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01.09.2006

Revoluzzer und Moderator

brand eins-Artikel über Hämer zum Download


Nicht neu, dass „brand eins“ ein ungewöhnliches Wirtschaftsmagazin ist – das Blatt zählt regelmäßig zu unserer Lieblingslektüre. In der aktuellen Ausgabe aber loten die Kollegen des Magazins ihre Grenzen so richtig weit aus: Sie singen ein Hohelied dem „Retter von Kreuzberg. Volkstribun. Revoluzzer und Moderator, Menschenfreund und Bonzenschreck, Baumeister und Berserker, unbeugsamen Citoyen und polternden Querkopf“. Gemeint ist der Architekt Hardt-Waltherr Hämer, dem vor Jahrzehnten der Vorname „Gustav“ zufiel – so wie der mit der Hupe aus „Emil und die Detektive“. Der Junge, der seine Getreuen zusammentrötet, wenn Not am Mann ist.

Not am Mann war in den siebziger Jahren in Berlin-Kreuzberg, als eine skrupellose, öffentlich subventionierte Bau- und Sanierungsmafia die Berliner Altbauten straßenzugweise zerstörte und gegen Neubauten ersetzte, die heute ihrerseits bereits abrissreif sind. Hämer wandte sich gegen diese „Straßenschlachtung“, jene historisch einmalige Großaktion der vorsätzlichen Stadtzerstörung. Er widerlegte die Argumente der „Sanierer“ mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen – weshalb ihm der Bausenator lange Zeit keine Aufträge mehr erteilte. Er hörte den Bürgern zu, saß immer hinten im Saal, und wenn er fand, dass er genug hohle Phrasen ertragen hatte, steht er auf, fragt, bohrt, schimpft, und die Herren Senatoren stöhnen: „Die Posaune von Jericho tönt wieder!“

Andreas Molitor schreibt ein fulminantes Porträit des Unbeugsamen, erschienen in der Reihe „Was Wirtschaft treibt - Soziale Innovation“. Die Kollegen von „brand eins“ haben uns den Artikel in Volltext als PDF zum Download zur Verfügung gestellt. Unbedingt lesenswert!


Zum Thema:

brand eins Homepage


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