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Schwimmendes Architekturzentrum und Archäologiezentrum
Ort des Wettbewerbs | Almere/NL |
Wettbewerbstyp | Offener Wettbewerb |
Preise
1. Preis (Realisierungauftrag) |
Lanoire, Courrian, Bordeaux |
2. Preis (10.000 NLG) |
SAAS architecten – Nijenhuis, Vos, Rotterdam |
3. Preis (5000 NLG) |
Vennix, Fosso, van Hasselt, Oeververloop |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Vor einem Vierteljahrhundert wurde die jüngste Stadt der Niederlande aus dem Meeresgrund der trockengelegten Zuidersee in den aufgeschütteten Boden gestampft. 150.000 Einwohner zählt Almere heute, Tendenz steigend. Um über diese Neugründung umfassend zu informieren, hat man 1996 das Zentrum für Architektur, Städtebau und Landschaft in Almere, die Stiftung CASLa, gegründet, und das mit dem Anspruch, nicht nur ein Forum für Fachleute zu sein. Jetzt will sich die Stiftung mit der "Casa CASLa“ für 2,5 Mio. Gulden auch baulich in der Stadt darstellen. Auf 500 Quadratmetern soll ein Publikumsbereich mit flexiblen Ausstellungsflächen, einer Bibliothek, Kino und Auditorium sowie ein Arbeitsbereich für die Stiftung mit Büro-, Konferenz- und Nebenräumen entstehen. Selbst ein „Archäologiezentrum“ soll zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden: Denn für die Auslober gehören die Erforschung urzeitlicher Siedlungsstrukturen in der Gegend von Almere, die sich durch mehrere tausend Jahre alte Funde aus einer Zeit, als der Meerespiegel um viele Meter tiefer lag als heute, nachweisen lassen, und die Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen und zukünftigen Siedlungswesen unmittelbar zusammen.
Im vergangenen November lobte CASLa für beide Aufgaben einen europaweit offenen Realisierungswettbewerb aus. Der besondere Reiz dabei: Die Neubauten sollen als schwimmende Objekte an einer Mole am Ufer des Weerwater-Sees vor dem Lumièrepark festgemacht werden, mit der Möglichkeit, sie später auch an einen anderen Ort bringen zu können – gedacht ist dabei an einen Liegeplatz vor dem neuen Stadtzentrum, das in den kommenden Jahren nach Plänen von Rem Koolhaas entstehen wird.
Aus 134 eingereichten Arbeiten hat das Preisgericht Mitte Mai den Entwurf "Floating Media“ von Jean-Philippe Lanoire und Sophie Courrian als Sieger ermittelt. Die beiden Architekten aus Bordeux wurden von CASLa bereits mit der Realisierung ihres Projekts beauftragt. Für das Architektur- und das Archäologiezentrum ist jeweils der gleiche Baukörper vorgesehen: eine einfache, eingeschossige Kiste mit überwiegend frei einteilbarem Grundriss. Sie soll auf einem grell-gelben Tragwerk aus scherenartigen Beinen liegen, längliche Hohlkörper als Füße der Konstruktion sorgen für den nötigen Auftrieb. Vor der eigentlichen Stahl-Glas-Fassade des Containers planen die Architekten, transparente Projektionsflächen von einer Stahlkonstruktion abzuhängen. Bilder, Videoclips, Informationen zum jeweiligen Programm, die aus dem Zwischenraum auf diese "Umhüllung“ projiziert werden, sollen das Innenleben der Kiste zum plakativen Äußeren werden lassen.
Fertigstellung und Bezug der Casa CASLa sind eigentlich bereits für das nächste Jahr geplant, pünktlich zum
25. Geburtstag Almeres. Das könnte sich freilich verzögern: Anwohner versuchen gerade eine „Bebauung“ des Ufers am Lumièrepark zu verhindern. Gut, wenn man dann die Anker lichten und sich eine gastfreundlichere Nachbarschaft suchen kann.
Jan Friedrich
Vor einem Vierteljahrhundert wurde die jüngste Stadt der Niederlande aus dem Meeresgrund der trockengelegten Zuidersee in den aufgeschütteten Boden gestampft. 150.000 Einwohner zählt Almere heute, Tendenz steigend. Um über diese Neugründung umfassend zu informieren, hat man 1996 das Zentrum für Architektur, Städtebau und Landschaft in Almere, die Stiftung CASLa, gegründet, und das mit dem Anspruch, nicht nur ein Forum für Fachleute zu sein. Jetzt will sich die Stiftung mit der "Casa CASLa“ für 2,5 Mio. Gulden auch baulich in der Stadt darstellen. Auf 500 Quadratmetern soll ein Publikumsbereich mit flexiblen Ausstellungsflächen, einer Bibliothek, Kino und Auditorium sowie ein Arbeitsbereich für die Stiftung mit Büro-, Konferenz- und Nebenräumen entstehen. Selbst ein „Archäologiezentrum“ soll zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden: Denn für die Auslober gehören die Erforschung urzeitlicher Siedlungsstrukturen in der Gegend von Almere, die sich durch mehrere tausend Jahre alte Funde aus einer Zeit, als der Meerespiegel um viele Meter tiefer lag als heute, nachweisen lassen, und die Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen und zukünftigen Siedlungswesen unmittelbar zusammen.
Im vergangenen November lobte CASLa für beide Aufgaben einen europaweit offenen Realisierungswettbewerb aus. Der besondere Reiz dabei: Die Neubauten sollen als schwimmende Objekte an einer Mole am Ufer des Weerwater-Sees vor dem Lumièrepark festgemacht werden, mit der Möglichkeit, sie später auch an einen anderen Ort bringen zu können – gedacht ist dabei an einen Liegeplatz vor dem neuen Stadtzentrum, das in den kommenden Jahren nach Plänen von Rem Koolhaas entstehen wird.
Aus 134 eingereichten Arbeiten hat das Preisgericht Mitte Mai den Entwurf "Floating Media“ von Jean-Philippe Lanoire und Sophie Courrian als Sieger ermittelt. Die beiden Architekten aus Bordeux wurden von CASLa bereits mit der Realisierung ihres Projekts beauftragt. Für das Architektur- und das Archäologiezentrum ist jeweils der gleiche Baukörper vorgesehen: eine einfache, eingeschossige Kiste mit überwiegend frei einteilbarem Grundriss. Sie soll auf einem grell-gelben Tragwerk aus scherenartigen Beinen liegen, längliche Hohlkörper als Füße der Konstruktion sorgen für den nötigen Auftrieb. Vor der eigentlichen Stahl-Glas-Fassade des Containers planen die Architekten, transparente Projektionsflächen von einer Stahlkonstruktion abzuhängen. Bilder, Videoclips, Informationen zum jeweiligen Programm, die aus dem Zwischenraum auf diese "Umhüllung“ projiziert werden, sollen das Innenleben der Kiste zum plakativen Äußeren werden lassen.
Fertigstellung und Bezug der Casa CASLa sind eigentlich bereits für das nächste Jahr geplant, pünktlich zum
25. Geburtstag Almeres. Das könnte sich freilich verzögern: Anwohner versuchen gerade eine „Bebauung“ des Ufers am Lumièrepark zu verhindern. Gut, wenn man dann die Anker lichten und sich eine gastfreundlichere Nachbarschaft suchen kann.
Jan Friedrich
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