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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Wirbel_um_Wolkenkratzer_in_St._Petersburg_29274.html

11.12.2007

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Unesco gegen Gazprom

Wirbel um Wolkenkratzer in St. Petersburg


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Energieversorger haben oft mehr politische Macht als die gewählte Regierung. In Russland soll der Gazprom-Aufsichtsratschef nun auch Präsident werden. Und der geplante Gazprom-Tower soll in St. Petersburg und Russland das höchste Gebäude werden, wenn es nach Gazprom und den britischen Architekten RMJM geht. Diese hatten den Architekturwettbewerb für „Gazprom-City“ mit einem 396 Meter hohen Büroturm als Herzstück gewonnen (BauNetz-Meldung vom 5. Dezember 2006).

Die Stadtregierung ist dem Vernehmen nach mit den Planungen einverstanden. Die Unesco, die Eremitage, örtliche Denkmalpfleger und eine Bürgerinitiative jedoch sehen die Silhouette der ehemaligen Zarentadt durch solcherlei Maßstabslosigkeit bedroht. Bürger protestierten in der Vergangenheit mehrfach auf der Straße, die Unesco als Weltkulturinstitution verlangte Änderungen am Entwurf.

Auf einer Pressekonferenz in der Gazprom-Zentrale teilten die Architekten nun dieser Tage mit, dass ihr einziger Änderungsvorschlag das Basisgebäude betreffe, man am Konzept des maiskolbenähnlichen 67-Geschossers jedoch gar nichts verändern werde.

Unesco-Offizielle ließen zeitgleich verlauten, dass die Stadt St. Petersburg ihnen bisher detaillierte Informationen zu den aktuellen Planungen vorenthalten habe. Der bisherige Entwurf könne so keinesfalls gebaut werden, da er sogar den eigenen Regularien der Stadt widerspreche. Auch die St. Petersburger Architektenschaft unterstützt diese Position.
RMJM sind der Ansicht, dass die Unesco sich zurückziehen solle. Und sie sind davon überzeugt, dass der geänderte Entwurf auch die Unesco überzeugen werde.
Wer wird bei diesem Tauziehen gewinnen? Die letzte Entscheidung, sagen RMJM, liege jedenfalls bei der Stadt. Und die ist fest in den Händen von Gazprom.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

RLI | 12.12.2007 16:53 Uhr

ohne wut

immer mit der ruhe...kulturbildung und friedensbemühungen bitte mit sachverstand und
kritischer selbstreflexion ausloten....!

7

emmkaa | 12.12.2007 11:43 Uhr

"Pieter"

... wie St.Petersburg früher auch genannt wurde, ist von dem Machtmenschen Peter d.Gr. als das oft zitierte Fenster zum Westen aus dem Boden gestampft worden. Man kann sich aber durchaus fragen, ob er nicht auch schon mit solchen Mega-Phallo-Phantasien gespielt hätte, wenn er damals nur über eine entsprechende Konstruktionstechnik verfügt hätte. Jedenfalls sieht man doch nun, wie klar sich mit dem "Ding" die dort real-existierenden Verhältnisse verbildlichen lassen (with a little help of our friends).

6

Jan | 12.12.2007 10:41 Uhr

Russland ist nah...

Auch in Deutschland haben Architekten überhaupt keine Probleme damit, Entwürfe zu liefern, die die UNESCO zum Wahnsinn treiben.

5

Gunter Wolf | 11.12.2007 22:29 Uhr

UNESCO gegen Gasprom

Vielleicht findet noch jemand Hamster auf dem Grundstück.

4

archibernd | 11.12.2007 20:45 Uhr

pubertaer

russland pubertiert. spielt mit geilen phallussymbolen, welche es fuer den ausdruck von 'grossmacht' haelt, herum und versucht, bei den alten (kulturleistungen wie st petersburg) anstoss zu erregen. das alles koennte man als russisches banausentum abhaken, wenn man sich nich willige britische helfer gedungen haette, die in dumpfer kaeuflichkeit halbstarkes zeug abliefern wollen. mag man bei den russen sagen, sowas muesse man auf dem weg zum erwachsenwerden wohl hinnehmen, muss man den englaendern schlicht dekadenz unterstellen. trauriges europa!

3

Wilhelmi | 11.12.2007 17:15 Uhr

Gazpromcity

Traurig ist, daß Architekten sich zu einer Äußerung versteigen, die Unesco solle sich zurückziehen - das bezeugt fehlenden Respekt vor den Bauleistungen der Vergangenheit, um deren Schutz sich die Unesco einsetzt. Man darf die Frage stellen, warum gerade RMJM sich dann um die Ausführung eines Projektes bemüht, das in einer Stadt realisiert werden soll, die ein solch einzigartiges Erbe beherbergt wir St. Petersburg.
Es scheint um Selbstverwirklichung zu gehen - und dieses ohne Rücksicht auf Verluste. Damit scheinen mir dann wiederum Auftraggeber und Auftragnehmer sehr gut zusammen zu passen.

Schade - lernen britische Architekten nicht sich mit der Geschichte, den Besonderheiten des Ortes auseinanderzusetzen?

Reiches Russland - Armes Russland!

2

martin | 11.12.2007 16:33 Uhr

Projektil

Früher hießen die Dinger, die in Russland senkrecht aufgestellt wurden SS20.
Dann war der kalte Krieg vorbei.
Nachdem aber nun Herr Bush versucht, in Osteuropa auch wieder Knallraketen aufzustellen, ist das doch ein gelungner Versuch, taktische Gegenmaßnahmen in Form von Hochhäusern zu tarnen.....
Immerhin steckt das Wort Projekt noch drin...

1

lollo | 11.12.2007 16:18 Uhr

maiskolbenähnlich ?

... eher projektilastisch !

 
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