Der Meidlinger Markt im 12. Bezirk Wiens erhält eine neue „Abfallarchitektur“, die der österreichische Architekt Johann Georg Gsteu entworfen hat. Das meldet ‚Die Presse‘ am 29. Oktober 2006.
Mit dem neuen Objekt erhalten die bisher im Freien stehenden Müllcontainer für die Marktabfälle des Meidlinger Wochenmarktes ein eigenes Gebäude. Um die Vorteile des einfachen Handlings der Container beizubehalten, ist der neue Raum so stützenfrei wie möglich konzipiert. Das bewegliche Tor, das eher an die Flügeltür eines Raumschiffs aus Star Wars erinnert, trägt durch ihre weite Öffenbarkeit zur Funktionalität bei.
Die Gestaltung entspricht laut Gsteu der Bedeutung „die der Müllentsorgung seit altersher gebührt: hygienisch, nüchtern, respektvoll, einladend und sparsam.“
Der neue Raum ist durch die Verwendung von Trapezlochblechen gut belüftet und belichtet. Seine Übersichtlichkeit gewährt zudem Kontrolle: Es mussten nämlich drei Presscontainer und 17 Großraumbehälter in einem einzigen Raum untergebracht werden; in einem zweiten Bereich sind ein kleines Büro samt Nebenräumen für den ‚Hausmeister‘ untergebracht, außerdem eine Problemstoff-Sammelstelle für Sondermüll, Fleisch etc. Außerhalb der Betriebszeiten bleibt das ‚Maul’ geschlossen und bildet gemeinsam mit dem angrenzenden Traforaum eine silbern schimmernde Box im Marktgebiet.
Beruhigend ist, dass der Müll regelmäßig entleert wird – denn somit besteht keine Gefahr, dass sich der silberne Container mit Faulgasen füllt und wie ein Raumgleiter vom Meidlinger Marktplatz abhebt.
Till Wöhler