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29.07.2003
Wasserwürfel
Wettbewerb für Olympia-Schwimmhalle in Peking entschieden
Am 29. Juli 2003 wurde der Wettbewerb um das „National Swimming Centre“ für die Olympischen Spiele 2008 in Peking entschieden. Eine Jury, der unter anderem Rem Kolhaas angehörte, sprach den ersten Preis dem australischen Büro PTW (Sydney) zu, auf dem zweiten Platz landete Rafael Vinoly (New York). Weitere Teilnehmer waren unter anderem Dominique Perrault (Paris), Foster and Partners (London) sowie Shin Takamatsu (Kyoto). Gemeinsam mit dem chinesischen Partnerbüro China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) und Ove Arup + Partner sollen die Australier ab Dezember 2003 das 17.000 Plätze fassende „Aquatic Center“ bauen.
Die Schwimmhalle auf quadratischem Grundriss entsteht direkt neben dem Olympiastadion der Baseler Architekten Herzog & de Meuron (BauNetz-Meldung vom 31. 03. 2003). Im Gegensatz zu dem Entwurf der Schweizer, der wegen seiner Fassadenkonstruktion aus sich überkreuzenden Stilen im Volksmund bereits „Vogelnest“ getauft wurde, setzt die neue Schwimmhalle auf einen simplen flachen Würfel. Oder, wie es die Architekten selbst ausdrücken: Der so genannte „Watercube“ verbindet Wasser „als strukturelles und thematisches Leitmotiv mit dem Quadrat, der Urform des Hauses in der chinesischen Tradition und Mythologie.“
Das Gerüst des „Aquatic Center“ basiert auf einer Leichtbaukonstruktion, die mit dem Ingenierbüro Ove Arup entwickelt wurde. Eine Reihe unregelmäßiger Waben bilden ein extrem leichtes Raumfachwerk, dessen geometrische Struktur von der des Schaums abgeleitet ist - einem weiteren Aggregatzustand des Wassers, wie das Büro behauptet.
Überzogen ist die Struktur mit einer transluzenten Haut aus Teflon, auf die Videoprojektionen geworfen werden können. Die plastische Außenhaut erfüllt aber nicht nur einen medialen Zweck, sondern dient auch der solaren Aufheizung des Gebäudes. Man habe, so ein Mitarbeiter von Arup, für die traditionell eine Menge Wärme verbrauchende Schwimmhalle ein „effizientes Gewächshaus“ entwickelt. Neunzig Prozent der einfallenden Sonnenenergie kann zum Aufheizen der Pools und der Innenräume genutzt werden.
Neben mehreren Schwimmbecken sind auf insgesamt 70.000 Quadratmetern Nutzfläche eine Eiskunstlaufbahn, eine Sporthalle, ein Kino und verschiedene Clubs untergebracht. Nach der Olympiade soll der „Watercube“ als Freizeitzentrum für den Volks- und Leistungssport genutzt werden.
Das 87 Millionen Euro teure Gebäude soll bereits Ende des Jahres 2006 fertiggestellt sein.
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