Kalt erwischt hat es nicht nur seine engsten Mitarbeiter: Nur vier Monate nach der Eröffnung des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) will dessen Direktor und Gründungsrektor der Hochschule für Gestaltung, Heinrich Klotz, seine Ämter niederlegen. Der 63-jährige Kunsthistoriker, der vor diesen beiden Institutionen schon das Deutsche Architektur-Museum in Frankfurt / M. initiierte, hatte in Interviews wiederholt seine Amtsmüdigkeit angedeutet. Nach achtjähriger Aufbauzeit fühle er sich „durch den zermürbenden, zum Teil fürchterlichen Überzeugungskampf mit Beamten, Politikern und Kritikern ein klein wenig müde“. Klotz verstand es, seine vielen Ideen auch umzusetzen. Dabei hat sich der Theoretiker der Postmoderne und Ausrufer der „Zweiten Moderne“ nicht nur Freunde gemacht; finanzielle Mißstände werden jedoch als Ursache des Gesuchs ausgeschlossen. Presseberichten zufolge soll der Rücktritt in den nächsten Tagen auf einer Sitzung des Stiftungsrats amtlich erfolgen. Klotz wird der Hochschule in Zukunft als Professor, dem ZKM als Berater, vor allem aber als Verantwortlicher für den Aufbau des Sammlermuseums zur Verfügung stehen, das auf dem ZKM-Areal das größte Museum der Gegenwartskunst in Deutschland werden soll.
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