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Regierungsstandort Heinrich-Mann-Allee 107
Ort des Wettbewerbs | Potsdam |
Wettbewerbstyp | Offener Realisierungswettbewerb |
Preise
1. Preis (55.000 DM) |
Kuhn + Gutheil, Berlin Sonderfachleute: Landschaftsarchitektin: Hammer |
2. Preis (44.000 DM) |
Lechner, München Mitarbeiter: Bojic, Botha, Stefan |
3. Preis (33.000 DM) |
Springer, Hannover Mitarbeiter: Bogner, Frenker |
4. Preis (26.400 DM) |
Keller + Jordi, Berlin Mitarbeiter: Günther |
5. Preis (17.600 DM) |
Webler + Geissler, Stuttgart Mitarbeiter: Walker, Greif, Auchter |
Ankäufe (je 11.000 DM) |
Wandel, Hofer, Lorch, Saarbrücken; Arnold + Gladisch, Berlin; Nickol, Berlin; Hähnig, Tübingen |
Engere Wahl |
Prof. Gerber & Partner, Düsseldorf; Gerkan, Marg & Partner, Aachen |
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Kommentar
Nach einem Kabinettsbeschluß werden die Staatskanzlei und alle Ministerien des Landes Brandenburg auf drei Standorten in Potsdam konzentriert. Es sind dies das Grundstück um die ehemalige Kadettenanstalt an der Heinrich-Mann-Allee 107, das der Heinrich-Mann-Allee 103 und das sogenannte Quartier am Lustgarten an der Henning-von-Treskow-Straße. Für den ersten der drei, die Heinrich-Mann-Allee 107, wurde jetzt der Offene Realisierungswettbewerb entschieden; für das Quartier am Lustgarten wird im kommenden Jahr ein Wettbewerb ausgelobt werden.Aus den 109 eingereichten Arbeiten wählte die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Max Bächer elf in eine engere Wahl und prämierte die Arbeit des jungen Berliner Büros Markus Kuhn + Gerd Gutheil und der Landschaftsarchitektin Birgit Hammer mit dem 1. Preis.Der Vorsitzende der Jury lobte ausdrücklich die offene Grundhaltung des Auslobers bezüglich der Bebauungsdichte, die ihre Entsprechung in der Auslobung des städtebaulichen Teils fand. Sie führte zu grundsätzlich verschiedenen Ansätzen der Arbeiten, die dann auch in der Jurysitzung ausgiebig und kontrovers diskutiert wurden. Zentral dabei die Fragen nach einer adäquaten städtebaulichen Reaktion auf den dominanten Klingelhöfer-Bau der Staatskanzlei (1908) und nach einer zeitgemäßen Erscheinung von Ministerien zwischen Repräsentation und anonymer Schlichtheit eines „Kanzleigebäudes“.Viele der Entwürfe scheitern daran, daß sie eine unglückliche Konkurrenz zum Hauptgebäude entwickeln oder sich die Neubauten verliert sich in zumeist unglücklich positionierter Belanglosigkeit mit teilweise maßstabsloser Dichte verlieren.Der preisgekrönte Entwurf entzieht sich dieser Auseinandersetzung durch die großzügige Freihaltung der Mitte. Diese gelungene Interpretation der für Potsdam typischen Offenheit in der Landschaft erfüllt zugleich das Ziel, den Bereich in unmittelbarer Nähe zum Fernbahnhof, im geplanten Stadtteil „Potsdam-Center“ auch als Wahrnehmungsbereich der allgemeinen Öffentlichkeit wirken zu lassen. Zugleich schafft er eine Präsenz des Neubaus zum Straßenraum. Nicht zuletzt bewältigen Kuhn+Gutheil elegant die Schwierigkeit einen überzeugenden Entwurf zu liefern, der sowohl eine städtebauliche Gesamtlösung bietet, als auch nur als 1. Bauabschnitt für einen längeren Zeitraum allein stehen kann.In dieser Eleganz liegt aber auch die Gefahr, daß gerade dieser Entwurf einer unbebauten Mitte zu einer ungeplanten Mitte werden kann, wenn die Auslober mit den finanziellen Realitäten konfrontiert werden und neben dem Neubau nur ein „metallischer Frühling“ blühen kann.Erster Maßstab wird sein, ob das Versprechen der Auslober eingehalten wird, die Planung umgehend durch Bebauungsplan und Grünordnungsplan zu sichern.
Nach einem Kabinettsbeschluß werden die Staatskanzlei und alle Ministerien des Landes Brandenburg auf drei Standorten in Potsdam konzentriert. Es sind dies das Grundstück um die ehemalige Kadettenanstalt an der Heinrich-Mann-Allee 107, das der Heinrich-Mann-Allee 103 und das sogenannte Quartier am Lustgarten an der Henning-von-Treskow-Straße. Für den ersten der drei, die Heinrich-Mann-Allee 107, wurde jetzt der Offene Realisierungswettbewerb entschieden; für das Quartier am Lustgarten wird im kommenden Jahr ein Wettbewerb ausgelobt werden.Aus den 109 eingereichten Arbeiten wählte die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Max Bächer elf in eine engere Wahl und prämierte die Arbeit des jungen Berliner Büros Markus Kuhn + Gerd Gutheil und der Landschaftsarchitektin Birgit Hammer mit dem 1. Preis.Der Vorsitzende der Jury lobte ausdrücklich die offene Grundhaltung des Auslobers bezüglich der Bebauungsdichte, die ihre Entsprechung in der Auslobung des städtebaulichen Teils fand. Sie führte zu grundsätzlich verschiedenen Ansätzen der Arbeiten, die dann auch in der Jurysitzung ausgiebig und kontrovers diskutiert wurden. Zentral dabei die Fragen nach einer adäquaten städtebaulichen Reaktion auf den dominanten Klingelhöfer-Bau der Staatskanzlei (1908) und nach einer zeitgemäßen Erscheinung von Ministerien zwischen Repräsentation und anonymer Schlichtheit eines „Kanzleigebäudes“.Viele der Entwürfe scheitern daran, daß sie eine unglückliche Konkurrenz zum Hauptgebäude entwickeln oder sich die Neubauten verliert sich in zumeist unglücklich positionierter Belanglosigkeit mit teilweise maßstabsloser Dichte verlieren.Der preisgekrönte Entwurf entzieht sich dieser Auseinandersetzung durch die großzügige Freihaltung der Mitte. Diese gelungene Interpretation der für Potsdam typischen Offenheit in der Landschaft erfüllt zugleich das Ziel, den Bereich in unmittelbarer Nähe zum Fernbahnhof, im geplanten Stadtteil „Potsdam-Center“ auch als Wahrnehmungsbereich der allgemeinen Öffentlichkeit wirken zu lassen. Zugleich schafft er eine Präsenz des Neubaus zum Straßenraum. Nicht zuletzt bewältigen Kuhn+Gutheil elegant die Schwierigkeit einen überzeugenden Entwurf zu liefern, der sowohl eine städtebauliche Gesamtlösung bietet, als auch nur als 1. Bauabschnitt für einen längeren Zeitraum allein stehen kann.In dieser Eleganz liegt aber auch die Gefahr, daß gerade dieser Entwurf einer unbebauten Mitte zu einer ungeplanten Mitte werden kann, wenn die Auslober mit den finanziellen Realitäten konfrontiert werden und neben dem Neubau nur ein „metallischer Frühling“ blühen kann.Erster Maßstab wird sein, ob das Versprechen der Auslober eingehalten wird, die Planung umgehend durch Bebauungsplan und Grünordnungsplan zu sichern.