https://www.baunetz.de/wettbewerbe/Museum_fuer_Kunst_und_Design_94507.html
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Museum für Kunst und Design
Ort des Wettbewerbs | Ingolstadt |
Wettbewerbstyp | Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren |
Preise
1. Preis (40.000 DM) |
Morpho-Logic – Burgstaller, Gebhard, München; Mitarbeiter: Betz |
2. Preis (32.000 DM) |
Tesar, Wien; Mitarbeiter: Böttner, Prager, Tesar, Grumböck, Ratheiser; Sonderfachleute: Klimatechnik: PME – Hacker |
3. Preis (24.000 DM) |
Braunfels Architekten, Berlin; Mitarbeiter: Konrad, Wiesenthal, Dauwe; Sonderfachleute: Statik: Stephan, München; TGA: HL-Technik, München; Fassade: Fuchs, München; Monath + Menzel, Berlin |
4. Preis (19.000 DM) |
Dudler, Berlin; Mitarbeiter: Bücker; Sonderfachleute: GTD Gebäudetechik Dresden; Öskip |
5. Preis (13.000 DM) |
Morger & Degelo, Basel; Mitarbeiter: Stacher, Brehler, Lauper, Ringli, Theiler; Sonderfachleute: WGG Ingenieure, Basel |
Ankauf (8000 DM) |
Architekten n-plus 1 – Widmer, Köln; Mitarbeiter: Görlich; Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Leonhard & Andrä & Partner – Jehlicka, Hahn, Stuttgart; Haustechnik: INCO-Haustechnik – Klima, Aachen |
Ankauf (8000 DM) |
Breining, München; Mitarbeiter: Buchmaier |
Ankauf (8000 DM) |
Pussert Kosch, Dresden; Mitarbeiter: Pussert; Sonderfachleute: Landschaftspl.: Rossa; Haustechnik: Klug, Dresden; Tragwerkspl.: ALL-Plan |
Ankauf (8000 DM) |
Jauss + Gaupp, Friedrichshafen; Mitarbeiter: Klein; Sonderfachleute: Haustechnik, Tragwerkspl.: Schreiber, Ulm |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Text: Rüdiger Klein
Mit einem zweiten Festungsring, der durch Tore, Kavaliere, Schanzmauern und Glacis die Sicherheit der Stadt auch bei fortgeschrittener Waffentechnologie garantieren sollte, wurde Ingolstadt ab 1827 nach Plänen Michael von Streiters und Leo von Klenzes systematisch zur bayerischen Landesfestung ausgebaut. Der Glacis-Bereich um die Altstadt, der bis 1896 von jeder zivilen Überbauung frei gehalten wurde, erwies sich nach dem Zweiten Weltkrieg nicht allein als grüne Lunge um die Kernstadt, er eröffnete den Stadtplanern auch die Chance, zentrumsnah große Flächen für notwendige kommunale Neubaumaßnahmen auszuweisen. Viele der klassizistischen Festungsbauten wurden saniert und einer öffentlichen Nutzung zugeführt.
Westlich der Altstadt am Neuen Schloss entstanden in den letzten Jahren neben Neubauten für die FH Ingolstadt das Museum für Konkrete Kunst, untergebracht in der vormaligen Donaukaserne, sowie das Alf-Lechner-Museum.
1997 bot der Berliner Bauunternehmer Richard G. Winkler der Stadt an, seine Sammlung von knapp 1300 Stücken konstruktivistischer und konkreter Kunst aus den Jahren 1915 bis 1932 sowie des frühen Industriedesign als Dauerleihgabe in Ingolstadt zu belassen, wenn dafür am Ort ein Museum gebaut würde. Zwischen FH-Neubau und Schlosslände, der Straße über dem nördlichen Donauufer, war am 150 Jahre alten Kavalier Dallwigk schnell ein passendes Grundstück für einen mit 30 Millionen Mark Baukosten veranschlagten Museumsneubau gefunden. Das Kavalier Dallwigk mit den Aufbauten eines Wasserturms und einer Trafostation (beide von 1916) umfasst eine Sanierungsfläche von rund 1700 m2 und soll in den Neubau integriert werden. Auf gut 5200 m2 werden künftig neben der Sammlung Winkler Räume für Wechselausstellungen sowie die Bestände des zu klein gewordenen Museums für Konkrete Kunst untergebracht. Der internationale Realisierungswettbewerb zum "Museum für Kunst und Design", zu dem nach einem Bewerbungsverfahren 51 Architekten eingeladen wurden, wurde jetzt entschieden.
