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„Das städtische Haus“
Ort des Wettbewerbs | Berlin |
Wettbewerbstyp | Architekten- und Unternehmerwettbewerb |
Preise
1. Preis Standort Hellersdorf, Ortsteil Mahlsdorf, Landsberger Straße/ Stralsunder Straße |
|
2. Preis (8500 DM) Standort Hellersdorf, Ortsteil Mahlsdorf, Landsberger Straße/ Stralsunder Straße |
Arnold und Gladisch, Berlin |
2. Preis (8500 DM) Standort Hellersdorf, Ortsteil Mahlsdorf, Landsberger Straße/ Stralsunder Straße |
Beutin, Berlin |
1. Preis (13 500 DM) Standort Hohenschönhausen, Ortsteil Wartenberg, zwischen Schweriner Ring und Hagenower Ring |
Gußmann, Valentien, Berlin |
2. Preis (8500 DM) Standort Hohenschönhausen, Ortsteil Wartenberg, zwischen Schweriner Ring und Hagenower Ring |
Edmaier, Berlin |
1. Preis (13 500 DM) Standort Köpenick, Ortsteil Rahnsdorf, Fürstenwalder Allee 326 |
Kränzle, Haupt, Karlsruhe |
2. Preis (8500 DM) Standort Köpenick, Ortsteil Rahnsdorf, Fürstenwalder Allee 326 |
Seifert, Peper, Berlin |
1. Preis (13 500 DM) Standort Zehlendorf, Ortsteil Steinstücken, an der Teltower Straße zwischen Stahnsdorfer und Steinstraße |
Eckwert Negwer Sommer Suselbeek, Berlin |
2. Preis (8500 DM) Standort Zehlendorf, Ortsteil Steinstücken, an der Teltower Straße zwischen Stahnsdorfer und Steinstraße |
MEP GbR Meyer Ernst Partner Ernst, Kahl, Meyer, Berlin |
1. Preis Standort Marzahn, Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd, Block 45 |
|
2. Preis (8.500 DM) Standort Marzahn, Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd, Block 45 |
Schindler, Berlin |
2. Preis (8.500 DM) Standort Marzahn, Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd, Block 45 |
Grossmann, Berlin |
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Kommentar
Ein Blick in das Berliner Umland zeigt, daß das Wohnen im eigenen Heim wohl besonders für Familien mit Kindern attraktiver ist als in der innerstädtischen Mietwohnung. Daß dies aber nicht zwangsläufig mit der Abwanderung ins benachbarte Brandenburg einhergehen muß – bisher haben ca. 30000 Berliner und damit auch Steuerzahler die Stadt verlassen –, will der Senat mit verschiedenen Initiativen beweisen, die für das „Lebensmodell Stadt“ werben. Hierzu wurde im Frühjahr 1997 im Rahmen der „Eigentumsstrategie Berlin 2000“ der zweistufige Realisierungswettbewerb „Das städtische Haus“ ausgelobt, der die „Entwicklung eines berlinspezifischen Bautyps für verdichtetes Wohneigentum“ zum Ziel hatte.Gesucht wurden Konzepte für kostengünstige, flächensparende und freifinanzierte Eigenheime bzw. Eigentumswohnungen in verdichteter Bauweise. Basis sollte ein Grundtyp mit 100m2 Wohnfläche sein, der in Varianten auch Wohnformen wie Single-Wohnen, Wohnen und Arbeiten, Mehrgenerationen-Wohnen etc. ermöglicht. Durch frühzeitige Einbindung von Bauunternehmern in den Entwurfsprozeß – ein konkretes Preisangebot mußte in der 2. Stufe unterbreitet werden – wurde eine Optimierung der Kosten und ein Bauwerkspreis von 2000 DM pro m2 Wohnfläche erwartet. In der 2. Phase wurden 29 Teams ausgewählt, denen je eines von fünf Grundstücken zugeteilt wurde. Die Jury unter Vorsitz von Urs Müller, Berlin, vergab pro Standort zwei Preise. Die unterschiedlichen städtebaulichen Situationen wiesen zum einen eher kleinteilige heterogene Strukturen auf wie im Berliner Südwesten (Zehlendorf) und Südosten (Köpenick) sowie in Hellersdorf, aber auch Blockstrukturen wie in Hohenschönhausen am Rande einer fünfgeschossigen Plattensiedlung und in Marzahn im Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd.Für den Standort Zehlendorf schlagen die Berliner Eckert, Negwer, Sommer, Suselbeek (1. Preis) eine differenzierte raumbildende Struktur vor, die aus Einzelhäusern und Hausgruppen (2–4 Einheiten) besteht und durch ein System von Mauerarchitekturen zusammengefaßt wird. Auf der Grundlage einer einfachen Grundrißstruktur werden verschiedene Typen entwickelt, die durch eine großflächige Öffnung der Fassaden zu den angrenzenden Gärten den Häusern „trotz hoher Grundrißökonomie“ eine räumliche Qualität verleihen.Der mit dem 1. Preis prämierte Entwurf von Kränzle und Haupt, Karlsruhe, für das Grundstück in Köpenick sieht eine „Teppichbebauung mit einer klaren Grundstruktur aus zweigeschossigen Hausgruppen“ vor. Die äußerst differenziert angebotenen Haustypen, denen eine offene und variable Grundrißkonzeption zugrunde liegt, entwickeln sich um jeweils einen kleinen Innenhof. Die Jury würdigte die Arbeit als einen „überzeugenden Beitrag zum Thema kosten- und flächensparendes Bauen“, sah aber trotz der hohen architektonischen Qualität wenig Realisierungschancen für diese kompakte Lösung. Sie empfahl deshalb den 2. Preisträger (Seifert, Peper, Berlin) zur weiteren Bearbeitung. Auf die Lage am Rand einer Plattensiedlung in Hohenschönhausen reagieren die Architekten Gußmann und Valentien, Berlin, (1. Preis) mit einer städtebaulichen Großform, die „mit der Typologie des Einfamilienhauses“ eine gute Verknüpfung mit der angrenzenden Landschaft gewährleistet. Die Gebäude werden kammartig gereiht, jedes Haus wird durch einen gleich großen Freiraum, der eine Grundrißerweiterung erlaubt, zum Nachbarn hin ergänzt. Bei dem durchgängig einheitlichen Gebäudetyp werden Varianten vorgeschlagen.Für die Wettbewerbsgrundstücke in Marzahn und Hellersdorf wurden jeweils zwei 2. Preise vergeben. Die Jury konnte hier keine weitere Differenzierung hinsichtlich der architektonischen Qualität der Arbeiten machen, empfahl aber die Entwürfe von Salomon Schindler, Berlin, (Standort Marzahn) und Arnold und Gladisch, Berlin, (Standort Hellersdorf) zur weiteren Bearbeitung.Die DEGEWO als Bauträger ist bereits Eigentümer des Grundstücks in Hellersdorf und beabsichtigt den Kauf des Grundstücks in Köpenick. Wenn alle planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, soll sobald als möglich mit der Realisierung begonnen werden. Die restlichen Grundstücke befinden sich noch im Besitz des Landes Berlin, die Bauträger und Investoren werden noch gesucht, denn schließlich sol-len Wettbewerb und Realisierung „Schrittmacher für weitere Eigentumsprojekte in Berlin“ sein. Die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen will jedenfalls die Wettbewerbsergebnisse bis zum Jahr 2000 auf weiteren privaten und landeseigenen Grundstücken bei 2000 bis 3000 Wohneinheiten anwenden.Dagmar Hoetzel
Ein Blick in das Berliner Umland zeigt, daß das Wohnen im eigenen Heim wohl besonders für Familien mit Kindern attraktiver ist als in der innerstädtischen Mietwohnung. Daß dies aber nicht zwangsläufig mit der Abwanderung ins benachbarte Brandenburg einhergehen muß – bisher haben ca. 30000 Berliner und damit auch Steuerzahler die Stadt verlassen –, will der Senat mit verschiedenen Initiativen beweisen, die für das „Lebensmodell Stadt“ werben. Hierzu wurde im Frühjahr 1997 im Rahmen der „Eigentumsstrategie Berlin 2000“ der zweistufige Realisierungswettbewerb „Das städtische Haus“ ausgelobt, der die „Entwicklung eines berlinspezifischen Bautyps für verdichtetes Wohneigentum“ zum Ziel hatte.Gesucht wurden Konzepte für kostengünstige, flächensparende und freifinanzierte Eigenheime bzw. Eigentumswohnungen in verdichteter Bauweise. Basis sollte ein Grundtyp mit 100m2 Wohnfläche sein, der in Varianten auch Wohnformen wie