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Erweiterung des Herzog Anton Ulrich-Museums
Ort des Wettbewerbs | Braunschweig |
Wettbewerbstyp | Begrenzt offener Realisierungswettbewerb mit Auswahlverfahren |
Preise
1. Preis (42.500 DM) |
Lehmann, Offenburg; Mitarbeiter: Härdle, Lehmann, Lorentz, Schmidt; Sonderfachleute: Landschaftspl.: Müller, Freiburg |
2. Preis (28.000 DM) |
Arbeitsgemeinschaft RodeCan + Stolzenberg – Rode-Can, Rohde, Stolzenberg, Dresden; Mitarbeiter: Göhre; Sonderfachleute: Landschaftspl.: Rehwald, Dresden |
3. Preis (19.000 DM) |
Architektur 6H – Kugler, Eckhoff, Riebelmann, Stuttgart; Mitarbeiter: Schalk; Sonderfachleute: Landschaftspl.: Verdyk + Gugenhan, Stuttgart |
4. Preis (13.000 DM) |
Kersten + Martinoff, Braunschweig; Mitarbeiter: Martinoff, Giebel; Sonderfachleute: Landschaftspl.: Herms, Berlin |
Ankauf (8500 DM) |
O.M. Architekten – Ottinger & Möhlendick, Braunschweig; Mitarbeiter: Schwing, Simon, Wach; Sonderfachleute: Landschaftspl.: ST raum a. – Jäckel, Micke, Berlin; mStatik: Grossert, Braunschweig; TGA: IGS-Institut – Fisch; Mitarb.: Bremer |
Ankauf (8500 DM) |
JSK Architekten – Krüger-Heyden, Braunschweig; Mitarbeiter: Heine, Dittmer; Sonderfachleute: Landschaftspl.: Sommerlad, Haase, Kuhli, Gießen |
Ankauf (8500 DM) |
Poos & Isensee, Hannover; Mitarbeiter: Glafenhein, Kiesel; Sonderfachleute: Landschaftspl.: von Rundstest, Schönfeld; Tragwerkspl.: Burmester und Sellmann, Garbsen; Medienwandgestaltung; Finkel, Kreiensen; CAD: Llobell, Hannover |
Die Wettbewerbe im BauNetz sind ein Service der Bauwelt-Redaktion.
Kommentar
Das Braunschweiger Herzog Anton Ulrich Museum geht auf eine Gründung im Jahr 1754 zurück und gehört damit zu den ältesten Museen in Europa. In seiner umfangreichen Sammlung befinden sich Gemälde alter Meister, Skulp-turen und Kunsthandwerk von der Antike bis zur frühen Neuzeit sowie ein Kupferstichkabinett. Ein 1887 an den ehemaligen Wallanlagen am östlichen Rand der Innenstadt für das Museum erbauter Gebäudesolitär im Neorenaissance-Stil musste in den vergangenen Jahrzehnten wegen des ständig steigenden Platzbedarfs mehrfach umgebaut werden. Dabei wurde durch eingezogene Zwischendecken die großzügige Raumdisposition zerstört. Für 43,5 Millionen Mark soll das Gebäude nun umfassend saniert und dabei wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden. 15 Millionen Mark davon müssen in einen Erweiterungsbau investiert werden, der rund 2500 Quadratmeter Nutz-fläche, die im Altbau keinen Platz mehr finden werden, aufnehmen soll.
Zum Sieger des vom Land Niedersachsen, dem Träger des Museums, ausgelobten Realisierungswettbewerbs für diesen Erweiterungsbau kürte die Jury unter Vorsitz von Karljosef Schattner den Entwurf des Offenburgers Gerhard Lehmann. Der Preisträger sieht einen flachen, leicht vom bestehenden Museum abgerückten Riegel vor, der nur an zwei Stellen über kurze Gebäudebrücken mit diesem verbunden ist. Trotz ihrer Nähe zum Altbau bleibt die Erweiterung aber in ihrer reduzierten Fassadengestaltung und mit nur zwei Obergeschossen zurückhaltend genug, um dessen Dominanz nicht zu brechen. Der Anbau soll allseitig mit einer Stahl-Glas-Fassade umhüllt werden, in gleichmäßigen Abständen davor angeordnete schmale Stahlscheiben bilden einen "Filter" zum Park und zum Altbau. Im Untergeschoss plant der Architekt die Restaurierungswerkstätten – belichtet über den leicht abgesengten Bereich zwischen Alt- und Neubau – sowie die Magazine unterzubringen. Im Erdgeschoss sind Cafeteria, das Kupferstichkabinett und die Bibliothek vorgesehen, voneinander getrennt durch eine in den Baukörper eingeschnittene Loggia, die als Übergang zum Museumspark fungie-ren soll. Das 1. Obergeschoss bleibt dem museumspädagogischen Bereich sowie Verwaltungsbüros vorbehalten.
