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Ort des Wettbewerbs | Berlin |
Wettbewerbstyp | Realisierungswettbewerb |
Preise
1. Preis: |
Nalbach Architekten, Berlin Mitarbeiter: Waibel, Tepper, Breitenthaler, Stahl, Frühwirth, Gruber |
3. Preis: |
Prof. Winking - Froh, Berlin Mitarbeiter: Widmaier, Butzko, Maaranen, Pesch, Voigt Sonderfachleute: Fachber.: Ove Arup GmbH, Berlin. |
3. Preis: |
Fischer+Fischer, Köln Mitarbeiter: Fischer, Grube, Krüttgen, Rudloff, Roskothen Sonderfachleute: Modell: Dörr; Technik: Schindler Ingenieurgesellschaft; Lichtplanung: Mailänder. |
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Kommentar
Die Allianz Versicherungs-AG will 90 Mio. Mark investieren, um am Spreebogen in Berlin ein Gebäude für die Bundespressekonferenz zu errichten. Die Jury (Vorsitz: Peter Schweger, Hamburg und Berlin) eines auf zehn Teilnehmer beschränkten Wettbewerbs erkannte einstimmig dem Entwurf von Gernot und Johanne Nalbach den ersten Preis zu; zwei dritte Preise (ein zweiter wurde nicht vergeben) gingen an Bernhard Winking, Berlin und Hamburg, sowie an Fischer+Fischer, Köln. Als Standort des Baus mit 16400m2 Bruttogeschoßfläche für Büro- und Konferenzbereiche, Pressesaal und Gastronomiefacilitäten ist das Eckgrundstück Reinhardtstraße/Schiffbauerdamm am rechten Ufer der Spree vorgesehen; die Kronprinzenbrücke ermöglicht eine unmittelbare fußläufige Verbindung zum „Band des Bundes“. Unerklärlicherweise ist der Haupteingang des Gebäudes jedoch auf der Ostseite angeordnet, vis-à-vis der Fern- und S-Bahn-Trasse. Immerhin bleiben die Journalisten optisch mit der Regierungszentrale verbunden: Der Kubus des Pressesaals ist gleichsam durch den Westflügel hindurchgesteckt und öffnet sich zur Spree hin in einer verglasten Front.Der sechsgeschossige Baukörper mit seinen zwei weiteren Staffelgeschossen und dem als Kommunikationszone dienenden Atrium soll damit Nukleus für die Bebauung des früheren Mauerareals sein. Mit seiner strengen ungegliederten Steinverkleidung und der monotonen Fensterreihung wirkt der massive Block allerdings wie eine spröde Fingerübung aus dem Lehrbuch des „Steinernen Berlin“ – das ist ungewöhnlich für das Büro Nalbach+Nalbach. Entsprechend harsch reagierte die Presse: So sprach die taz von einem „Pressebunker“, der – wie die Berliner Zeitung formulierte – „wie mit der Kuchenform aus dem Stadtbrei ausgestanzt“ wirke. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung befand, der „bis zur formalen Besinnungslosigkeit ausgenüchterte Würfel“ sei ein „Haus mit dem weltoffenen Charme eines Hochbunkers“. Gernot Nalbach versteht das Haus der Bundespressekonferenz hingegen als „ein Stück normale Stadt“: „Ich bin froh, daß wir nicht in Entenhausen sind.“Bei Bedarf könnte südlich der Bahntrasse an der Luisenstraße ein Erweiterungsbau errichtet werden; zudem wäre es möglich, die Blockrandbebauung durch ein drittes Gebäude an der Nordallee, Ecke Schiffbauerdamm, zu komplettieren, dem dann allerdings das „Parlament der Bäume“ am Spreeufer zum Opfer fiele. Mit dem Bau soll Mitte 1998 begonnen werden, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2000 vorgesehen. adm
Die Allianz Versicherungs-AG will 90 Mio. Mark investieren, um am Spreebogen in Berlin ein Gebäude für die Bundespressekonferenz zu errichten. Die Jury (Vorsitz: Peter Schweger, Hamburg und Berlin) eines auf zehn Teilnehmer beschränkten Wettbewerbs erkannte einstimmig dem Entwurf von Gernot und Johanne Nalbach den ersten Preis zu; zwei dritte Preise (ein zweiter wurde nicht vergeben) gingen an Bernhard Winking, Berlin und Hamburg, sowie an Fischer+Fischer, Köln. Als Standort des Baus mit 16400m2 Bruttogeschoßfläche für Büro- und Konferenzbereiche, Pressesaal und Gastronomiefacilitäten ist das Eckgrundstück Reinhardtstraße/Schiffbauerdamm am rechten Ufer der Spree vorgesehen; die Kronprinzenbrücke ermöglicht eine unmittelbare fußläufige Verbindung zum „Band des Bundes“. Unerklärlicherweise ist der Haupteingang des Gebäudes jedoch auf der Ostseite angeordnet, vis-à-vis der Fern- und S-Bahn-Trasse. Immerhin bleiben die Journalisten optisch mit der Regierungszentrale verbunden: Der Kubus des Pressesaals ist gleichsam durch den Westflügel hindurchgesteckt und öffnet sich zur Spree hin in einer verglasten Front.Der sechsgeschossige Baukörper mit seinen zwei weiteren Staffelgeschossen und dem als Kommunikationszone dienenden Atrium soll damit Nukleus für die Bebauung des früheren Mauerareals sein. Mit seiner strengen ungegliederten Steinverkleidung und der monotonen Fensterreihung wirkt der massive Block allerdings wie eine spröde Fingerübung aus dem Lehrbuch des „Steinernen Berlin“ – das ist ungewöhnlich für das Büro Nalbach+Nalbach. Entsprechend harsch reagierte die Presse: So sprach die taz von einem „Pressebunker“, der – wie die Berliner Zeitung formulierte – „wie mit der Kuchenform aus dem Stadtbrei ausgestanzt“ wirke. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung befand, der „bis zur formalen Besinnungslosigkeit ausgenüchterte Würfel“ sei ein „Haus mit dem weltoffenen Charme eines Hochbunkers“. Gernot Nalbach versteht das Haus der Bundespressekonferenz hingegen als „ein Stück normale Stadt“: „Ich bin froh, daß wir nicht in Entenhausen sind.“Bei Bedarf könnte südlich der Bahntrasse an der Luisenstraße ein Erweiterungsbau errichtet werden; zudem wäre es möglich, die Blockrandbebauung durch ein drittes Gebäude an der Nordallee, Ecke Schiffbauerdamm, zu komplettieren, dem dann allerdings das „Parlament der Bäume“ am Spreeufer zum Opfer fiele. Mit dem Bau soll Mitte 1998 begonnen werden, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2000 vorgesehen. adm