Das Architekturbüro „Studio Gang“ (Jeanne Gang und Mark Schendel) aus Chicago hat den zweistufigen, internationalen Wettbewerb für den Bau eines neuen Umweltzentrums in Chicago gewonnen.
Die weiteren vier Finalisten waren: Ross-Barney + Jankowski, Strawn and Sierralta und Urban Lab (alle Chicago) sowie Yim Alonso Bonfiglio Kano (Tokio). Sie waren im Februar 2004 aus 108 Bewerbungen aus sieben Ländern ausgewählt worden.

Das sieben Millionen US-Dollar teure „Ford Calumet Center“ soll im Südosten der Stadt in dem Feuchtgebiet Hegemisch Marsh am Teffpunkt der 130. Straße und des Calumet Rivers, das von Schwerindustrie umgeben ist, gebaut werden.

Das 2.500 Quadratmeter große, aufgeständerte Gebäude auf „samenförmigem Grundriss“ (Architekten) hat eine Glasfassade im Süden. Als Sonnenschutz dient eine Veranda aus Stahlschrott-Teilen aus der Umgebung. Geborgene Stahlträger werden auch für die Konstruktion genutzt, Schlacke wird als Oberflächenmaterial im Garten und für die Fußböden im Inneren verwendet. „Wir verweben gebrauchte Materialen wie bei einem Vogelnest“, so Jeanne Gang. Das Umweltzentrum soll 2006 eröffnet werden.

Nach der Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses wurden allerdings Proteste laut, als sich herausstellte, dass das siegreiche Büro zuvor bereits das Raumprogramm für den Neubau ausgearbeitet und vor drei Jahren dafür 30.000 Dollar von der Stadt bekommen hatte. David Reynolds vom Department of Environment sagte, er habe „trotzdem nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben“.

Eine Ausstellung der Arbeiten ist in der Chicago Architecture Foundation vom 1. Juni bis 12. September 2004 zu sehen.

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