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Ort des Wettbewerbs | Ascona/CH |
Wettbewerbstyp | zweistufiger Projektwettbewerb |
Preise
1. Preis (25.000 CHF) |
Raimund Abraham, New York |
2. Preis (24.000 CHF) |
Rolando Zuccolo, Lugano; Mitarbeiter: Paolo Canevascini, Paolo De Giorgi, Lucia Talpes |
3. Preis (8000 CHF) |
Jürgen Mayer Hermann, Berlin; Mitarbeiter: Christoph Zeller, Marco Zürn; Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Moritz-Tiesemann; Künstlerische Beratung: Sönke Magnus Müller, Sebastian Finckh |
4. Preis (7000 DM) |
Giraudi & Wettstein, Lugano |
5. Preis (6000 DM) |
Adamer & Ramsauer, Kufstein |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Die Zeit, als Ascona mondäner Partytreff war, liegt lange zurück. Heute lässt eine Schaar noch immer gut betuchter, aber sichtbar alternder Touristen den knapp 5000 Einwohner zählenden Ort am Lago Maggiore über seine touristische Zukunft nachdenken. In einem im letzten Jahr ausgelobten Ideenwettbewerb (Heft 23/1999) wurden Architekten aus der ganzen Welt aufgefordert, Entwürfe für eine Neugestaltung des Ufers zu entwickeln. Die Zahl der Bootsanlegeplätze sollte auf 150 verdoppelt werden – nach dem Bau des Straßentunnels für eine Ortsumgehung ist nun der gesamte Bereich am Wasser verkehrsberuhigt. Vielleicht würden bei dem Wettbewerb ja nebenbei Ideen für ein zukunftsträchtiges "Image" für Ascona sichtbar.
Nun gibt es Ergebnisse: Sieger wurde das New Yorker Büro Raimund Abrahams, der vorschlägt, vor der "Piazza", der beliebten Uferpromenade eine 360 Meter lange und 25 Meter breite bogenförmige Landebrücke auf den See zu legen. Die Plattform soll neben einer Bootsanlegestelle auch Bühne, Arena und Festplatz sein. Ohne solch große Geste kommt der Entwurf des zweitplatzierten Luganers Rolando Zuccholo aus. Seine Hafenerweiterung lässt als östlichen Abschluss der Bucht einen dreieckigen Grünraum entstehen. Mit behutsamen Mitteln wie neuen Plasterungen oder besonderen Uferquerschnitten will er die Qualität einzelner Abschnitte am See verbessern. Die Jury empfahl, diese beiden gegensätzlichen Ansätze als Grundlage einer weiteren Diskussion darüber zu sehen, ob Ascona sich am Wasser zukünftig eher "pragmatisch" oder "ideell und technologisch hochentwickelt" darstellen will.
Nicht mehr Teil dieser Diskussion wird der drittplatzierte Entwurf des Berliners Jürgen Mayer Hermann sein. Der rollt einen künstlichen Uferstreifen wie einen in Falten gelegten Teppich parallel zum Westufer auf dem Lago Maggiore aus. Auf dem landschaftlich geformten Steg könnten Themengärten, Freizeiteinrichtungen und an der Spitze ein Panoramacafé entstehen. Derart unkonventionell und "ideell" will sich Ascona aber wohl nicht präsentieren.
Jan Friedrich
Die Zeit, als Ascona mondäner Partytreff war, liegt lange zurück. Heute lässt eine Schaar noch immer gut betuchter, aber sichtbar alternder Touristen den knapp 5000 Einwohner zählenden Ort am Lago Maggiore über seine touristische Zukunft nachdenken. In einem im letzten Jahr ausgelobten Ideenwettbewerb (Heft 23/1999) wurden Architekten aus der ganzen Welt aufgefordert, Entwürfe für eine Neugestaltung des Ufers zu entwickeln. Die Zahl der Bootsanlegeplätze sollte auf 150 verdoppelt werden – nach dem Bau des Straßentunnels für eine Ortsumgehung ist nun der gesamte Bereich am Wasser verkehrsberuhigt. Vielleicht würden bei dem Wettbewerb ja nebenbei Ideen für ein zukunftsträchtiges "Image" für Ascona sichtbar.
Nun gibt es Ergebnisse: Sieger wurde das New Yorker Büro Raimund Abrahams, der vorschlägt, vor der "Piazza", der beliebten Uferpromenade eine 360 Meter lange und 25 Meter breite bogenförmige Landebrücke auf den See zu legen. Die Plattform soll neben einer Bootsanlegestelle auch Bühne, Arena und Festplatz sein. Ohne solch große Geste kommt der Entwurf des zweitplatzierten Luganers Rolando Zuccholo aus. Seine Hafenerweiterung lässt als östlichen Abschluss der Bucht einen dreieckigen Grünraum entstehen. Mit behutsamen Mitteln wie neuen Plasterungen oder besonderen Uferquerschnitten will er die Qualität einzelner Abschnitte am See verbessern. Die Jury empfahl, diese beiden gegensätzlichen Ansätze als Grundlage einer weiteren Diskussion darüber zu sehen, ob Ascona sich am Wasser zukünftig eher "pragmatisch" oder "ideell und technologisch hochentwickelt" darstellen will.
Nicht mehr Teil dieser Diskussion wird der drittplatzierte Entwurf des Berliners Jürgen Mayer Hermann sein. Der rollt einen künstlichen Uferstreifen wie einen in Falten gelegten Teppich parallel zum Westufer auf dem Lago Maggiore aus. Auf dem landschaftlich geformten Steg könnten Themengärten, Freizeiteinrichtungen und an der Spitze ein Panoramacafé entstehen. Derart unkonventionell und "ideell" will sich Ascona aber wohl nicht präsentieren.
Jan Friedrich