Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gaben auf einer Pressekonferenz am 17. November 1998 bekannt, daß 43 ausgewählte österreichische Bahnhöfe und rund 50 Haltestellen für rund 8,2 Milliarden Schilling (knapp 1,2 Milliarden Mark) bis zum Jahr 2004 modernisiert werden. Neben den großen Bahnhöfen in Wien, Linz, Graz, Salzburg und Innsbruck sollen auch zahlreiche Regionalbahnhöfe aus- und umgebaut werden.
In der Presseerklärung zum „Auftakt für die Architekturoffensive am Bahnhof“ heißt es, es sei ein besonderes Anliegen des Bundeskanzlers, als Verantwortlicher für das Kunstressort, die Architektur als zeitgenössische Kunstform zu fördern. Mit der neuen „Gründerzeit der Bahnhöfe“ sollen den Österreichern „neue hochqualitative urbane Ereignisstätten“ zur Verfügung gestellt werden.
Für die Qualität der Architektur ist mit dem Gestaltungsbeirat ein Expertengremium bei der ÖBB zuständig, das grundsätzliche Leitlinien für die Bahnhofsoffensive erarbeiten soll. Architekturwettbewerbe sowie unabhängige und renommierte Jurys werden eine „zeitgemäße und hochstehende“ Architektur gewährleisten. Ohne Namen zu nennen teilt die ÖBB mit, daß „die bedeutendsten Represäntanten der anerkannten Architekturschulen“ bei den Wettbewerben vertreten sein werden. In Linz soll bei der Finanzierung erstmals das Private-Public-Partnership-Modell zum Einsatz kommen.
Jetzt läutet nach der Deutschen Bahn auch die ÖBB eine neue Ära ein, bei der es offenbar mehr um Konsum- und Dienstleistungszentren mit Gleisanschluß geht, als um das Reisen selbst.
Meldungen über das „Bahnhofspaket" der Deutschen Bahn vom 5. 5. 1998 und vom 11. 12. 1997