Im Hamburger Stadtteil Ottensen wurde jetzt das „Zentrum für nachhaltiges Wirtschaften“ fertiggestellt, ein Einkaufszentrum, das einen Mix aus ökologischem Handel, Gewerbe und Dienstleistungen unter einem Dach zusammenführen soll.
Das Gebäude wurde von dem Architekturbüro me di um (Hamburg) geplant, das 1998 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte - die für den 2. April 2003 vorgesehene Eröffnung musste jedoch ausfallen, da nur elf Prozent der Einzelhandelsflächen vermietet werden konnten. Das auf eine Initiative von Geschäftsleuten aus der Öko-Szene hervorgegangene Projekt wurde von der Stadt Hamburg unterstützt, jetzt wird dringend nach einem neuen Nutzungskonzept für das knapp 30 Millionen Euro teure Zentrum gesucht.
Das auf einer innerstädtischen Industriebrache an der Bahrenfelder Straße realisierte Gebäude besteht aus einer dreigeschossigen Stahlbeton-Skelett-Konstruktion. Als erstes Gebäude seiner Größenordnung - die Bruttogeschossfläche beträgt 36.000 Quadratmeter - wurde es im Niedrigenergiehausstandard erstellt, die Energiekosten sind um 35 Prozent gegenüber einer vergleichbaren konventionellen Anlage reduziert. Herzstück des Zentrums ist ein 2.500 Quadratmeter großes glasüberdachtes Atrium mit umlaufenden Galerien und eingestellten Ebenen aus rohem und rostigem Stahl.
Die Material-, Form- und Farbsprache ist auf ein „freundliches, vitales Erscheinen und Erleben“ (Pressetext) ausgerichtet. Die Glasfassade mit farbig abgesetzten Fensterrahmen zeichnet in einem leichten Schwung den Straßenverlauf nach, abgerundete Ecken, rohbelassene Materialien und die Integration von Pflanzen ins Gebäude sollen beweisen, dass „ökologische Qualität und zeitgemäße Architektur sehr gut zu kombinieren sind“, so die Architekten weiter.