Für Aufregung unter den Wortführern der Berliner Politik hat eine Pressemeldung geführt, derzufolge das Bundesfinanzministerium vorgeschlagen habe, beim Wiederaufbau des Berliner Stadstschlosses 80 Prozent der Fläche kommerziell zu nutzen, etwa durch ein 5-Sterne-Hotel.
Schloss-Vorkämpfer Wilhelm von Boddien fühle sich „aufgeregt“, berichtet der Tagesspiegel. Die PDS-Vorsitzende Petra Pau schimpft in der selben Zeitung: „Ein Kommerz-Schloss wurde niemals beschlossen und wäre ein Frevel“. Tatsächlich beruht der Bundestagsbeschluss aus dem Jahre 2002 zum Wiederaufbau des Schlosses auf dem Votum der Expertenkommission „Historische Mitte“, die mehrheitlich für eine kulturelle Nutzung votiert hatte.
Hintergrund der Überlegungen des Bundesfinanzministeriums, die am kommenden Dienstag in der Arbeitsgruppe „Schloss-Areal“ (Vorsitz: Kulturstaatssekretärin Christa Weiß) erläutert werden sollen, ist der Finanzbedarf für den Wiederaufbau des Schlosses, der mit 670 Millionen Euro beziffert wird. Wer dieses Geld aufbringen soll, ist vollkommen unklar.
Während Berlins Stadtentwicklungssenator Peter Strieder neuerdings fordert, den Palast der Republik möglichst bald abzureißen und an seinem Standort interimsmäßig eine Grünanlage anzulegen, erfreuen sich Führungen und musikalische Events in dem entbeinten Palast-Rohbau reißenden Interesses der Berliner Bevölkerung.
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