https://www.baunetz.de/wettbewerbe/Vertretungen_der_Laender_Brandenburg_und_Mecklenburg-_Vorpommern_beim_Bund_94479.html
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Vertretungen der Länder Brandenburg und Mecklenburg-
Vorpommern beim Bund
Ort des Wettbewerbs | Berlin |
Wettbewerbstyp | Offener, einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb in 2 Phasen |
Preise
1. Preis |
Mai, Zill, Kuhsen, Lübeck Mitarbeiter: Fromme |
2. Preis |
v.Gerkan, Marg & Partner, Hamburg Mitarbeiter: Rewolle |
3. Preis |
Erlen und Erlen , Köln Mitarbeiter: Düchting |
4. Preis |
Böge, Lindner-Böge, Hamburg Mitarbeiter: Fuchs |
5. Preis |
Arge Büro TMK Minkus und Wolf, Köln Mitarbeiter: Huber |
Ankauf |
Passe, Berlin |
Ankauf |
Bumiller, Berlin |
Ankauf |
Schuster Architekten, Düsseldorf |
Ankauf |
Haag, Stuttgart |
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Kommentar
Wegen des knappen Stimmenverhältnisses empfahl die Jury dem Bauherren, sowohl den mit dem 1. Preis als auch den mit dem 2. Preis ausgezeichneten Enwurf überarbeiten zu lassen. Entschieden wird am 10. Juli.
Mit dem 1. Preis prämiert wurde der Entwurfs des Lübecker Büros Mai Zill Kuhsen. Die Jury überzeugte die ansprechende Variation des Typus Palais sowie die „Klarheit und Strenge, die mit Transparenz und Durchlässigkeit kontrastiert wird.“ Das zweigeschossige Foyer ist großzügig von der Straße (im Foto vorn) zum Garten durchorientiert.
Die repräsentativen und gemeinschaftliche Räume liegen hinter den großflächig verglasten Flächen, hinter den Lochfassaden liegen Büro- oder Wohnnutzung.
Den 2. Preis erhielt der Entwurf des Büros v. Gerkan, Marg & Partner, Hamburg (2. Preis). Der Entwurf überzeugte die Jury als Komposition aus zwei Bauteilen, die „gleichzeitig beiden Landesvertretungen eine eigene Identität“ verleiht.
Beide Länder haben ein eigenes Haus, zugleich werden sie zu einer Einheit zusammengefaßt durch die große, überdachte Foyerhalle sowie der einheitlichen Fassadengestaltung. Die äußere Schicht der Rasterfassade ist aus Muschelkalk und „spricht damit das brandenburgisch-preußische Element an“, die innere Schicht aus Holz „verweist auf den nordischen Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern“.
Wegen der großen Nachfrage werden die Arbeiten der Teilnehmer beider Wettbewerbsphasen noch einmal
Mitte Juli ausgestellt. Ort und Zeit stehen noch nicht fest.
Nach den großen Projekten für den Umzug der Regierung und Ministerien vom Rhein an die Spree, sozusagen den Grand Projects der Ära Kohl, sind es jetzt kleinere Bauvorhaben, die die weißen Flächen auf den Stadtplänen füllen. Neben Bauten für Verbände und Parteien stehen vor allem die Botschaften und Landesvertretungen im Rampenlicht. Zurecht bedienen sich daher die Bauherren des Mittels Wettbewerb zur Auswahl ihrer Baumeister. Die Diskussion um das rechte Verfahren erhält dabei durch jüngste Beispiele neue Nahrung – zumal die Teilnehmerzahlen in Zeiten EU-weiter Zulassungsbereiche und leerer Auftragsbücher explodieren.
Wettbewerbe mit 200 Teilnehmern sind schon normal und mit über 500 keine Seltenheit. Da ist es ehrenhaft wenn Fachpreisrichter die Sachpreisrichter auf die Einmaligkeit hinweisen, daß hier ein Berufsstand freiwillig Millionenbeträge in die Acquisition investiert – und dieses bei Verfahren die manchmal eher einer Lotterie gleichen. Man kann sich leicht die Sekundenzahl ausrechnen, die jedem Beitrag im Informationsrundgang der Jurysitzung zusteht. Wenn man diese mit dem Ermüdungsfaktor der Preisrichter und dem Darstellungsformat multipliziert, wird man sich ernüchtert dem nächsten Kiosk zuwenden, um ein Los für 6 aus 45 zu kaufen, das erheblich bessere Gewinnchancen einzuräumen scheint.
Eine größere Bedeutung bekommt bei derartigen Verfahren die Vorprüfung. Sie muß der Jury hunderte von Arbeiten aufbereitet zuarbeiten, die nur ein oder zwei Tage Zeit zur Entscheidung hat. Der Einsatz spezialisierter Vorprüfteams ist dabei unabdingbar, zumal in der Kombination mit dem Einsatz innovativer Darstellungstechniken. So wurden bei diesem Wettbewerb sämtliche Arbeiten eingescant und im Preisgericht per Computer und Videobeam raumhoch projiziert; ähnliche Techniken wurden auch schon andernorts bei Verfahren erfolgreich angewandt.