Die drittplatzierte Arbeit des Stuttgarter Büros Architektur 6H hätte den Altbau in seiner Solitärwirkung von allen Seiten völlig unbeeinträchtigt gelassen: Die Architekten schlagen einen vom Altbau losgelösten und in gehöriger Distanz zu diesem platzierten Kubus vor. Probleme bei der inneren Organisation und eine im Konzept begründete unzureichende Anbindung an das bestehende Museum bewertete die Jury aber als zu schwerwiegend.
Pünktlich zur Feier des 250. Geburtstags des Museums im Jahr 2004 hofft man, die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und den Erweiterungsbau nach den Plänen der ersten Preisträger fertig gestellt zu haben.
Jan Friedrich
Das Braunschweiger Herzog Anton Ulrich Museum geht auf eine Gründung im Jahr 1754 zurück und gehört damit zu den ältesten Museen in Europa. In seiner umfangreichen Sammlung befinden sich Gemälde alter Meister, Skulp-turen und Kunsthandwerk von der Antike bis zur frühen Neuzeit sowie ein Kupferstichkabinett. Ein 1887 an den ehemaligen Wallanlagen am östlichen Rand der Innenstadt für das Museum erbauter Gebäudesolitär im Neorenaissance-Stil musste in den vergangenen Jahrzehnten wegen des ständig steigenden Platzbedarfs mehrfach umgebaut werden. Dabei wurde durch eingezogene Zwischendecken die großzügige Raumdisposition zerstört. Für 43,5 Millionen Mark soll das Gebäude nun umfassend saniert und dabei wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden. 15 Millionen Mark davon müssen in einen Erweiterungsbau investiert werden, der rund 2500 Quadratmeter Nutz-fläche, die im Altbau keinen Platz mehr finden werden, aufnehmen soll.
Zum Sieger des vom Land Niedersachsen, dem Träger des Museums, ausgelobten Realisierungswettbewerbs für diesen Erweiterungsbau kürte die Jury unter Vorsitz von Karljosef Schattner den Entwurf des Offenburgers Gerhard Lehmann. Der Preisträger sieht einen flachen, leicht vom bestehenden Museum abgerückten Riegel vor, der nur an zwei Stellen über kurze Gebäudebrücken mit diesem verbunden ist. Trotz ihrer Nähe zum Altbau bleibt die Erweiterung aber in ihrer reduzierten Fassadengestaltung und mit nur zwei Obergeschossen zurückhaltend genug, um dessen Dominanz nicht zu brechen. Der Anbau soll allseitig mit einer Stahl-Glas-Fassade umhüllt werden, in gleichmäßigen Abständen davor angeordnete schmale Stahlscheiben bilden einen "Filter" zum Park und zum Altbau. Im Untergeschoss plant der Architekt die Restaurierungswerkstätten – belichtet über den leicht abgesengten Bereich zwischen Alt- und Neubau – sowie die Magazine unterzubringen. Im Erdgeschoss sind Cafeteria, das Kupferstichkabinett und die Bibliothek vorgesehen, voneinander getrennt durch eine in den Baukörper eingeschnittene Loggia, die als Übergang zum Museumspark fungie-ren soll. Das 1. Obergeschoss bleibt dem museumspädagogischen Bereich sowie Verwaltungsbüros vorbehalten.
Die drittplatzierte Arbeit des Stuttgarter Büros Architektur 6H hätte den Altbau in seiner Solitärwirkung von allen Seiten völlig unbeeinträchtigt gelassen: Die Architekten schlagen einen vom Altbau losgelösten und in gehöriger Distanz zu diesem platzierten Kubus vor. Probleme bei der inneren Organisation und eine im Konzept begründete unzureichende Anbindung an das bestehende Museum bewertete die Jury aber als zu schwerwiegend.
Pünktlich zur Feier des 250. Geburtstags des Museums im Jahr 2004 hofft man, die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und den Erweiterungsbau nach den Plänen der ersten Preisträger fertig gestellt zu haben.
Jan Friedrich