Die Stadt München hat am 9. Juli 2001 das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbes für den Neubau des Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz bekannt gegeben.
Im Herbst letzten Jahres war bereits ein Ideenwettbewerb durchgeführt worden, bei dem sechs gleichrangige Preise ermittelt worden waren (BauNetz-Meldung vom 21.10.2000).
Jetzt enschied sich die Jury unter den 17 in die zweite Wettbewerbsstufe eingereichten Arbeiten einstimmig für den Entwurf der Architekten Wandel, Hoefer, Lorch (Saarbrücken).

Der erstplatzierte Entwurf bringt die verschiedenen geforderten Funktionen in drei getrennten Baukörpern unter, die sich in den kleinmaßstäblichen Kontext des Jakobsplatzes einfügen.
Bibliothek, Sporthalle, Kindergarten, Schule, Verwaltung und zwei Cafés sollen in einem rechteckigen Bau zwischen Ignaz-Günther-Haus und einem angrenzenden Parkhaus Platz finden. Ein geschützter Hof im Inneren des Gebäudes soll als Pausenzone für die Schüler dienen. Der kubische Synagogenbau spannt sich zwischen Sebastianplatz und Corneliusstraße und formuliert auf seiner Rückseite einen öffentlichen Platz mit Grünflächen und einem Kinderspielplatz. Durch ihre freigestellte, exponierte Lage wird die Synagoge zum zentralen Baukörper und zum neuen Mittelpunkt des Platzes.
Das zwischen Corneliusstraße und St.Jakobs-Kirche eingeschobene Jüdische Museum, das sich wie ein Guckkasten zum Jakobsplatz hin öffnet, schafft einen Bezug zum nahen Stadtmuseum.

Die Finanzierung des Projektes ist bereits zu einem Großteil gesichert, die noch fehlenden Mittel sollen durch Sponsoren und private Spenden erbracht werden. Die Münchener Stadtbaurätin Christiane Thalgott versicherte, die Stadt werde nun dafür sorgen, dass rechtzeitig Baurecht auf dem Jakobsplatz geschaffen werde um eine Fertigstellung des Zentrums bis 2005 zu gewährleisten.

Das Saarbrücker Büro realisiert zur Zeit auch einen Synagogenneubau in Dresden (lesen Sie hierzu die BauNetz-Meldung vom 16.03.2001 anlässlich des Richtfestes).

Weitere Informationen zum geplanten Bauvorhaben in München finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Sankt-Jakobs-Platz“.

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