Der Stuttgarter Gemeinderat hat am 22. März 2005 einstimmig einem Verwaltungsantrag zugestimmt, der die Beteiligung an einem internationalen Antrag zur Aufnahme des Werks von Le Corbusier in die Weltkulturerbeliste der Unesco vorsieht. Dies meldete die Stuttgarter Zeitung am 23. März 2005.

Das Verfahren ist weltweit einmalig: Erstmals stellen verschiedene Länder - nämlich Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Belgien und Argentinien - gemeinsam einen Antrag, die wichtigsten Beispiele des architektonischen und städtebaulichen Werks eines Architekten in Gänze zu schützen.
Initiiert wurde das Projekt vom französischen Kulturministerium, das das Verfahren auch koordiniert. Insgesamt stehen vorläufig 35 Bauten und Gebäudeensembles in neun Ländern auf der Liste. Für Deutschland sind es die beiden im Rahmen der Werkbundausstellung 1927 errichteten Häuser der Weißenhofsiedlung. Die Unité d'Habitation in Berlin - von Le Corbusier selbst nicht als „sein Werk“ anerkannt - wurde nicht nominiert.

Gründe für den Gemeinschaftsantrag sind Le Corbusiers Bedeutung als „Wegbereiter der Moderne“, die Universalität seines Wirkens und seine „einzigartige internationale Präsenz“ (Antrag). Bisher haben sich nur die oben genannten Länder der Bewerbung angeschlossen, der im Januar 2006 offiziell eingerecht werden soll, weitere Staaten - insbesondere Indien mit dem größten „Corbu“-Ensemble weltweit in Chandigarh sowie die USA - können sich später noch dem Antrag anschließen.

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