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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Wiedereroeffnung_des_umgebauten_Berliner_Ensemble_6365.html

07.01.2000

Historische Spuren

Wiedereröffnung des umgebauten Berliner Ensemble


Am 8. Januar 2000 wird in Berlin das von Hans Düttmann (Berlin) umgebaute und sanierte Haus des Berliner Ensemble mit der Uraufführung von George Taboris „Die Brecht-Akte“ feierlich wiedereröffnet.
Das Theater am Schiffbauerdamm, 1891-92 von Heinrich Seeling errichtet, erhielt durch den Umbau eine neue Probebühne von 400 Quadratmetern, einen 120 Quadratmeter großen Arbeitsraum sowie erweiterte Büro- und Aufenthaltsräume.
Die zusätzlichen Flächen sollten laut Angabe des Architekten realisiert werden, ohne den Theatergarten mit weiteren Baumassen zu belasten; infolgedessen habe sich die Aufstockung auf den bestehenden Gebäuden als „die günstigste und grundstücksverträglichste Variante erwiesen“. Die Aufstockung schuf Platz für neue Arbeits- und Büroräume von Direktion und Dramaturgie, wirkt aber mit ihrer regelmäßigen, durchlaufenden Befensterung nach außen hin gleichzeitig sehr zurückhaltend.
Indem die 1953 eingebaute sogenannte „Pieck-Loge“ entfernt wurde, konnten die Sichtverhältnisse für die Zuschauer im zweiten Rang entscheidend verbessert werden. Die Loge wird künftig in der Theatergeschichtlichen Sammlung des Märkischen Museums zu sehen sein, lediglich die Befestigungen bleiben als „historische Spuren“ im Theater erhalten.
Die Umgestaltung wirkte sich aber auch auf das äußere Erscheinungsbild des BE aus: Durch den Abriss aller provisorischen Gebäude im Hofbereich ist den Besuchern wieder ein freier Blick vom Garten auf das Haus möglich. Ein wichtiger Punkt des Umbaus war die Neuinstallation und Renovierung der Bühnentechnik, im Zuge dessen wurden zwei hydraulische Orchesterpodien eingebaut. Alle neuen An- und Einbauten, wie z.B. Treppenhäuser und Aufzüge, sind als Stahl-Glas-Konstruktionen klar von der historischen Bausubstanz zu unterscheiden.
Drei für die Geschichte des Hauses wichtige Räume, die Direktionszimmer von Ernst Josef Auricht und Helene Weigel sowie das Turmzimmer „Bertolt Brecht“, sollen für das Publikum und für Ausstellungen geöffnet werden.

Eine weitere Zeichnung ist als Zoom-Bild hinterlegt.
Abbildungen: Hans Düttmann


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