Holz und Sonnenglut
Sommerhaus in Chile von Worc Arquitectos
In güldenes Sonnenuntergangslicht getaucht, erstrahlt das scheinbar einsam in der Landschaft platzierte Holzhaus. Einsam, ursprünglich, naturverbunden – mit diesen Motiven wird offenbar gern gespielt, wenn es Gebäude aus Holz zu entwerfen gilt. Manche bemühen dafür die Idee des Schuppens oder der Scheune, andere setzten auf das Motiv Berghütte. Beispiele gibt’s vom Burgenland bis Quebec, von Kärnten bis New York. Oder die experimentelle Version in Brandenburg. Dieses Exemplar steht in Chile.
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Rund zwei Autostunden südwestlich von Santiago de Chile, oberhalb des Pazifiks, liegt der Ort Matanzas. Und seit kurzem auch das Ferienhaus einer jungen, vierköpfigen Familie aus Santiago. Auf einem Berg oberhalb der Küste, mit Blick aufs Meer, die Klippen und den kleinen Ort La Boca de Rapel, befindet sich Casa 222. Ein Entwurf des chilenischen Büros Worc Arquitectos (Santiago).
Gegliedert ist das teils aufgeständerte Gebäude in drei Bereiche. Die Terrasse als zentraler Ort wird einerseits vom Küchen- und Essbereich und andererseits vom Schlafzimmerbereich gerahmt. Alle Räume sind 3,40 Meter hoch. Für den Schlafzimmertrakt arbeiteten die Architekt*innen eine Besonderheit aus: Weil beide Zimmer Meerblick haben müssen – so der Grundsatz von Worc Arquitectos – das Gebäude aber nicht unnötig in die Länge gezogen werden sollte, wurde das zweite diagonal versetzt, um „das Beste aus der Aussicht herauszuholen“, wie es heißt. Oben, am Hang über der chilenischen Pazifikküste. (kat)
Fotos: Amanda San Martin