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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Zum_Tod_von_Peter_Blake_25886.html

11.12.2006

Chronist und Kritiker der Moderne

Zum Tod von Peter Blake


Der Architekt und Kritiker Peter Blake ist tot. Er starb am 5. Dezember 2006 in Branford/Connecticut im Alter von 86 Jahren an Lungenentzündung.

Blake war 1920 in einer jüdischen Familie in Berlin geboren worden als Peter Jost Blach. Vor den Nazis floh seine Familie erst nach England und dann in die USA, wo er an der University of Pennsylvania studierte und für Louis Kahn arbeitete.
1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger, nannte sich fortan Blake und befreundete sich mit Charles Eames und Jackson Pollock. 1948 wurde er zum Kurator für Architektur am Museum of Modern Art, wo er u.a. Monographien über Marcel Breuer, Frank Lloyd Wright, Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe und Philip Johnson verfasste. Von 1950 bis 1972 war er Chefredakteur der „Architectural Forum“, bis er seine eigene Zeitschrift gründete, die „Architecture Plus“ hieß.

Obwohl er ein enthusiastischer Chronist der Moderne war, übte er auch Moderne-Kritik wie in „Form Follows Fiasco: Why Modern Architecture Hasn’t Worked“ (1977). Er lehnte die Sterilität und Hässlichkeit der Nachkriegsmoderne ab und brachte stets die reformerischen Prinzipien der frühen Moderne in Erinnerung.

In den Hamptons hat er mehrere Häuser entworfen. Das eigene Haus von 1960 an der Mecox Bay bot eine Passage mit Seeblick zwischen Wohn- und Schlaftrakt und ein vier Meter langes Oberlicht, das den Sonnenuntergang rahmt. Das Russell House in Bridgehampton von 1956 und das Armstrong House in Montauk 1961 waren ebenfalls um die besten Blicke herum entworfen.

1993 hielt er in seinen Memoiren „No Place Like Utopia: Modern Architecture and the Company We Kept“ die Erinnerungen an seine illustren Zeitgenossen fest. Blake hat an mehreren Universitäten Architektur unterrichtet und war Dekan der Catholic University in Washington.


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