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Flughafen Stuttgart, Neubau Terminal T 3
Ort des Wettbewerbs | Stuttgart |
Wettbewerbstyp | Realisierungswettbewerb in zwei Phasen |
Preise
1. Preis (225 000 DM) |
v. Gerkan, Marg und Partner – v. Gerkan, Hamburg Mitarbeiter: Lenz, Christ, Sievers, Rewolle, Pix, Ueda, Müller, Groß Sonderfachleute: Verkehrspl.: Höpfner, Köln; Lichtpl.: Bartenbach, Innsbruck/A |
2. Preis (180 000 DM) |
Hascher + Jehle, Berlin Mitarbeiter: Berwanger, Habermann Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Weischede, Stuttgart; Verkehrspl.: Billinger, Stuttgart |
3. Preis (121 500 DM) |
Mieslinger, Stuttgart Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Drexler, Gerlingen; Verkehrspl.: Schaechterle, Siebrand, Ulm; Haustechnik: HL-Technik AG, Stuttgart. |
3. Preis (121 500 DM) |
Amorelli, Sembritzki, Tran Viet, Hamburg Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Windels - Timm - Morgen, Hamburg |
4.Preis |
|
5. Preis (72 000 DM) |
PSK’A – Perlia, J. Kierig, Stuttgart Mitarbeiter: Mantz, Pfeifer, Minsinger, Bihlmaier, Deij Ferrada, S. Kierig Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Deufel, Deizisau; Verkehrspl.: Mailänder Consult Ing. GmbH, Karlsruhe; Fachber.: Wetzstein, Herrenberg. |
1. Ankauf (70 000 DM) |
KSP Engel Kraemer Zimmermann, Braunschweig Mitarbeiter: Friedemann, Nitschke-Stefanovic, Kagelmacher; Schmidt Reute Partner, Ostfildern; Hosser, Hass + Partner, Braunschweig. Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Großmann, Göttingen; Verkehrspl.: Theine, Hannover |
1. Ankauf (70 000 DM) |
F. Heide, Berlin Mitarbeiter: Richter, Schaaper, Hartmann, Hoffmann, Brauer Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Nötzold, Langen; Verkehrspl.: Staadt, Darmstadt |
3. Ankauf (40 000 DM) |
Kist, Koop, Fehmel, Waldmann, Ludwigsburg, Rems-Murr, Stuttgart Mitarbeiter: Haesakkers, Hofmann, Schert, Schuler, Stöckle, Möhlmann Sonderfachleute: Tragwerkspl.: Tompert, Stuttgart; Verkehrspl.: Steierwald, Schönharting und Partner, Stuttgart |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Stuttgart wird zunehmend zum Schauplatz architektonischer Großprojekte. Nach dem Wettbewerb für den Umbau des Hauptbahnhofes im vergangenen Jahr fiel jetzt die Entscheidung für ein weiteres „architektonisches Großereignis“.
Die Erweiterung des Flughafens Stuttgart wurde in den letzten Jahren durch die steigenden Passagierzahlen immer notwendiger. Das bestehende Pasagiergebäude mit seinem signifikanten Glasdach, das die Hamburger Architekten v. Gerkan, Marg und Partner 1990 fertiggestellt hatten, wurde schon einmal 1993 durch einen Flachbau, das Terminal 2, ergänzt. In einer Studie aus dem Jahre 1995 kam die Flughafen Stuttgart GmbH dann zu dem Ergebnis das ein weiterer Ausbau in östliche Richtung in unmittelbaren Anschluß an die bestehenden Gebäude die beste Lösung sei. Das alte, aus den dreißiger Jahren stammende, denkmalgeschützte Terminal 3 muß diesen Plänen weichen. Das Denkmalamt stellte ursprüngliche Bedenken zurück, da das Gebäude den heutigen Anforderungen nicht mehr entspreche, und stimmte einem Abriß zu.
Den in der Folge ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb gewannen wiederum v. Gerkan, Marg und Partner. Ebenso „simpel“ wie „genial“ lobte die Jury unter Vorsitz von Prof. Dieter Hermann die Idee, das Glasdach des Terminals 1 über den gesamten Komplex zu spannen. Der Flughafen werde somit zu einem „Superzeichen“ in seinem städtebaulich heterogenen Umfeld. Nur kleine Variationen werden das neue Gebäude von seinem Vorbild unterscheiden. So ist das Baumstützendach shedartig abgestaffelt und mit Oberlichtern versehen, da die maximal zulässige Dachhöhe in diesem Bereich niedriger liegt. Der deichartige Längstrakt, der als Lärmschutzwall die Vollverglasung der Halle ermöglicht, wird fortgeführt und im Bereich des neuen Terminals durch vorgelagerte Warte-, Gastronomie- und Einkaufsbereiche ergänzt. Insgesamt überzeugt die Gerkan'sche Idee als baukörperlich einheitlichste Lösung, die in genauso konsequenter Weise auch den Anbau eines weiteren geplanten Terminals T4 nachweist.
Zurückhaltend gegenüber dem bestehenden Wahrzeichen ist der Entwurf des Büros Hascher + Jehle aus Berlin, der den zweiten Rang belegte. Indem die bestehende zweite und die zu planende dritte Halle unter einem Dach zusammengefaßt werden und gleich hoch bleiben wie der luftseitig fortgeführte Riegel, wird das Terminal 1 zum prägnanten Kopf der Anlage. Bemerkenswert ist der Gedanke eines „grünen“ Flughafens im Inneren. Bandförmige Bepflanzungen, die jeweils unter den Oberlichtern liegen, sollen den Raum gliedern.
