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Ehemaliges Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
Ort des Wettbewerbs | Fürstenberg |
Wettbewerbstyp | Landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb in 2 Phasen |
Gebäudetyp | Gebäudetyp-Unabhängig |
Preise
1. Preis (40.000 DM) |
Tischer + Burger mit Oswalt, Berlin Mitarbeiter: Bode, Henke, Lutz, Renner, Rudolph Sonderfachleute: Histor. Beratung: Brauer |
2. Preis (25.000 DM) |
Kehlet Bruun, Hamburg Sonderfachleute: Hümpel |
3. Preis (15.000 DM) |
Lohrberg, Stuttgart Mitarbeiter: Bennis, Clemens |
1. Ankauf (10.000 DM) |
Bezzenberger, Darmstadt Mitarbeiter: Thomas, Traiser, Schwarzmaier, Kall Sonderfachleute: Dr. Brech, Wohnbund |
2. Ankauf (10.000 DM) |
Röth, Amberg Mitarbeiter: Rist, Zinnecker Sonderfachleute: Architekt: Gebhardt |
3. Ankauf (10.000 DM) |
Klahn + Singer, Karlsruhe Sonderfachleute: Eigel, Schriftstellerin; Zimmermann, Schiftsteller |

Kommentar
Alles offenDrei Jahre nahm sich die Stadt Fürstenberg Zeit für die Vorbereitung des Wettbewerbs „Ehemaliges Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück“. Die Brandenburger wollten unter allen Umständen vermeiden, daß sie wegen mangelnder Sorgfalt im Umgang mit ihrem geschichtlichen Erbe noch einmal so sehr ins Fettnäpfchen treten könnten wie 1991 (siehe Seite 143). Wie lange es dauern wird, bis der gesamte Lagerkomplex systematisch erforscht werden kann, ist aus heutiger Sicht aber noch nicht absehbar – weil erstens über die Beschaffenheit des Areals (Stichwort: Kontaminationen) zu wenige Erkenntnisse vorliegen und andererseits die Finanzierung der erforderlichen Grundlagenermittlung, der Sanierung von baulichen Relikten und der gewünschten Neugestaltung des Areals völlig ungeklärt ist. Insofern war es richtig, in der Wettbewerbsausschreibung explizit darauf hinzuweisen, daß das gesuchte Gesamtkonzept „als schwierige Balance“ erscheine „zwischen pragmatischen Anforderungen und Utopie, zwischen bescheidener Zurückhaltung und höchstem Gestaltungsanspruch, zwischen nüchterner Bestandsanalyse und Zukunftsvision“. Zu erwarten oder auch nur zu hoffen, unter diesen Umständen ausgerechnet in einem „landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb“ Lösungen für die äußerst komplexe und schwierige Aufgabenstellung finden zu können, war dann aber doch wohl etwas blauäugig. Architekten und auch Landschaftsarchitekten sind – das zeigen auch die ernüchternden Ergebnisse der beiden Holocaust-Denkmalwettbewerbe in Berlin – kaum in der Lage, die Mängel unkonkreter programmatischer Vorgaben mit ausschließlich künstlerischen Mitteln auszugleichen. Die nun vorliegenden Pläne können allenfalls als Anregung verstanden werden, wie mit dem Areal gestalterisch umgegangen werden kann. Zumal sich eine Realisierung in absehbarer Zeit nur für einen Teilbereich des Wettbewerbsgebiets abzeichnet: Bislang stehen der Gedenkstätte Ravensbrück lediglich zehn Millionen Mark für das Stammlager zur Verfügung. Wo die erheblichen zusätzlichen Mittel herkommen sollen, die notwendig wären, um das 200 Hektar große Gesamtareal bearbeiten zu können, ist dagegen völlig ungeklärt. Hier wären, wie auch in Sachsenhausen, wo man vor einer vergleichbaren Aufgabe mit ähnlicher Ausgangslage steht (Heft 36/1996), der Bund und das Land Brandenburg gefordert. Und Sponsoren, zum Beispiel die Siemens AG, die sich für den Erhalt des ehemaligen Siemenslagers finanziell engagieren könnte S oh
Alles offenDrei Jahre nahm sich die Stadt Fürstenberg Zeit für die Vorbereitung des Wettbewerbs „Ehemaliges Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück“. Die Brandenburger wollten unter allen Umständen vermeiden, daß sie wegen mangelnder Sorgfalt im Umgang mit ihrem geschichtlichen Erbe noch einmal so sehr ins Fettnäpfchen treten könnten wie 1991 (siehe Seite 143). Wie lange es dauern wird, bis der gesamte Lagerkomplex systematisch erforscht werden kann, ist aus heutiger Sicht aber noch nicht absehbar – weil erstens über die Beschaffenheit des Areals (Stichwort: Kontaminationen) zu wenige Erkenntnisse vorliegen und andererseits die Finanzierung der erforderlichen Grundlagenermittlung, der Sanierung von baulichen Relikten und der gewünschten Neugestaltung des Areals völlig ungeklärt ist. Insofern war es richtig, in der Wettbewerbsausschreibung explizit darauf hinzuweisen, daß das gesuchte Gesamtkonzept „als schwierige Balance“ erscheine „zwischen pragmatischen Anforderungen und Utopie, zwischen bescheidener Zurückhaltung und höchstem Gestaltungsanspruch, zwischen nüchterner Bestandsanalyse und Zukunftsvision“. Zu erwarten oder auch nur zu hoffen, unter diesen Umständen ausgerechnet in einem „landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb“ Lösungen für die äußerst komplexe und schwierige Aufgabenstellung finden zu können, war dann aber doch wohl etwas blauäugig. Architekten und auch Landschaftsarchitekten sind – das zeigen auch die ernüchternden Ergebnisse der beiden Holocaust-Denkmalwettbewerbe in Berlin – kaum in der Lage, die Mängel unkonkreter programmatischer Vorgaben mit ausschließlich künstlerischen Mitteln auszugleichen. Die nun vorliegenden Pläne können allenfalls als Anregung verstanden werden, wie mit dem Areal gestalterisch umgegangen werden kann. Zumal sich eine Realisierung in absehbarer Zeit nur für einen Teilbereich des Wettbewerbsgebiets abzeichnet: Bislang stehen der Gedenkstätte Ravensbrück lediglich zehn Millionen Mark für das Stammlager zur Verfügung. Wo die erheblichen zusätzlichen Mittel herkommen sollen, die notwendig wären, um das 200 Hektar große Gesamtareal bearbeiten zu können, ist dagegen völlig ungeklärt. Hier wären, wie auch in Sachsenhausen, wo man vor einer vergleichbaren Aufgabe mit ähnlicher Ausgangslage steht (Heft 36/1996), der Bund und das Land Brandenburg gefordert. Und Sponsoren, zum Beispiel die Siemens AG, die sich für den Erhalt des ehemaligen Siemenslagers finanziell engagieren könnte S oh