Städtebaulich steht der Wettbewerb für den Museumsneubau nurmehr auf einem Bein: Denn anders als in den Auslobungsvorgaben und dem Einsatzmodell impliziert, werden die "Bauklötze" für ein Multiplexkino an der Rossmühlstraße und die Hotelrotunde mit dem ovalen Kongresszentrum zwischen Neuem Schloss und Kavalier Dallwigk — beides bereits seit einem 1996 von Hans Hollein gewonnenen Wettbewerb projektiert – nicht gebaut. Stattdessen soll hier nun ein Einkaufszentrum errichtet und dessen etwa 20.000 m2 Verkaufsfläche über einen Fußgängersteg direkt an den Paradeplatz, den südöstlichen Abschluss der innerstädtischen Fußgängerzone, angeschlossen werden.
Text: Rüdiger Klein
Mit einem zweiten Festungsring, der durch Tore, Kavaliere, Schanzmauern und Glacis die Sicherheit der Stadt auch bei fortgeschrittener Waffentechnologie garantieren sollte, wurde Ingolstadt ab 1827 nach Plänen Michael von Streiters und Leo von Klenzes systematisch zur bayerischen Landesfestung ausgebaut. Der Glacis-Bereich um die Altstadt, der bis 1896 von jeder zivilen Überbauung frei gehalten wurde, erwies sich nach dem Zweiten Weltkrieg nicht allein als grüne Lunge um die Kernstadt, er eröffnete den Stadtplanern auch die Chance, zentrumsnah große Flächen für notwendige kommunale Neubaumaßnahmen auszuweisen. Viele der klassizistischen Festungsbauten wurden saniert und einer öffentlichen Nutzung zugeführt.
Westlich der Altstadt am Neuen Schloss entstanden in den letzten Jahren neben Neubauten für die FH Ingolstadt das Museum für Konkrete Kunst, untergebracht in der vormaligen Donaukaserne, sowie das Alf-Lechner-Museum.
1997 bot der Berliner Bauunternehmer Richard G. Winkler der Stadt an, seine Sammlung von knapp 1300 Stücken konstruktivistischer und konkreter Kunst aus den Jahren 1915 bis 1932 sowie des frühen Industriedesign als Dauerleihgabe in Ingolstadt zu belassen, wenn dafür am Ort ein Museum gebaut würde. Zwischen FH-Neubau und Schlosslände, der Straße über dem nördlichen Donauufer, war am 150 Jahre alten Kavalier Dallwigk schnell ein passendes Grundstück für einen mit 30 Millionen Mark Baukosten veranschlagten Museumsneubau gefunden. Das Kavalier Dallwigk mit den Aufbauten eines Wasserturms und einer Trafostation (beide von 1916) umfasst eine Sanierungsfläche von rund 1700 m2 und soll in den Neubau integriert werden. Auf gut 5200 m2 werden künftig neben der Sammlung Winkler Räume für Wechselausstellungen sowie die Bestände des zu klein gewordenen Museums für Konkrete Kunst untergebracht. Der internationale Realisierungswettbewerb zum "Museum für Kunst und Design", zu dem nach einem Bewerbungsverfahren 51 Architekten eingeladen wurden, wurde jetzt entschieden.
Städtebaulich steht der Wettbewerb für den Museumsneubau nurmehr auf einem Bein: Denn anders als in den Auslobungsvorgaben und dem Einsatzmodell impliziert, werden die "Bauklötze" für ein Multiplexkino an der Rossmühlstraße und die Hotelrotunde mit dem ovalen Kongresszentrum zwischen Neuem Schloss und Kavalier Dallwigk — beides bereits seit einem 1996 von Hans Hollein gewonnenen Wettbewerb projektiert – nicht gebaut. Stattdessen soll hier nun ein Einkaufszentrum errichtet und dessen etwa 20.000 m2 Verkaufsfläche über einen Fußgängersteg direkt an den Paradeplatz, den südöstlichen Abschluss der innerstädtischen Fußgängerzone, angeschlossen werden.