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Institut für Physik der Humboldt-Universität
Ort des Wettbewerbs | Berlin-Adlershof |
Wettbewerbstyp | Realisierungswettbewerb in 2 Phasen |
Preise
1. Preis (70 000 DM) |
Augustin, Frank, Berlin Mitarbeiter: Hoffmann Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Pichler Ingenieure – Schulz, Berlin; Haustechnik: Kannewischer, Berlin. |
2. Preis (56 000 DM) |
von Gerkan, Hamburg Mitarbeiter: Kazemi, Hoffmeister |
3. Preis (42 000 DM) |
Abcarius & Burns, Berlin Sonderfachleute: Landschaftspl.: Kurz, Villette/F. |
4. Preis (34 000 DM) |
Tafel, Stuttgart Mitarbeiter: Bär, Denzer Sonderfachleute: Sonderf.: Wilhelm + Wulle, Stuttgart; Haustechnik: Meiser, Stuttgart. |
5. Preis (22 000 DM) |
Kressner, Berlin Mitarbeiter: Torres-Ruiz. |
Ankauf (14 000 DM) |
Kellerer, Schüler, Berlin |
Ankauf (14 000 DM) |
Barkow Leibinger Architekten, Berlin Mitarbeiter: Baumgartner, Cichowski, Carvalho Sonderfachleute: Landschaftspl.: Kiefer; Mitarb.: Staubach; Tragwerkspl.: Hörnicke & Hock – Thieroff; Technische Gebäudeausrüstung: Zibel, Willner & Partner |
Ankauf (14 000 DM) |
F. Heide, Berlin Mitarbeiter: Richter, Schaper, Hartmann, Hoffmann |
Ankauf (14 000 DM) |
Schreiber, Egger, Berlin Mitarbeiter: Egger, Rethy, Niewald, Klein, Günther Sonderfachleute: Tragwerkspl. u. Techn. Gebäudeausrüstung: CBF, Berlin; Landschaftspl.: ag.u, Berlin |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Mit dem jetzt entschiedenen Wettbewerb für das Physik-Institut ist ein weiterer Baustein für den geplanten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA) in Berlin gelegt worden. Die Auslagerung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachbereiche der in der Stadtmitte ansässigen Humboldt-Universität hatte bereits mit dem Wettbewerbsentscheid Ende 1995 für das Institut für Chemie (Heft 5/1996) ihren Anfang genommen. Die Bauten der ersten Realisierungsstufe sollen bis zum Jahr 2004 fertiggestellt sein. Ab 2005 kommen dann die Institute für Biologie, Geografie und Psychologie hinzu.
An dem nun durchgeführten zweiten Wettbewerb für Hochschuleinrichtungen an diesem Standort hatten sich in der 1. Phase des europaweiten Verfahrens 276 Teilnehmer beworben aus denen 36 zur Weiterbearbeitung in der 2. Phase ausgewählt wurden. Am 6. Mai vergab dann die Jury unter Vorsitz von Helmut Schulitz, Braunschweig, fünf Preise und vier Ankäufe.
Trotz der städtebaulichen Vorgaben – Besetzung der Blockecken, klar lesbare Straßenräume und -fluchten sowie Erhalt des Baumbestands – und des Wunsches des Instituts nach einem Haus mit einem Eingang, brachte der Wettbewerb eine relative Vielfalt von städtebaulichen Figuren hervor: von blockähnlichen Gebilden bis zu aufgelösten Blockstrukturen, von mäandrierenden bis zu zeilenähnlichen Figuren, von flächendeckenden Strukturen bis zu skulptural ausformulierten Baukörpern. Nur Kammstrukturen wurden nicht in die 2. Phase gewählt – auffällig, da doch das geplante Chemie-Institut ein Kamm ist.
So schlagen die Verfasser des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurfs, Georg Augustin und Ute Frank, Berlin, eine „kompakte, äußerst feinsinnige Gebäudestruktur mit fünf unterschiedlich gestalteten Innenhöfen“ vor. „Insgesamt solitär“ soll aber der Baukörper bleiben. Große Öffnungen in den Fassaden lassen Einblicke in das innere Gefüge zu. Ein über die gesamte Gebäudelänge und über alle Geschosse reichender Hallenraum, als Magistrale ausgebildet, bestimmt die Struktur und sorgt für Orientierung. Die unterschiedlich charakterisierten Innenhöfe – Waldgarten, Wassergarten, Obstgarten –, die sich zur Magistrale oder zur Straße öffnen und so ein räumliches Wechselspiel zwischen Innen und Außen erzeugen, gewährleisten aber vor allem auch eine natürliche Belichtung aller Arbeitsräume.
Mit Hilfe von Termini aus der Physik formuliert Meinhard von Gerkan, Berlin, (2. Preis) hingegen das Leitbild einer „molekularen Struktur“. Eine blockartige Struktur, gebildet aus drei winkelförmigen Gebäuden, umschließt eine zentrale Grünfläche. Entlang der Straßenkanten angelagert sind würfelartige Bauteile, wie „Atome eines Moleküls“.
