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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_ZEIT-Interview_Bauminister_setzt_neue_Akzente_zur_Berliner_Schlossplatz-Debatte_6781.html

29.03.2000

Klimmt gegen Naumann

ZEIT-Interview: Bauminister setzt neue Akzente zur Berliner Schlossplatz-Debatte


In einem Interview der Wochenzeitung DIE ZEIT, das in der morgigen Ausgabe vom 30. März 2000 veröffentlicht wird, hat sich Bundesbau- und -verkehrsminister Reinhard Klimmt gegen die Fixierung auf einen originalgetreuen Wiederaufbau des Berliner Schlosses ausgesprochen. Er neige zu einer „Lösung, die deutlich macht: Wir stellen uns selber dar mit den Möglichkeiten und Idealen der Gegenwart.“ Den Wunsch nach einer Rekonstruktion bezeichnete Klimmt als „nicht völlig abwegig“. Aber es sei ebenso legitim zu sagen, „wir müssen selbstbewusst genug sein, um unserem Lebensgefühl eine architektonische Form zu geben, statt in der Mitte Berlins nur museale Andacht zu betreiben“. Sowohl Bundeskanzler Gerhard Schröder als auch Kulturstaatsminister Michael Naumann hatten sich hingegen vor einiger Zeit für eine vollständige Rekonstruktion ausgesprochen.
Klimmt betonte, er habe zu einer Klärung der Kontroverse eine internationale Expertenkommission eingesetzt, die sich mit den architektonischen Aspekten und den Nutzungsfragen befassen werde. Man dürfe in dieser Frage nicht übereilig sein, sonst bestehe die Gefahr, „dass da am Ende etwa ein Beherbungsgewerbe mit großem Parkhaus und Bowlingbahn entstehen könnte“. Die privaten müssten sich den öffentlichen Interessen unterordnen, außerdem sollten sich die Planungen für den Schlossplatz auch auf die Neuordnung der Museumsinsel beziehen.
Klimmt sprach sich zugleich gegen den unbedingten Erhalt des Palasts der Republik aus. Auch wenn das ehemalige Regierungs- und Volkshaus der DDR ein historisches Relikt sei, müsse es allein aus „dokumentarischen Gründen“ nicht bewahrt werden.


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