Für den internationalen, beschränkten Realisierungswettbewerb zur neuen Gesamtschule in Köln-Rodenkirchen bestimmte am 16. September 2004 das Preisgericht den Gewinner: Mit dem ersten Preis wurde einstimmig das Stuttgarter Architekturbüro Gramlich ausgezeichnet. Die Jury unter dem Vorsitz von Carl Fingerhuth hatte über insgesamt 31 eingereichte Entwürfe zu befinden.
Anlass für die Auslobung eines Wettbewerbs war der schlechte Zustand des Schulgebäudes, in dem rund 1.200 Schüler unterrichtet werden. Die Schule genügt nicht mehr den heute üblichen funktionalen Anforderungen; auch die für 2010 prognostizierten Schülerzahlen machen zusätzliche Flächen erforderlich, denen die bereits aufgestellten Ersatz-Pavillons nicht gerecht werden können. Nach einer umfangreichen Voruntersuchung entschied man sich für den Abriss der alten und den Bau einer neuen Schule, die eine effizientere Ausnutzung des vorhandenen Grundstücks gewährleisten soll. Insgesamt wurden folgende Preise verlihen:
- 1. Preis (25.000,- EUR): Gramlich Architekten, Stuttgart
- 2. Preis (17.000,- EUR): Michael van Ooyen, Straelen
- 3. Preis (11.000,- EUR): Peter Scheffler, Scheffler Bauplan, Dortmund
- 4. Preis (7.000,- EUR): Rudawski Architekten, Neuss
- 5. Preis (4.000,- EUR): Lorber und Paul, Köln
- Ankauf (3.000,- EUR): Halfmann Architekten, Köln
- Ankauf (3.000,- EUR): Aumann Architekten, Berlin
Der Gewinner-Entwurf beeindruckte die Jury „in hohem Maße gleichermaßen städtebaulich, pädagogisch-funktional und architektonisch“ (Pressemitteilung). Die Zugangssituation zur Schule „entlang der einsehbaren Sporthallen über den Holzweg überzeugt und erschließt die richtig angeordneten sechs Funktionsbereiche“, die differenzierte Hofsituationen ermöglichen.
Im Erdgeschoss sind ein Pädagogisches Zentrum, eine Pausenhalle und Sporthallen als zentrale Elemente untergebracht. Die Anordnung von Klassenverbänden, Fachräumen und Mediathek in den Obergeschossen erfolge wohl überlegt und differenziert, wobei die großzügig geschnittenen Flurflächen als zentrale Kommunikationsräume eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten ließen, begründete das Preisgericht seine Entscheidung. Die „Brückenlage“ der Mediathek biete attraktive Sichtbezüge in den Schulhof und in Richtung Quartierszentrum.
Mit der Realisierung der Schule, die für Nordrhein-Westfalen erstmalig als Kombination aus Architektenwettbewerb und Public-Private-Partnership geplant ist, soll noch Ende 2005 begonnen werden. Rund 30 Millionen Euro sind für das 20.000 Quadratmeter (BGF) große Gebäude veranschlagt.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden noch bis 30. September im Stadthaus, Willy-Brandt-Platz 2 in 50679 Köln ausgestellt. Die Öffnungszeiten sind Mo + Do 8-16 Uhr, Di 8-18 und Mi + Fr 8-12 Uhr.