Nach dreijähriger Bauzeit werden am 23. März 2003 die Münchner Kammerspiele unter dem neuen Namen „Schauspielhaus“ wiedereröffnet. Die städtischen Bühnen laden zu einer Sonntagsmatinee mit anschließendem „Open House“ von 15.00 bis 19.00 Uhr, auf dem Programm stehen kostenlose Führungen hinter die Bühne, in den Fundus und in die Werkstätten.
Das Schauspielhaus wurde 1900/01 von Richard Riemerschmidt und Max Littmann im Innenhof eines Baublocks in der Münchner Innenstadt zwischen Maximilian- und Falckenbergstraße errichtet. Es ist eines der letzten erhaltenen Jugendstiltheater in Deutschland. Vor allem die künstlerische Ausgestaltung des Zuschauerraums, des Foyers und der Garderoben machen seine architekturhistorische Bedeutung aus.
Für den Umbau zeichnet der Wiener Architekt Gustav Peichl verantwortlich. Aus seinem Büro stammt auch der bereits im letzten Jahr eröffnete Neubau des Probengebäudes „Neues Haus“ (BauNetz-Meldung vom 08.05.2001) und das Werkstattgebäude im rückwärtigen Bereich des Theaters.
Die drei Baumaßnhamen kosteten insgesamt 110 Millionen Euro, 73 Millionen hatte der Stadtrat ursprünglich angesetzt. Für die Kostensteigerung werden einerseits die sehr marode Bausubstanz des Altbaus verantwortlich gemacht, die im Zuge der Arbeiten immer mehr zu Tage trat, und andererseits Kommunikationspannen im Baureferat.
Der Umbau Peichls knüpft an die bereits in den 70er Jahren begonnene Wiederherstellung des Originalzustands an, bei der zwischenzeitlich vorgenommene Eingriffe zurückgebaut wurden, soweit dies die rudimentären Kentnisse der Originalfassung zuließen.
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