Am 1. Juni 1999 ist Heinrich Klotz, Gründungsdirektor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main und des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM), in Karlsruhe verstorben.
Der 1935 in Worms geborenen Kunsthistoriker galt als Generalist, der ebenso leidenschaftlich wie erfolgreich auf dem politischen Parkett um die Durchsetzung seiner Visionen kämpfen konnte. Nach erfolgreichen Jahren als Professor an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland setzte Klotz Ende der siebziger Jahre gegen alle Widerstände in Frankfurt die Einrichtung eines eigenständigen Architekturmuseums durch. Die Ausstellungen „Revision der Moderne“ und das Buch „Moderne und Postmoderne“ verschafften dem Museum eine breite öffentliche Resonanz und ließen Klotz zum ersten (und später dafür heftig angefeindeten) Fürsprecher der Postmoderne werden. Weitere vielbeachtete Ausstellungen und Grundsatzwerke zu architekturtheoretischen Themen folgten.
Auch bei der Erfüllung seiner zweiten „Lebensaufgabe“, der Konzeption und Umsetzung des ZKM in Karlsruhe, mußte Klotz bis zur Eröffnung im Herbst 1997 viel Geduld und Durchsetzungsvermögen beweisen. Völlig überraschend war er kaum ein halbes Jahr später zunächst von seinem Amt als Direktor der ersten Adresse für die „Zweite Moderne“ zurückgetreten, um im März dieses Jahres - bereits schwer erkrankt - schließlich auch die Verantwortung für das im Aufbau befindliche Sammlermuseum und die Leitung der Hochschule für Gestaltung in die Hände seiner Nachfolger zu geben.
Heinrich Klotz erlag im Alter von 64 Jahren einem Krebsleiden.
Foto: ZKM
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