Single-Wohnen, Wohnen und Arbeiten, Mehrgenerationen-Wohnen etc. ermöglicht. Durch frühzeitige Einbindung von Bauunternehmern in den Entwurfsprozeß – ein konkretes Preisangebot mußte in der 2. Stufe unterbreitet werden – wurde eine Optimierung der Kosten und ein Bauwerkspreis von 2000 DM pro m2 Wohnfläche erwartet. In der 2. Phase wurden 29 Teams ausgewählt, denen je eines von fünf Grundstücken zugeteilt wurde. Die Jury unter Vorsitz von Urs Müller, Berlin, vergab pro Standort zwei Preise. Die unterschiedlichen städtebaulichen Situationen wiesen zum einen eher kleinteilige heterogene Strukturen auf wie im Berliner Südwesten (Zehlendorf) und Südosten (Köpenick) sowie in Hellersdorf, aber auch Blockstrukturen wie in Hohenschönhausen am Rande einer fünfgeschossigen Plattensiedlung und in Marzahn im Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd.Für den Standort Zehlendorf schlagen die Berliner Eckert, Negwer, Sommer, Suselbeek (1. Preis) eine differenzierte raumbildende Struktur vor, die aus Einzelhäusern und Hausgruppen (2–4 Einheiten) besteht und durch ein System von Mauerarchitekturen zusammengefaßt wird. Auf der Grundlage einer einfachen Grundrißstruktur werden verschiedene Typen entwickelt, die durch eine großflächige Öffnung der Fassaden zu den angrenzenden Gärten den Häusern „trotz hoher Grundrißökonomie“ eine räumliche Qualität verleihen.Der mit dem 1. Preis prämierte Entwurf von Kränzle und Haupt, Karlsruhe, für das Grundstück in Köpenick sieht eine „Teppichbebauung mit einer klaren Grundstruktur aus zweigeschossigen Hausgruppen“ vor. Die äußerst differenziert angebotenen Haustypen, denen eine offene und variable Grundrißkonzeption zugrunde liegt, entwickeln sich um jeweils einen kleinen Innenhof. Die Jury würdigte die Arbeit als einen „überzeugenden Beitrag zum Thema kosten- und flächensparendes Bauen“, sah aber trotz der hohen architektonischen Qualität wenig Realisierungschancen für diese kompakte Lösung. Sie empfahl deshalb den 2. Preisträger (Seifert, Peper, Berlin) zur weiteren Bearbeitung. Auf die Lage am Rand einer Plattensiedlung in Hohenschönhausen reagieren die Architekten Gußmann und Valentien, Berlin, (1. Preis) mit einer städtebaulichen Großform, die „mit der Typologie des Einfamilienhauses“ eine gute Verknüpfung mit der angrenzenden Landschaft gewährleistet. Die Gebäude werden kammartig gereiht, jedes Haus wird durch einen gleich großen Freiraum, der eine Grundrißerweiterung erlaubt, zum Nachbarn hin ergänzt. Bei dem durchgängig einheitlichen Gebäudetyp werden Varianten vorgeschlagen.Für die Wettbewerbsgrundstücke in Marzahn und Hellersdorf wurden jeweils zwei 2. Preise vergeben. Die Jury konnte hier keine weitere Differenzierung hinsichtlich der architektonischen Qualität der Arbeiten machen, empfahl aber die Entwürfe von Salomon Schindler, Berlin, (Standort Marzahn) und Arnold und Gladisch, Berlin, (Standort Hellersdorf) zur weiteren Bearbeitung.Die DEGEWO als Bauträger ist bereits Eigentümer des Grundstücks in Hellersdorf und beabsichtigt den Kauf des Grundstücks in Köpenick. Wenn alle planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, soll sobald als möglich mit der Realisierung begonnen werden. Die restlichen Grundstücke befinden sich noch im Besitz des Landes Berlin, die Bauträger und Investoren werden noch gesucht, denn schließlich sol-len Wettbewerb und Realisierung „Schrittmacher für weitere Eigentumsprojekte in Berlin“ sein. Die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen will jedenfalls die Wettbewerbsergebnisse bis zum Jahr 2000 auf weiteren privaten und landeseigenen Grundstücken bei 2000 bis 3000 Wohneinheiten anwenden.Dagmar Hoetzel