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Museum der bildenden Künste
Ort des Wettbewerbs | Leipzig |
Wettbewerbstyp | Realisierungswettbewerb |
Preise
1. Preis (110 000 DM) |
Hufnagel, Pütz, Rafaelian, Berlin Mitarbeiter: Lienemeyer, Schemel, Müller |
2. Preis (88 000 DM) |
Bumiller mit Junkers, Berlin Mitarbeiter: Bussewitz, Hartig, Engemann, Erni, Fink, Totzek |
3. Preis (66 000 DM) |
Léon, Wohlhage, Berlin Sonderfachleute: Haustechnik: Zibell, Willner und Partner; Lichtpl.: Schulz; Tragwerkspl.: Pichler. |
4. Preis (53 000 DM) |
Geier und Maas, Berlin Mitarbeiter: Eyshold, Lipka Sonderfachleute: Museumsber.: Pleuser; Tragwerkspl.: BIG; Haustechnik: Scheller. |
5. Preis (36 000 DM) |
Merz, Stuttgart Mitarbeiter: Altemüller, Egenhofer, Bierkämper, Brunner, Münzing Sonderfachleute: Energie: Reuss |
1. Ankauf (23 000 DM) |
Collignon, Fischötter, Berlin Mitarbeiter: Kleiber, Jungbauer, Domalski, Jordans, Müller, Gentilini Sonderfachleute: Fachber.: Ove Arup und Partner, London |
2. Ankauf (23 000 DM) |
Albers, Berlin Mitarbeiter: Wagner Sonderfachleute: Fachber.: Herbst; Lichttechnik: Mischler; Tragwerkspl.: Böske |
3. Ankauf (23 000 DM) |
Grüntuch/ Ernst, Berlin Mitarbeiter: Deppe, Rützel, Gaasch, Menk Sonderfachleute: Haustechnik: Amstein, Walthert, Karnach |
4. Ankauf (23 000 DM) |
Eckert, Negwer, Sommer, Suselbeck, Berlin Mitarbeiter: Bohm, Burggraf, Weiland |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Präsent, ohne sich aufzudrängenDas Museum der bildenden Künste am Leipziger SachsenplatzIn Leipzig wurde am 11. November der internationale Realisierungswettbewerb für einen Museumsneubau am Sachsenplatz entschieden. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Hufnagel, Pütz, Rafaelian hat sich in der zweiten Stufe des Wettbewerbs gegen vierzig Konkurrenten durchgesetzt. In der ersten Phase mußte die Jury unter Vorsitz von Peter Zlonicky, Dortmund, sogar aus über 500 Entwürfen wählen. Die Preise und Ankäufe wurden fast vollständig unter Berliner Büros aufgeteilt: Von neun Preisen gingen acht an Büros aus der Hauptstadt – obwohl zu der Konkurrenz Architekten aus ganz Europa, Japan und den USA zugelassen waren. Hufnagel, Pütz, Rafaelian, die seit fünf Jahren ein gemeinsames Büro betreiben, planen ebenfalls die Thermen in Bad Saarow und Studentenwohnheime in Brandenburg.Das Museum der bildenden Künste am Sachsenplatz soll wegen seiner innerstädtischen Lage zu einem Anziehungspunkt für Touristen und Bürger gleichermaßen werden. Die Schwierigkeit für die Entwerfer bestand darin, das Museum einerseits in die Maßstäblichkeit der nördlichen Leipziger Innenstadt einzufügen, andererseits aber dem Museum eine Präsenz zu geben, die es über die Umgebung hinaus wirken läßt. Von der Lösung, die die Preisträger vorschlugen, war die Jury „überrascht und überzeugt“ zugleich. Der städtebauliche Ansatz war für die Entscheidung der Jury entscheidend. Kein anderes Büro der zweiten Runde hatte eine ähnlichen Strategie verfolgt. Der Entwurf von Bumiller mit Junkers, Berlin (2. Preis), arbeitet mit einem „stillen, blockdisziplinierten Solitär“, während Léon/Wohlhage, ebenfalls Berlin, für ihr „Museum aus skulpturalen Teilen um einen Hof mit geschlossener Schale“ den 3. Preis erhielten. Der 4. und 5. Preis ging an die Büros Geier, Maas, Berlin, und Merz, Stuttgart. Hufnagel, Pütz, Rafaelian ordnen