Am 27. August 2003 wurde die ehemalige „Reform-Siedlung Gartenstadt Atlantic“ des Architekten Rudolf Fränkel nach Sanierung wieder eröffnet. Die denkmalgeschützte Wohnanlage mit rund 500 Wohneinheiten liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Gesundbrunnen im Berliner Stadtteil Wedding. Sie wurde in den Jahren 1925-27 errichtet und nun vom Büro bf-architekten (Berlin) restauriert und zum „deutsch-jüdisch-türkischen Gemeinschaftsprojekt“ umgestaltet.
Der Plan der Siedlung baut auf einem Kreissegment auf, das mit drei radial verlaufenden, fünf- sechsgeschossigen Blöcken belegt ist. An der „Spitze“ zwischen Behnstraße und Bellermannstraße befindet sich der denkmalgeschützte Kopfbau mit konkaver Fassade. Für die 50 Häuser der Gartenstadt hatte Fränkel insgesamt 28 verschiedene Typen für 1,5- bis 4-Zimmer-Wohnungen entwickelt, die - dem Gedanken der Moderne entsprechend - auf begrünte Innenhöfe und Vorgärten ausgerichtet sind. Herzstück der Siedlung war das 1929 errichtete Großkino „Lichtburg“, in dem zusätzlich zur Filmvorführung verschiedene gastronomische Einrichtungen beheimatet waren und Tanveranstaltungen stattfanden. Mit seiner expressionistischen Formsprache und Beleuchtung wies die Lichtburg als Stadtmarke über den Bezirk hinaus, bis sie 1969 (inzwischen zum Corso-Theater umgewandelt), abgerissen wurde.
Das Sanierungskonzept der Gartenstadt folgt der ursprünglichen Idee, bezahlbaren, grünen Wohnraum zu schaffen und führt ihn mit einer behutsamen Sanierung und Modernisierung weiter: Der Wohnkomfort wird auf heutiges Niveau angehoben, die Fassaden saniert und das ursprüngliche Farbkonzept Fränkels mit rotem Sockel und grünlichen Obergeschossen aufgegriffen. Als Erinnerung an die „Lichtburg“ wurde an der Ecke Behm-/ Heidebrinkerstraße eine Lichtskulptur aufgestellt, deren vertikale Lichtsegmente an die Fassade des Kinos erinnern sollen.
Die „Gartenstadt Atlantic“ kann am kommenden Sonntag, 31. August 2003, anlässlich eines „Tages der offenen Tür“ besichtigt werden.