Günther Domenig erhält den mit 30.000 Euro dotierten Großen Österreichischen Staatspreis 2004. Das teilte das Kunststaatssekretariat am 28. Dezember 2004 mit. Staatssekretär Morak würdigte Domenig als „Visionär, der mit seiner Architektur vorweggenommen hat, was heute erst mit Hilfe modernster Informationstechnologie errechenbar ist. Domenig ist ein grübelnder Kompromissloser, ein Feuergeist, ein Unbequemer, der österreichische und internationale Architekturgeschichte schreibt“, so Morak. Domenig sei „unbeirrt seinen Weg gegangen, die Grenzen räumlicher Organisation auszuloten und eine internationale Größe der Architektur“.
Domenig wurde am 6. Juli 1934 in Klagenfurt geboren und betreibt seit 1973 Architekturbüros in Klagenfurt, Graz und Wien. 1980 wurde er als Professor an das Institut für Gebäudelehre, Wohnbau und Entwerfen der TU Graz berufen.
International bekannt wurde Domenig mit seinen Entwürfen für die Olympischen Spiele 1972 in München, die Zentralsparkasse in der Wiener Favoritenstraße (1986) und sein Haus in Steindorf am Ufer des Ossiacher Sees, an dem er seit 18 Jahren arbeitet. Weitere Werke sind die Mensa der Schulschwestern in Graz (1977), das Rechenzentrum für die Vöst-Alpine AG in Leoben (1980), das Landeskrankenhaus Bruck/Mur (1993) und das Wasserkraftwerk bei Unzmarkt (1990). Zu seinen bekanntesten Werken in Deutschland zählen das Dokumentationszentrum am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg (BauNetz-Meldung vom 5. 11. 2001) und die Akademie in Münster (BauNetz-Meldung vom 12. 12. 2000).
Der Große Österreichische Staatspreis ist die höchstrangige Auszeichnung, die von der Republik Österreich einmal jährlich einem Künstler für hervorragende Leistungen verliehen wird. Der Termin der Preisverleihung steht noch nicht fest.