https://www.baunetz.de/wettbewerbe/Schinkel-Wettbewerb_1998_99_Wohnungen_und_Parklandschaften_auf_dem_Barnim_aktualisiert__97049.html
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"Bausteinlösungen" für das Wohnen an der ,Kante' zwischen Berlin und Brandenburg
Das berühmt-berüchtigte "Häuschen mit Garten" ist allen rationalen Uberlegungen wie urbanistischen Kriterien zum Trotz immer noch und immer wieder eine der beliebtesten Wohnformen. Das zeigen nicht nur Umfragen, sondern auch die Nachfrage. Deshalb lastet auf Berlin und seinem brandenburgischen Umland ein erheblicher Entwicklungsdruck, dem gegenwärtig vor allem durch die Ausweisung und Bebauung von Siedlungsgebieten im Umland, insbesondere "auf der grünen Wiese" begegnet wird. Dieser Prozeß ist vor allem der Tatsache geschuldet, daß hohe Bodenpreise, z.T. auch immer noch unklare Eigentumsverhältnisse und mangelndes Eigenkapital die stetige Weiterentwicklung tragfähiger innerstädtischer Strukturen erschweren und Sonderkonditionen das Bauen im Außenbereich als Geldanlage ohne soziale Bindung erleichtern. Auf diese Weise werden die Siedlungsflächen trotz enormer Innenpotentiale erweitert, was zu einer unwirtschaftlichen Erschließung und zu einem weiteren Gefalle der Ausstattung fahrt. Schließlich entstehen mit diesen kleinen Satellitensiedlungen soziale Spannungen zwischen der einheimischen und der angesiedelten Bevölkerungsschicht. Hier "wächst" nur schwer "zusammen, was zusammen gehört".
Mit dem Schinkelwettbewerb 1998/99 soll ein Beitrag dazu geleistet werden, daß diese Kluft zwischen dem notwendigen baulich, kulturell und sozial begründeten und dem gegenwärtig sich vollziehenden Strukturwandel der Dörfer und Siedlungen an der Stadtkante und im Umland Berlins überwunden wird. Es geht nicht um spektakuläre Einzelfall-Lösungen, sondern um "Bausteine", mit denen die vorhandene Situation gemeistert, die jeweiligen Gegebenheiten weiter entwickelt werden können. Folgende typische Situationen treten auf:
Dorfgebiete
Die Dorfanger haben im Laufe der letzten Jahrzehnte neben ihrer Funktion auch ihr Gesicht verloren. Nur lückenhaft läßt sich die Schönheit der alten Dorfanlagen erahnen. Da die Landwirtschaft nicht mehr bestimmender Faktor ist, springen andere Nutzer in die Lücke. Eine gewünschte Möglichkeit ist das Wohnen in einer ländlich geprägten Nachbarschaft. Hier sind Lücken sensibel zu schließen, nicht mehr notwendige Funktionsgebäude und Hofkonstellationen mit neuem Leben Weiterbau, Abriß/Neubau, Ergänzung
zu erfüllen.
Die Dörfer liegen wie Inseln in einem Meer in der Landschaft.
Die Ortsränder wurden früher von Nebengebäuden und den anschließenden Gemüse- und Obstgärten geprägt. Dieser Bilderrahmen ist inzwischen weitgehend ausgefranst. Es geht darum, den Ubergang von Dorf und Landschaft wieder neu zu fassen und mit den entsprechenden Funktionen zu füllen.
Siedlungsgebiete
In den Siedlungsgebieten, die vor und nach dem Ersten Weltkrieg angelegt und parzelliert wurden, sind die Potentiale weder in der Zeit zwischen den Kriegen noch in der DDR-Zeit genutzt worden. Die Einwohnerdichte liegt oft bei weniger als 20 E/ha. Neben kleinen Einfamilien- und Doppelhäusern gibt es mit Datschen und Lauben bebaute und viele unbebaute Gartengrundstücke. Die Parzellengröße liegt meist deutlich über 600 qm. Eine intensivere Nutzung der nur teilerschlossenen Flächen (unbefestigte Straßen, fehlende Kanalisation) ist zwingend erforderlich, um eine Nachrüstung der Infrastruktur finanzieren zu können.
