Jedem, der etwas über die spannungsvolle Dramaturgie von Raumfolgen lernen oder diese einfach nur genießen will, sei das Louisiana-Museum in Humlebaek bei Kopenhagen ans Herz gelegt: Der Gang durch das Museum ist eine räumliche Reise, eine feinsinnige Inszenierung unterschiedlicher Stimmungen, Ein- und Ausblicke, die ihren Höhepunkt in einem Raum findet, der als Ausstellungsobjekt den Panoramablick auf die Weite des Meers feiert. Der Architekt dieses Museums, der Däne Paul Vilhelm Wohlert, starb am 10. Mai 2007 im Alter von 87 Jahren (*1920).
Gemeinsam mit Jørgen Bo errichtete Wohlert den ersten Trakt des Louisiana-Museums 1957-58, ihm folgten zahlreiche Erweiterungen, die letzte war der 1991 fertig gestellte Flügel für die Grafische Sammlung. Das Louisiana war das erste Werk der jungen Architekten, ihm folgen weitere in Dänemark und im Ausland. Zu den bekannteren zählen hier die Kunstmuseen in Bochum und Hamm. Beim Wettbewerb zum Museum am Schlossplatz in Stuttgart wurden sie zweite. Darüber hinaus baute Wohlert zahlreiche Kirchen in Dänemark.
Die Arbeit mit dem Bestand war ein weiterer wichtiger Schwerpunkt seines Schaffens: Neben seinen Neubauprojekten bekleidete Wohlert auch eine Professur am Lehrstuhl für Restaurierung an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen, auch war er selbst an zahlreichen Restaurierungsvorhaben beteiligt.
Cordula Vielhauer
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Ulrich Schulte | 16.05.2007 09:03 UhrFaszinierende Architektur
Sie haben mit Ihrer Beschreibung und Charakterisierung des Louisiana Museums den berühmten Nagel auf dem Kopf getroffen. Allen Architektur -und Kunstinteressierten ist der Besuch dieses wunderschönen Gebäudekomplexes nur zu empfehlen! Auf unseren Skandinavienreisen ist ein Halt im Norden von Kopenhagen grundsätzlich angesagt. Die Verbindung von Architektur und Landschaft mit dem grandiosen Blick über das Wasser nach Schweden und das Angebot an Ausstellungen incl. Werkschauen international bedeutender Architekten sind einfach kaum zu übertreffen.