- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
20.02.2002
„Galerie des Grollens“
Vulkanmuseum in der Auvergne eröffnet
Der Attraktionspark „Vulcania“ bei Clermond-Ferrand im französischen Zentralmassiv des österreichischen Architekten Hans Hollein wurde zu dem besonderen Datum 20.02.2002 eröffnet. Kein Geringerer als der französische Ex-Präsident Valéry Giscard d'Estaing, der das Projekt vor zehn Jahren initiiert hatte, übergab das Vulkanmuseum der Öffentlichkeit. Mit 110 Millionen Euro ist das Projekt fast drei mal so teuer wie ursprünglich geplant, weshalb das Museum in der Presse gerne als „Giscard-Mausoleum“ geziehen wurde.
Das Museum wurde im Lavastrom eines erloschenen Vulkans platziert, dessen Topographie von Hollein mit einem künstlichen 37 Meter hohen Betonkrater, genauer gesagt zwei ineinanderstehenden Kegelscheiben, noch gesteigert wurde. Hollein wurde von der örtlichen Architektengruppe Atelier 4 aufgrund seines Entwurfes für das Guggenheim-Museum in Salzburg, das sich fast vollständig in den Mönchsberg eingraben soll, für das Projekt ausgewählt.
Das Vulkanismuszentrum befindet sich zu zwei Dritteln unter der Erde und beherbergt neben dem Museum zwei Kinos (mit 400 und 200 Sitzen), ein Restaurant und Bars, eine Bibliothek, Forschungslabors sowie ein Konferenzzentrum. Auf einer Ausstellungsfläche von 47.000 Quadratmetern werden künstliche Vulkanausbrüche, glühende Lavaströme und geologische Bewegungen nachgestellt. Entsprechend gestaltet sich die architektonische Landschaft: von der „Allee des großen Gusses“ gelangt man in die „Galerie des Grollens“, deren vibrierende Bodenplatte die Erschütterungen einer Erruption simuliert, weiter durch einen Lavatunnel zu einem „vulkanischen Garten“. Ergänzt wird die Erlebnisreise durch Projektionen von anderen, noch aktiven Vulkanen. Angesicht geologischer Verwerfungen scheint auch die dekonstruktivistische Formensprache der oberirdischen Bauten sehr kohärent.
Weitere Informationen zum Museum finden sich im Webauftritt Vulcania.
Eine Aussenansicht sowie ein Luftbild sind als Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: Vulcania / Joel Damase).
Kommentare:
Meldung kommentieren