Die Jury unter dem Vorsitz von Max Bächer, dem Grand Seigneur der Preisgerichte, hatte zunächst aus 229 Teilnehmern die richtigen, in diesem Fall 28 Architekten für die 2. Phase auszufiltern, um dann die endgültigen Preisträger festzulegen.
Die Aufgabe der Architekten war der Entwurf der Doppel-Landesvertretung für Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Wie schon Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatten sich die zwei Länder zusammengetan um Kosten zu sparen und „Synergieeffekte“ zu nutzen. In den Ministergärten südlich des Brandenburger Tors ordnet sich das Haus zu vier weiteren Landesvertretungen, die sich entlang der heute noch nicht existenten Kleinen Querallee aufreihen werden. Ursprünglich wollte man hier noch mehr als die jetzt übriggebliebenen sieben Länder gebündelt sehen – fast wie eine kleine Bauausstellung zum Typus Stadtvilla.
Die Summe der Entwürfe zu den verschiedenen Wettbewerbe zeigt eine noch viel größere Vielfalt. Zugleich sind Gemeinsamkeiten nur logisch, da sich die Unterschiede in den Raumprogrammen auf die Benennung der internen Kneipe („Kajüte“, „Weinstube“, o.ä.) beschränken. So war denn auch die Suche nach dem Landestypischen vielen Teilnehmern Steigbügel zur Entwurfsidee, andere dagegen hielten sich an die klassischen Mittel des Städtebaus. Der Stolz der Landesfürsten ist aber wohl letzlich Garant für die Vielfalt im gebauten Quartier, da jeder sein unverwechselbares Haus möchte.
Der mit dem 1. Preis prämierte Entwurf von Mai Zill Kuhsen aus Lübeck gewinnt seine Eigenständigkeit aus dem Zwillingscharakter des Hauses. Er überspitzt und überlagert ihn in der Thematisierung zweier Dualitäten: zum einen zwischen den zwei Ländern, zum anderen zwischen offenem Repräsentationsbereich und geschlossenem Wohn-Verwaltungsbereich. Die Anordnung der gemeinschaftlichen Flächen löst darin die „Strenge der quadratischen Form“ auf, wie die Jury urteilt. Die eher bescheidene Qualität der Fassaden wird die Jury motiviert haben, auch den mit dem 2. Preis prämierten Entwurf von v. Gerkan, Marg & Partner, Hamburg, überarbeiten zu lassen. Dieser sucht die Individualität in der Wahl landesspezifischer Materialien, bleibt dabei durch das große Dach ein Haus und als Innenhoftypus eher austauschbar.
Man darf gespannt sein auf die finale Entscheidung der Jury am 10. Juli, aber auch auf die Ergebnisse des Wettbewerbs für den letzten Baustein an der Kleinen Querallee, die Landesvertretung Hessens, an dem sich über 500 Architekten beteiligten ...
Wegen des knappen Stimmenverhältnisses empfahl die Jury dem Bauherren, sowohl den mit dem 1. Preis als auch den mit dem 2. Preis ausgezeichneten Enwurf überarbeiten zu lassen. Entschieden wird am 10. Juli.
Mit dem 1. Preis prämiert wurde der Entwurfs des Lübecker Büros Mai Zill Kuhsen. Die Jury überzeugte die ansprechende Variation des Typus Palais sowie die „Klarheit und Strenge, die mit Transparenz und Durchlässigkeit kontrastiert wird.“ Das zweigeschossige Foyer ist großzügig von der Straße (im Foto vorn) zum Garten durchorientiert.
Die repräsentativen und gemeinschaftliche Räume liegen hinter den großflächig verglasten Flächen, hinter den Lochfassaden liegen Büro- oder Wohnnutzung.
Den 2. Preis erhielt der Entwurf des Büros v. Gerkan, Marg & Partner, Hamburg (2. Preis). Der Entwurf überzeugte die Jury als Komposition aus zwei Bauteilen, die „gleichzeitig beiden Landesvertretungen eine eigene Identität“ verleiht.
Beide Länder haben ein eigenes Haus, zugleich werden sie zu einer Einheit zusammengefaßt durch die große, überdachte Foyerhalle sowie der einheitlichen Fassadengestaltung. Die äußere Schicht der Rasterfassade ist aus Muschelkalk und „spricht damit das brandenburgisch-preußische Element an“, die innere Schicht aus Holz „verweist auf den nordischen Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern“.
Wegen der großen Nachfrage werden die Arbeiten der Teilnehmer beider Wettbewerbsphasen noch einmal
Mitte Juli ausgestellt. Ort und Zeit stehen noch nicht fest.
