisierbarkeit solch einer radikalen Umnutzung gefragt werden.“ oh