das Museum im Inneren eines neuen Blocks an. Zu den umgebenden Straßen – Brühl, Katharinen- und Reichsstraße – werden wieder klare Bebauungskanten gebildet, die aus Wohn- und Geschäftshäusern bestehen. Diese Gebäude sind so konzipiert, daß sie „gute Realisierungschancen“ haben, das Quartier aufwerten und sich in ihrer Typologie und Größe gut in die Altstadt einfügen. Die Blockrandbebauung ist zu den Straßen hin geöffnet. Nur durch die größere Höhe des Museumbaus von 34 Metern im Blockinneren erhält das Gebäude die ihm „zustehende Dominanz“, wie es die Jury formulierte. Es korrespondiert so mit den vier Hochhausriegeln am Hauptbahnhof. Der Körper besteht aus einem Betongerüst. Während er sich außen mit strengen Glasflächen präsentiert, entstehen im Inneren differenzierte, reizvolle Räume, die der heterogenen Sammlung entsprechen, die dort einmal untergebracht werden soll. Das Museum der bildenden Künste in Leipzig ist eine der ältesten bürgerlichen Kunstsammlungen Deutschlands. Bisher war es im ehemaligen Reichsgericht untergebracht, das aber soll in Zukunft vom Bundesarbeitsgericht genutzt werden. Als Interimslösung soll ein Messehaus dem Museum dienen. Die Innenräume erinnerten die Jury „an herausragende Qualitäten der architektonischen Moderne“ – gleichzeitig konstatierte sie beim inneren Erschließungssystem, den Flächen für Sonderausstellungen und Veranstaltungen „noch ungelöste Teile der Entwurfsaufgabe“.Abhängig von der Topographie werden vier bis fünf Geschosse in dem Block untergebracht. Lichtdecken erhellen die Bereiche im Untergeschoß. Unterschiedliche Gläser, transparent und opak, sollen der Fassade bei Tag und bei Nacht dennoch eine spielerische Note geben. Auch Flächen aus Glasbausteinen oder Jalousien werden helfen, den Kubus zu gliedern. Das Konzept, einem homogenen Quader durch unterschiedliche Materialqualitäten verschiedene Gesichter zu geben, erinnert an die Arbeitsweise von Architekten wie Peter Zumthor für das Kunsthaus in Bregenz oder Herzog/de Meuron für die Sammlung Goetz in München (1992). Anders als bei vielen Mu-seumsbauten der 80er Jahre, spielt sich die Architektur im Entwurf der Erstplazierten nicht in den Vordergrund, sondern dient der Präsentation. Die Jury empfahl den Auslobern einstimmig, den Entwurf zur Ausführung zu bringen. Die Wettbewerbsergebnisse sind bis 21. Dezember im Messehaus Pertersdorf, Leipzig, ausgestellt.Ulf Meyer
Präsent, ohne sich aufzudrängenDas Museum der bildenden Künste am Leipziger SachsenplatzIn Leipzig wurde am 11. November der internationale Realisierungswettbewerb für einen Museumsneubau am Sachsenplatz entschieden. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Hufnagel, Pütz, Rafaelian hat sich in der zweiten Stufe des Wettbewerbs gegen vierzig Konkurrenten durchgesetzt. In der ersten Phase mußte die Jury unter Vorsitz von Peter Zlonicky, Dortmund, sogar aus über 500 Entwürfen wählen. Die Preise und Ankäufe wurden fast vollständig unter Berliner Büros aufgeteilt: Von neun Preisen gingen acht an Büros aus der Hauptstadt – obwohl zu der Konkurrenz Architekten aus ganz Europa, Japan und den USA zugelassen waren. Hufnagel, Pütz, Rafaelian, die seit fünf Jahren ein gemeinsames Büro betreiben, planen ebenfalls die Thermen in Bad Saarow und Studentenwohnheime in Brandenburg.Das Museum der bildenden Künste am Sachsenplatz soll wegen seiner