Die Möglichkeit eines selbstbewußten dritten Baukörpers, ohne das Ensemble zusammenhanglos und additiv werden zu lassen, zeigt einer der beiden dritten Preise, das Projekt des Büros Mieslinger, Stuttgart. Luftseitig wird auch hier das Dammgebäude fortgeführt und landseitig wird der gesamte Bereich der Anfahrt von einer Lamellenkonstruktion überspannt, wodurch die drei Terminals zusammengefasst werden.
Insgesamt 100 Entwürfe waren in der ersten Runde abgegeben worden, von denen 25 in der zweiten Phase juriert wurden. Doch auch bei der großen Varianz der Ansätze bleibt die Fortführung der bisherigen Grundidee, der „Flughafen aus einem Guß“, die klarste und überzeugendste Lösung. Unter laufendem Betrieb soll das neue Gebäude bis 2004 fertiggestellt sein. Dann soll das „Superzeichen“ jährlich mindestens zehn Millionen Passagiere empfangen oder auf die Reise schicken.
Fleur Keller
Stuttgart wird zunehmend zum Schauplatz architektonischer Großprojekte. Nach dem Wettbewerb für den Umbau des Hauptbahnhofes im vergangenen Jahr fiel jetzt die Entscheidung für ein weiteres „architektonisches Großereignis“.
Die Erweiterung des Flughafens Stuttgart wurde in den letzten Jahren durch die steigenden Passagierzahlen immer notwendiger. Das bestehende Pasagiergebäude mit seinem signifikanten Glasdach, das die Hamburger Architekten v. Gerkan, Marg und Partner 1990 fertiggestellt hatten, wurde schon einmal 1993 durch einen Flachbau, das Terminal 2, ergänzt. In einer Studie aus dem Jahre 1995 kam die Flughafen Stuttgart GmbH dann zu dem Ergebnis das ein weiterer Ausbau in östliche Richtung in unmittelbaren Anschluß an die bestehenden Gebäude die beste Lösung sei. Das alte, aus den dreißiger Jahren stammende, denkmalgeschützte Terminal 3 muß diesen Plänen weichen. Das Denkmalamt stellte ursprüngliche Bedenken zurück, da das Gebäude den heutigen Anforderungen nicht mehr entspreche, und stimmte einem Abriß zu.
Den in der Folge ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb gewannen wiederum v. Gerkan, Marg und Partner. Ebenso „simpel“ wie „genial“ lobte die Jury unter Vorsitz von Prof. Dieter Hermann die Idee, das Glasdach des Terminals 1 über den gesamten Komplex zu spannen. Der Flughafen werde somit zu einem „Superzeichen“ in seinem städtebaulich heterogenen Umfeld. Nur kleine Variationen werden das neue Gebäude von seinem Vorbild unterscheiden. So ist das Baumstützendach shedartig abgestaffelt und mit Oberlichtern versehen, da die maximal zulässige Dachhöhe in diesem Bereich niedriger liegt. Der deichartige Längstrakt, der als Lärmschutzwall die Vollverglasung der Halle ermöglicht, wird fortgeführt und im Bereich des neuen Terminals durch vorgelagerte Warte-, Gastronomie- und Einkaufsbereiche ergänzt. Insgesamt überzeugt die Gerkan'sche Idee als baukörperlich einheitlichste Lösung, die in genauso konsequenter Weise auch den Anbau eines weiteren geplanten Terminals T4 nachweist.
Zurückhaltend gegenüber dem bestehenden Wahrzeichen ist der Entwurf des Büros Hascher + Jehle aus Berlin, der den zweiten Rang belegte. Indem die bestehende zweite und die zu planende dritte Halle unter einem Dach zusammengefaßt werden und gleich hoch bleiben wie der luftseitig fortgeführte Riegel, wird das Terminal 1 zum prägnanten Kopf der Anlage. Bemerkenswert ist der Gedanke eines „grünen“ Flughafens im Inneren. Bandförmige Bepflanzungen, die jeweils unter den Oberlichtern liegen, sollen den Raum gliedern.
Die Möglichkeit eines selbstbewußten dritten Baukörpers, ohne das Ensemble zusammenhanglos und additiv werden zu lassen, zeigt einer der beiden dritten Preise, das Projekt des Büros Mieslinger, Stuttgart. Luftseitig wird auch hier das Dammgebäude fortgeführt und landseitig wird der gesamte Bereich der Anfahrt von einer Lamellenkonstruktion überspannt, wodurch die drei Terminals zusammengefasst werden.
Insgesamt 100 Entwürfe waren in der ersten Runde abgegeben worden, von denen 25 in der zweiten Phase juriert wurden. Doch auch bei der großen Varianz der Ansätze bleibt die Fortführung der bisherigen Grundidee, der „Flughafen aus einem Guß“, die klarste und überzeugendste Lösung. Unter laufendem Betrieb soll das neue Gebäude bis 2004 fertiggestellt sein. Dann soll das „Superzeichen“ jährlich mindestens zehn Millionen Passagiere empfangen oder auf die Reise schicken.
Fleur Keller