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Ehemaliges Bahngelände Derendorf

Ort des Wettbewerbs Düsseldorf
Wettbewerbstyp Kooperative Entwurfswerkstatt


Preise
Sieger: Christiaanse, Rotterdam, mit Gerber, Dortmund und Müller, Wehberg, Berlin
Teilnehmer: Hegger, Kassel/Hannover, mit Jourda, Paris, und Kipar, Duisburg/Mailand
Teilnehmer: Coersmeier, Köln, mit Weber, Stuttgart/München und Valentien, Weßling
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Kommentar

Nicht weniger als 37 Hektar umfasst das Gebiet des Güterbahnhofs Derendorf nordwestlich des Düsseldorfer Stadtzentrums. Doch bei den Planungen für eine Umnutzung des stillgelegten Areals entschied sich die Deutsche Bahn Immobliliengesellschaft nach den Erfahrungen mit den opulenten Wettbewerben um die „21er Projekte“ für ein äußerst kompaktes Verfahren. In Zusammenarbeit mit dem Planungsamt der Landeshauptstadt lud man Ende Juni drei Entwurfsteams jeweils aus Stadtplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten zu einer knapp einwöchigen kooperativen Entwurfswerkstatt in der ehemaligen Zollhalle auf dem Planungsgelände ein. So hoffte man, innerhalb kürzester Zeit eine Planungsgrundlage entwickeln zu können, in der sich die unterschiedlichen Vorstellungen von Stadt und Bahn sowie Anregungen und Wünsche, die Düsseldorfer Bürger in der Diskussion mit den Planern vorbringen konnten, wiederfänden. Bereits gegen Ende des Jahres will man einen von den politischen Gremien abgesegneten Rahmenplan in Händen halten. Dieser soll nun, wie die Empfehlungskommission vorschlug, der u.a. Bernhard Winking, Hamburg, Christl Drey, Kassel, und Carsten Lorenzen, Kopenhagen, angehörten, auf Basis der Arbeit entwickelt werden, die das Team um Kees Christiaanse, Eckhard Gerber, Cornelia Müller und Jan Wehberg zum Ende der Entwurfswerkstatt präsentierte. Entlang einer Allee gegeneinander versetzte „Stadtgärten“ bilden in ihrem Entwurf ein grünes Rückgrat für das neue Stadtviertel. Im nördlichen Bereich des Planungsgebiets wird eine Wohnbebauung als Ergänzung des westlich anschließenden Wohnviertels in Derendorf vorgeschlagen. Durch den benachbarten Stadtgarten hindurch und über zwei neue Fußgängerbrücken soll der jenseits der S-Bahn gelegene Stadtteil Düsseltal angebunden werden. Im Süden des Areals wird eine dichte Bebauung mit Büro-, Dienstleistungs- und Ladenflächen entlang der Gleise vorgeschlagen. Als Reminiszenz an die frühere Nutzung schließlich sollen im benachbarten Grünbereich einige der alten Bahnhofsgebäude zu einem Kultur- und Stadtteilzentrum umgebaut werden.
Jan Friedrich