Die drittplazierten Abcarius und Burns, ebenfalls aus Berlin, schlagen eine über nahezu die gesamte Grundstücksfläche mäandrierende Gebäudefigur vor. Zwei als „Garten“ und „Hof“ bezeichnete Freiräume werden auf diese Art gebildet. Im Gegensatz zu der kompakteren und innenräumlich weitaus differenzierteren erstplazierten Arbeit ist dieser Entwurf durch eine eher konventionell zweibündige Grundrißstruktur gekennzeichnet, auch wenn die bei dieser Figur fast unvermeidbar langen Flure doch Qualitäten durch Belichtung, Ausblick und Ausformulierung aufweisen.
Warum andere bemerkenswerte und kluge, durchaus preiswürdige Entwürfe nicht den Schritt über die Ankaufsgruppe oder die Rundgänge hinaus geschafft haben, sei dahingestellt. Aber schon im Sommer dieses Jahres, so war bei der Eröffnung der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten zu hören, soll es für alle eine neue Chance geben. Dann geht es in einem weiteren Wettbewerb um eine Bibliothek und ein Rechenzentrum für die Humboldt-Universität, Standort: Berlin-Adlershof.hoe
Mit dem jetzt entschiedenen Wettbewerb für das Physik-Institut ist ein weiterer Baustein für den geplanten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA) in Berlin gelegt worden. Die Auslagerung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachbereiche der in der Stadtmitte ansässigen Humboldt-Universität hatte bereits mit dem Wettbewerbsentscheid Ende 1995 für das Institut für Chemie (Heft 5/1996) ihren Anfang genommen. Die Bauten der ersten Realisierungsstufe sollen bis zum Jahr 2004 fertiggestellt sein. Ab 2005 kommen dann die Institute für Biologie, Geografie und Psychologie hinzu.
An dem nun durchgeführten zweiten Wettbewerb für Hochschuleinrichtungen an diesem Standort hatten sich in der 1. Phase des europaweiten Verfahrens 276 Teilnehmer beworben aus denen 36 zur Weiterbearbeitung in der 2. Phase ausgewählt wurden. Am 6. Mai vergab dann die Jury unter Vorsitz von Helmut Schulitz, Braunschweig, fünf Preise und vier Ankäufe.
Trotz der städtebaulichen Vorgaben – Besetzung der Blockecken, klar lesbare Straßenräume und -fluchten sowie Erhalt des Baumbestands – und des Wunsches des Instituts nach einem Haus mit einem Eingang, brachte der Wettbewerb eine relative Vielfalt von städtebaulichen Figuren hervor: von blockähnlichen Gebilden bis zu aufgelösten Blockstrukturen, von mäandrierenden bis zu zeilenähnlichen Figuren, von flächendeckenden Strukturen bis zu skulptural ausformulierten Baukörpern. Nur Kammstrukturen wurden nicht in die 2. Phase gewählt – auffällig, da doch das geplante Chemie-Institut ein Kamm ist.
So schlagen die Verfasser des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurfs, Georg Augustin und Ute Frank, Berlin, eine „kompakte, äußerst feinsinnige Gebäudestruktur mit fünf unterschiedlich gestalteten Innenhöfen“ vor. „Insgesamt solitär“ soll aber der Baukörper bleiben. Große Öffnungen in den Fassaden lassen Einblicke in das innere Gefüge zu. Ein über die gesamte Gebäudelänge und über alle Geschosse reichender Hallenraum, als Magistrale ausgebildet, bestimmt die Struktur und sorgt für Orientierung. Die unterschiedlich charakterisierten Innenhöfe – Waldgarten, Wassergarten, Obstgarten –, die sich zur Magistrale oder zur Straße öffnen und so ein räumliches Wechselspiel zwischen Innen und Außen erzeugen, gewährleisten aber vor allem auch eine natürliche Belichtung aller Arbeitsräume.
Mit Hilfe von Termini aus der Physik formuliert Meinhard von Gerkan, Berlin, (2. Preis) hingegen das Leitbild einer „molekularen Struktur“. Eine blockartige Struktur, gebildet aus drei winkelförmigen Gebäuden, umschließt eine zentrale Grünfläche. Entlang der Straßenkanten angelagert sind würfelartige Bauteile, wie „Atome eines Moleküls“.
Die drittplazierten Abcarius und Burns, ebenfalls aus Berlin, schlagen eine über nahezu die gesamte Grundstücksfläche mäandrierende Gebäudefigur vor. Zwei als „Garten“ und „Hof“ bezeichnete Freiräume werden auf diese Art gebildet. Im Gegensatz zu der kompakteren und innenräumlich weitaus differenzierteren erstplazierten Arbeit ist dieser Entwurf durch eine eher konventionell zweibündige Grundrißstruktur gekennzeichnet, auch wenn die bei dieser Figur fast unvermeidbar langen Flure doch Qualitäten durch Belichtung, Ausblick und Ausformulierung aufweisen.
Warum andere bemerkenswerte und kluge, durchaus preiswürdige Entwürfe nicht den Schritt über die Ankaufsgruppe oder die Rundgänge hinaus geschafft haben, sei dahingestellt. Aber schon im Sommer dieses Jahres, so war bei der Eröffnung der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten zu hören, soll es für alle eine neue Chance geben. Dann geht es in einem weiteren Wettbewerb um eine Bibliothek und ein Rechenzentrum für die Humboldt-Universität, Standort: Berlin-Adlershof.hoe
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