Auch in Wien wird - ähnlich wie in Köln - die Verträglichkeit von neuen Hochhäusern mit dem UNESCO-Weltkulturerbe-Status diskutiert: Im Zentrum von Wien soll ein neues Hochhaus gebaut werden. Die Architekten Dieter Henke und Marta Schreieck aus Wien stellen am 26. Januar 2004 ihr überarbeitetes Projekt „Wien Mitte“ vor. Es überschreitet die 60-Meter-Höhenmarke, die im Streit um das Weltkulturerbe-Prädikat für die Wiener Innenstadt als entscheidend gilt.
Die Höhenüberschreitung sei möglich, betonte ein Sprecher von Wiens Planungsstadtrat Rudolf Schicker am 20. Januar 2004, weil „das U-förmige Gebäude mit etwa 30 Metern Höhe am Rand und einer bis zu 60 Meter hohen Gebäudegruppe in der Mitte der Bahnhofsüberbauung unter den Vorgaben für die Nutzfläche“ bleibt. Schicker findet es „sinnvoll, einen Übergang zwischen der Höhe des Hilton-Hotels (über 60 Meter) und dem City-Tower (87 Meter) zu schaffen“, so sein Sprecher.
Verständnis dafür erhofft man sich auch von der UNESCO, die für die Wahrung des Weltkulturerbes zuständig ist. Die Wettbewerbsjury für dieses Projekt aus dem Vorjahr wird zusammen mit dem Fachbeirat für Stadtentwicklung und Stadtgestaltung über das umstrittene Projekt diskutieren.