Wie das italienische Architekturportal Antithesi am 5. Juni 2005 meldete, ist Giancarlo De Carlo gestorben, einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsarchitektur in Italien.
Der 1919 geborene Genuese studierte in Venedig und Mailand Architektur, wo er 1950 sein eigenes Büro eröffnete. De Carlo war Mitglied des CIAM und des Team X, zu dem auch J. B. Bakema und P. Smithson gehörten. Bekannt wurde De Carlo mit seinem Studentendorf bei Urbino (1962-66), mit dem er seine Auffassung vom Bauen als einer Architektur, die sich den örtlichen und sozialen Gegebenheiten anpasst, praktisch ausformulierte.
Der Universitätscampus in Urbino begleitete sein Werk von 1962 bis 1983. Mit seiner zum Brutalismus zu rechnenden Formensprache realisierte er in den folgenden Jahrzehnten weitere Wohnsiedlungen, wie die Arbeitersiedlung Matteotti in Terni (1970-75) und das soziale Wohnungsbauprojekt in Venedig-Matterbo (1979-1986).
Giancarlo De Carlo starb im Alter von 85 Jahren.
Arne Winkelmann