In der Nachwendezeit wurden die Grundstücke oft nach § 34 BauGB bebaut, allerdings mit teilweise enormer Uberforderung der Tragfahigkeit. Diese Grenzen zeigen sich nicht nur auf den Grundstücken selbst (Grundstücksteilung, Hammergrundstücke, überhöhte Wohnungszahlen, Versiegelung wegen Stellplatzangebot u. ä.), sondern vor allem in der Gefährdung des Wohnambientes der Siedlungen. Vor diesem Hintergrund besteht hier die Entwurfsaufgabe, Vorschläge fur Einfamilien-, Doppel-, Reihen-und - aus letzteren typologisch abgeleitet - kleine Mehrfamilienhäuser vorzulegen, die diesen Standortbedingungen gerecht werden.
Dabei sind vor allem folgende Situationen bedenkenswert:
• Einzel- und Doppelgrundstücke in loser Verteilung in den
Straßenquartieren,
• Konstellationen aus mehreren Grundstücken, die möglicherweise durch Gruppenbebauung genutzt werden können,
• Rand- und Arrondierungsbereiche im Übergang vom Siedlungsgebiet zur freien Landschaft.
Bei der Lösung der Entwurfsaufgabe sollen folgende Ansprüche erfüllt werden:
• "Bausteinlösungen" für Formen des landschaftsverbundenen Wohnens in Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und kleinen Mehrfamilienhäusern,
• Einpassen in die vorgegebene Situation, wobei es hier weniger um flächensparendes Bauen als um die Sicherung einer Durchgrünung und den Landschaftsverbund geht,
• durchdachte Grundriß- und Raumgestaltung, die hohe, ggfs. auch variable Nutzungsqualitäten bieten,
• ökologische Ausgestaltung, vor allem unter Berücksichtigung des angespannten Wasserhaushaltes,
• Vorschläge für familiengerechte, möglicherweise "mitwachsende" Häuser, Vorschläge von Wohnformen für alternative Lebensgemeinschaften, Mehrgenerationenhaushalte u. ä., Verwendbarkeit ökologischer Materialien und auch Möglichkeiten für das Selbstbauen.
"Bausteinlösungen" für das Wohnen an der ,Kante' zwischen Berlin und Brandenburg
Das berühmt-berüchtigte "Häuschen mit Garten" ist allen rationalen Uberlegungen wie urbanistischen Kriterien zum Trotz immer noch und immer wieder eine der beliebtesten Wohnformen. Das zeigen nicht nur Umfragen, sondern auch die Nachfrage. Deshalb lastet auf Berlin und seinem brandenburgischen Umland ein erheblicher Entwicklungsdruck, dem gegenwärtig vor allem durch die Ausweisung und Bebauung von Siedlungsgebieten im Umland, insbesondere "auf der grünen Wiese" begegnet wird. Dieser Prozeß ist vor allem der Tatsache geschuldet, daß hohe Bodenpreise, z.T. auch immer noch unklare Eigentumsverhältnisse und mangelndes Eigenkapital die stetige Weiterentwicklung tragfähiger innerstädtischer Strukturen erschweren und Sonderkonditionen das Bauen im Außenbereich als Geldanlage ohne soziale Bindung erleichtern. Auf diese Weise werden die Siedlungsflächen trotz enormer Innenpotentiale erweitert, was zu einer unwirtschaftlichen Erschließung und zu einem weiteren Gefalle der Ausstattung fahrt. Schließlich entstehen mit diesen kleinen Satellitensiedlungen soziale Spannungen zwischen der einheimischen und der angesiedelten Bevölkerungsschicht. Hier "wächst" nur schwer "zusammen, was zusammen gehört".