Nach den großen Projekten für den Umzug der Regierung und Ministerien vom Rhein an die Spree, sozusagen den Grand Projects der Ära Kohl, sind es jetzt kleinere Bauvorhaben, die die weißen Flächen auf den Stadtplänen füllen. Neben Bauten für Verbände und Parteien stehen vor allem die Botschaften und Landesvertretungen im Rampenlicht. Zurecht bedienen sich daher die Bauherren des Mittels Wettbewerb zur Auswahl ihrer Baumeister. Die Diskussion um das rechte Verfahren erhält dabei durch jüngste Beispiele neue Nahrung – zumal die Teilnehmerzahlen in Zeiten EU-weiter Zulassungsbereiche und leerer Auftragsbücher explodieren.
Wettbewerbe mit 200 Teilnehmern sind schon normal und mit über 500 keine Seltenheit. Da ist es ehrenhaft wenn Fachpreisrichter die Sachpreisrichter auf die Einmaligkeit hinweisen, daß hier ein Berufsstand freiwillig Millionenbeträge in die Acquisition investiert – und dieses bei Verfahren die manchmal eher einer Lotterie gleichen. Man kann sich leicht die Sekundenzahl ausrechnen, die jedem Beitrag im Informationsrundgang der Jurysitzung zusteht. Wenn man diese mit dem Ermüdungsfaktor der Preisrichter und dem Darstellungsformat multipliziert, wird man sich ernüchtert dem nächsten Kiosk zuwenden, um ein Los für 6 aus 45 zu kaufen, das erheblich bessere Gewinnchancen einzuräumen scheint.
Eine größere Bedeutung bekommt bei derartigen Verfahren die Vorprüfung. Sie muß der Jury hunderte von Arbeiten aufbereitet zuarbeiten, die nur ein oder zwei Tage Zeit zur Entscheidung hat. Der Einsatz spezialisierter Vorprüfteams ist dabei unabdingbar, zumal in der Kombination mit dem Einsatz innovativer Darstellungstechniken. So wurden bei diesem Wettbewerb sämtliche Arbeiten eingescant und im Preisgericht per Computer und Videobeam raumhoch projiziert; ähnliche Techniken wurden auch schon andernorts bei Verfahren erfolgreich angewandt.
Die Jury unter dem Vorsitz von Max Bächer, dem Grand Seigneur der Preisgerichte, hatte zunächst aus 229 Teilnehmern die richtigen, in diesem Fall 28 Architekten für die 2. Phase auszufiltern, um dann die endgültigen Preisträger festzulegen.
Die Aufgabe der Architekten war der Entwurf der Doppel-Landesvertretung für Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Wie schon Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatten sich die zwei Länder zusammengetan um Kosten zu sparen und „Synergieeffekte“ zu nutzen. In den Ministergärten südlich des Brandenburger Tors ordnet sich das Haus zu vier weiteren Landesvertretungen, die sich entlang der heute noch nicht existenten Kleinen Querallee aufreihen werden. Ursprünglich wollte man hier noch mehr als die jetzt übriggebliebenen sieben Länder gebündelt sehen – fast wie eine kleine Bauausstellung zum Typus Stadtvilla.
Die Summe der Entwürfe zu den verschiedenen Wettbewerbe zeigt eine noch viel größere Vielfalt. Zugleich sind Gemeinsamkeiten nur logisch, da sich die Unterschiede in den Raumprogrammen auf die Benennung der internen Kneipe („Kajüte“, „Weinstube“, o.ä.) beschränken. So war denn auch die Suche nach dem Landestypischen vielen Teilnehmern Steigbügel zur Entwurfsidee, andere dagegen hielten sich an die klassischen Mittel des Städtebaus. Der Stolz der Landesfürsten ist aber wohl letzlich Garant für die Vielfalt im gebauten Quartier, da jeder sein unverwechselbares Haus möchte.
Der mit dem 1. Preis prämierte Entwurf von Mai Zill Kuhsen aus Lübeck gewinnt seine Eigenständigkeit aus dem Zwillingscharakter des Hauses. Er überspitzt und überlagert ihn in der Thematisierung zweier Dualitäten: zum einen zwischen den zwei Ländern, zum anderen zwischen offenem Repräsentationsbereich und geschlossenem Wohn-Verwaltungsbereich. Die Anordnung der gemeinschaftlichen Flächen löst darin die „Strenge der quadratischen Form“ auf, wie die Jury urteilt. Die eher bescheidene Qualität der Fassaden wird die Jury motiviert haben, auch den mit dem 2. Preis prämierten Entwurf von v. Gerkan, Marg & Partner, Hamburg, überarbeiten zu lassen. Dieser sucht die Individualität in der Wahl landesspezifischer Materialien, bleibt dabei durch das große Dach ein Haus und als Innenhoftypus eher austauschbar.
Man darf gespannt sein auf die finale Entscheidung der Jury am 10. Juli, aber auch auf die Ergebnisse des Wettbewerbs für den letzten Baustein an der Kleinen Querallee, die Landesvertretung Hessens, an dem sich über 500 Architekten beteiligten ...