Beim Wettbewerb für den Erweiterungsbau der Industrie- und Handelskammer (IHK) Flensburg hat sich die Jury für den Entwurf der Architekten Asmussen & Partner entschieden. Dies gab die IHK am 26. Juni 2003 bekannt. Die IHK nutzt gegenwärtig zwei miteinander verbundene Gebäude an der Heinrichstraße und an der Viktoriastraße. Das Stammhaus ist ein denkmalgeschütztes Jugendstilgebäude aus dem Jahre 1904. Mitte der achtziger Jahre wurde es durch einen großen Erweiterungsbau ergänzt, der den Flügel an der Heinrichstraße verlängert. Als zusätzliche Erweiterungsfläche erwarb die IHK das Nachbargebäude an der Viktoriastraße. Dieses mehrfach umgebaute Geschäftshaus stammt im Kern aus dem Jahre 1882.
Nach einem vorgeschalteten Auswahlverfahren wurden sechs Architekturbüros aus Schleswig-Holstein und Hamburg eingeladen, eine Erweiterung mit einer neuen, zentralen Kundenhalle zu planen. Die Jury unter dem Vorsitz des Architekten Ottomar Gottschalk aus Berlin zeichnete den Entwurf der Architekten Asmussen & Partner aus Jarplund-Weding einstimmig mit dem ersten Preis aus. Der prämierte Entwurf fasst den Jugendstilbau wie eine Kostbarkeit durch beidseitige Baukörper mit modernen, raumhohen Glasfassaden ein. Der dreigeschossige Bürobau an der Viktoriastraße folgt in seiner Höhe der Trauflinie des Altbaus und der Firstlinie des Nachbargebäudes. Vom Nachbarhaus wird dieser Flügel durch eine überbaute Durchfahrt, vom Jugendstilhaus durch ein senkrechtes, geschlossenes Fassadenelement deutlich abgegrenzt.
Der Erweiterungsbau aus den achtziger Jahren erhält eine neue, dunkle Fassadenverkleidung mit einer betont flächigen Wirkung, die aber nur an der Heinrichstraße in Erscheinung tritt. Der zurück springende Gebäudeteil wird in der Verlängerung der Straßenfront nun von einem neuen, in ganzer Haushöhe verglasten Vorbau umfasst. Hier befinden sich die beiden neuen Haupteingänge der Kundenhalle. Der Entwurf schließt den offenen Blockrand, während im Inneren die Altbauten mit einer lichtdurchfluteten Kundenhalle und zwei begrünten Innenhöfen zusammenwachsen.
Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben. Die Arbeiten von Schäfer-Agather-Scheel aus Kiel und Johannsen und Fuchs aus Husum wurden mit je einem dritten Preis ausgezeichnet.