Mit dem Schinkelwettbewerb 1998/99 soll ein Beitrag dazu geleistet werden, daß diese Kluft zwischen dem notwendigen baulich, kulturell und sozial begründeten und dem gegenwärtig sich vollziehenden Strukturwandel der Dörfer und Siedlungen an der Stadtkante und im Umland Berlins überwunden wird. Es geht nicht um spektakuläre Einzelfall-Lösungen, sondern um "Bausteine", mit denen die vorhandene Situation gemeistert, die jeweiligen Gegebenheiten weiter entwickelt werden können. Folgende typische Situationen treten auf:
Dorfgebiete
Die Dorfanger haben im Laufe der letzten Jahrzehnte neben ihrer Funktion auch ihr Gesicht verloren. Nur lückenhaft läßt sich die Schönheit der alten Dorfanlagen erahnen. Da die Landwirtschaft nicht mehr bestimmender Faktor ist, springen andere Nutzer in die Lücke. Eine gewünschte Möglichkeit ist das Wohnen in einer ländlich geprägten Nachbarschaft. Hier sind Lücken sensibel zu schließen, nicht mehr notwendige Funktionsgebäude und Hofkonstellationen mit neuem Leben Weiterbau, Abriß/Neubau, Ergänzung
zu erfüllen.
Die Dörfer liegen wie Inseln in einem Meer in der Landschaft.
Die Ortsränder wurden früher von Nebengebäuden und den anschließenden Gemüse- und Obstgärten geprägt. Dieser Bilderrahmen ist inzwischen weitgehend ausgefranst. Es geht darum, den Ubergang von Dorf und Landschaft wieder neu zu fassen und mit den entsprechenden Funktionen zu füllen.
Siedlungsgebiete
In den Siedlungsgebieten, die vor und nach dem Ersten Weltkrieg angelegt und parzelliert wurden, sind die Potentiale weder in der Zeit zwischen den Kriegen noch in der DDR-Zeit genutzt worden. Die Einwohnerdichte liegt oft bei weniger als 20 E/ha. Neben kleinen Einfamilien- und Doppelhäusern gibt es mit Datschen und Lauben bebaute und viele unbebaute Gartengrundstücke. Die Parzellengröße liegt meist deutlich über 600 qm. Eine intensivere Nutzung der nur teilerschlossenen Flächen (unbefestigte Straßen, fehlende Kanalisation) ist zwingend erforderlich, um eine Nachrüstung der Infrastruktur finanzieren zu können.
In der Nachwendezeit wurden die Grundstücke oft nach § 34 BauGB bebaut, allerdings mit teilweise enormer Uberforderung der Tragfahigkeit. Diese Grenzen zeigen sich nicht nur auf den Grundstücken selbst (Grundstücksteilung, Hammergrundstücke, überhöhte Wohnungszahlen, Versiegelung wegen Stellplatzangebot u. ä.), sondern vor allem in der Gefährdung des Wohnambientes der Siedlungen. Vor diesem Hintergrund besteht hier die Entwurfsaufgabe, Vorschläge fur Einfamilien-, Doppel-, Reihen-und - aus letzteren typologisch abgeleitet - kleine Mehrfamilienhäuser vorzulegen, die diesen Standortbedingungen gerecht werden.
Dabei sind vor allem folgende Situationen bedenkenswert:
• Einzel- und Doppelgrundstücke in loser Verteilung in den
Straßenquartieren,
• Konstellationen aus mehreren Grundstücken, die möglicherweise durch Gruppenbebauung genutzt werden können,
• Rand- und Arrondierungsbereiche im Übergang vom Siedlungsgebiet zur freien Landschaft.
Bei der Lösung der Entwurfsaufgabe sollen folgende Ansprüche erfüllt werden:
• "Bausteinlösungen" für Formen des landschaftsverbundenen Wohnens in Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und kleinen Mehrfamilienhäusern,
• Einpassen in die vorgegebene Situation, wobei es hier weniger um flächensparendes Bauen als um die Sicherung einer Durchgrünung und den Landschaftsverbund geht,
• durchdachte Grundriß- und Raumgestaltung, die hohe, ggfs. auch variable Nutzungsqualitäten bieten,
• ökologische Ausgestaltung, vor allem unter Berücksichtigung des angespannten Wasserhaushaltes,
• Vorschläge für familiengerechte, möglicherweise "mitwachsende" Häuser, Vorschläge von Wohnformen für alternative Lebensgemeinschaften, Mehrgenerationenhaushalte u. ä., Verwendbarkeit ökologischer Materialien und auch Möglichkeiten für das Selbstbauen.