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22.03.2005

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Tradition und Moderne

Zum Tode von Kenzo Tange


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Wie japanische Nachrichtenagenturen am 22. März 2005 melden, ist der Architekt Kenzo Tange 91-jährig in Tokio gestorben. Pritzker-Preisträger Tange ist einer der bedeutendsten Architekten der Gegenwart. Er hatte entscheidenden Anteil daran, japanische Tradition und internationale Moderne miteinander in Verbindung zu setzen und damit als Mittler zwischen westlicher und asiatischer Kultur zu wirken.

Kenzo Tange ist 1913 geboren worden und studierte, inspiriert von Le Corbusier, ab 1935 an der Universität Tokio Architektur. Nach dem Diplom 1938 sammelte er praktische Erfahrungen im Büro von Kunio Mayekawa, einem ehemaligen Mitarbeiter Le Corbusiers.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Tange als freier Architekt und lehrte seit 1946 an der Universität Tokio. Zu seinen Schülern zählten Fumihiko Maki und Koji Kamiya.
Bereits früh versuchte der Japaner, avantgardistische Strömungen mit traditioneller Baukunst seiner Heimat zu kombinieren. Typisch für viele seiner Bauten ist die Dominanz horizontaler und vertikaler Strukturelemente. In den sechziger Jahren schloss sich Tange lose der Bewegung der Metabolisten an.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Friedenszentrum in Hiroshima, die Sportstätten für die Olympischen Spiele in Tokio (1964) und die katholische Kathedrale St. Marien in Tokio (1965).

Weltweites Aufsehen erregte Tange mit seinem „Plan für Tokio“ von 1960, in dem er ein außergewöhnliches Konzept zur Erweiterung der Millionenmetropole über der Wasserfläche der Tokioter Bucht mit Brücken, künstlichen Inseln und schwimmenden Parkdecks vorstellte.

Engagement im Bereich der Städteplanung zeigte Tange 1967 auch in Bologna und bei der Planung einer neuen Stadt mit 60.000 Einwohnern im italienischen Catania.


 
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