innerstädtischen Lage zu einem Anziehungspunkt für Touristen und Bürger gleichermaßen werden. Die Schwierigkeit für die Entwerfer bestand darin, das Museum einerseits in die Maßstäblichkeit der nördlichen Leipziger Innenstadt einzufügen, andererseits aber dem Museum eine Präsenz zu geben, die es über die Umgebung hinaus wirken läßt. Von der Lösung, die die Preisträger vorschlugen, war die Jury „überrascht und überzeugt“ zugleich. Der städtebauliche Ansatz war für die Entscheidung der Jury entscheidend. Kein anderes Büro der zweiten Runde hatte eine ähnlichen Strategie verfolgt. Der Entwurf von Bumiller mit Junkers, Berlin (2. Preis), arbeitet mit einem „stillen, blockdisziplinierten Solitär“, während Léon/Wohlhage, ebenfalls Berlin, für ihr „Museum aus skulpturalen Teilen um einen Hof mit geschlossener Schale“ den 3. Preis erhielten. Der 4. und 5. Preis ging an die Büros Geier, Maas, Berlin, und Merz, Stuttgart. Hufnagel, Pütz, Rafaelian ordnen das Museum im Inneren eines neuen Blocks an. Zu den umgebenden Straßen – Brühl, Katharinen- und Reichsstraße – werden wieder klare Bebauungskanten gebildet, die aus Wohn- und Geschäftshäusern bestehen. Diese Gebäude sind so konzipiert, daß sie „gute Realisierungschancen“ haben, das Quartier aufwerten und sich in ihrer Typologie und Größe gut in die Altstadt einfügen. Die Blockrandbebauung ist zu den Straßen hin geöffnet. Nur durch die größere Höhe des Museumbaus von 34 Metern im Blockinneren erhält das Gebäude die ihm „zustehende Dominanz“, wie es die Jury formulierte. Es korrespondiert so mit den vier Hochhausriegeln am Hauptbahnhof. Der Körper besteht aus einem Betongerüst. Während er sich außen mit strengen Glasflächen präsentiert, entstehen im Inneren differenzierte, reizvolle Räume, die der heterogenen Sammlung entsprechen, die dort einmal untergebracht werden soll. Das Museum der bildenden Künste in Leipzig ist eine der ältesten bürgerlichen Kunstsammlungen Deutschlands. Bisher war es im ehemaligen Reichsgericht untergebracht, das aber soll in Zukunft vom Bundesarbeitsgericht genutzt werden. Als Interimslösung soll ein Messehaus dem Museum dienen. Die Innenräume erinnerten die Jury „an herausragende Qualitäten der architektonischen Moderne“ – gleichzeitig konstatierte sie beim inneren Erschließungssystem, den Flächen für Sonderausstellungen und Veranstaltungen „noch ungelöste Teile der Entwurfsaufgabe“.Abhängig von der Topographie werden vier bis fünf Geschosse in dem Block untergebracht. Lichtdecken erhellen die Bereiche im Untergeschoß. Unterschiedliche Gläser, transparent und opak, sollen der Fassade bei Tag und bei Nacht dennoch eine spielerische Note geben. Auch Flächen aus Glasbausteinen oder Jalousien werden helfen, den Kubus zu gliedern. Das Konzept, einem homogenen Quader durch unterschiedliche Materialqualitäten verschiedene Gesichter zu geben, erinnert an die Arbeitsweise von Architekten wie Peter Zumthor für das Kunsthaus in Bregenz oder Herzog/de Meuron für die Sammlung Goetz in München (1992). Anders als bei vielen Mu-seumsbauten der 80er Jahre, spielt sich die Architektur im Entwurf der Erstplazierten nicht in den Vordergrund, sondern dient der Präsentation. Die Jury empfahl den Auslobern einstimmig, den Entwurf zur Ausführung zu bringen. Die Wettbewerbsergebnisse sind bis 21. Dezember im Messehaus Pertersdorf, Leipzig, ausgestellt.Ulf Meyer