Im Rahmen des Architektursalon Kassel finden am 10. März 2003 zwei Vorträge mit anschließender Diskussion statt. Folckert Lüken-Isberner spricht über den Wiederaufbau Kassels und Friedhelm Fischer über die dortige Nachkriegsmoderne. Der Veranstalter führt die Themen wie folgt ein:
Zum Wiederaufbau: „Die Thematisierung des Wiederaufbaus in Kassel beginnt unmittelbar nach den schweren Zerstörungen im Oktober 1943. Die lokale und die reichsweite Fachwelt bemüht sich aufwendig und gezielt um die als nationale 'Vorzeigebeispiele' beabsichtigen Projekte wie Kassel. Besondere Planungsressourcen für den Neu-Wiederaufbau werden verfügbar gemacht. Die Planungen gehen bruchlos über in die Nachkriegs-Konzepte nach 1945. Sie hinterlassen Spuren bis in den Wiederaufbauwettbewerb von 1947 und in die erste Realisierungsphase des faktischen Neu-Wiederaufbaus ab 1949. Eine Diskussion der 50er-Jahre-Planungen bliebe ohne die Einbeziehung der 40er Jahre jedenfalls ein Erkenntnis-Torso.“
Zur Nachkriegsmoderne: „Jede Kulturepoche hat heftige Kritik an den Hervorbringungen der Elterngeneration geübt und dabei nicht selten das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Nicht anders ist es der Nachkriegsmoderne der sogenannten Wiederaufbauzeit gegangen. Mittlerweile erfreut sich diese zwar erneuter Wertschätzung bis hin zu nostalgischer Verklärung. Notwendig für den praktischen Umgang mit der Nachkriegsmoderne in Architektur und Städtebau ist allerdings ein tieferes Verständnis für den Sinngehalt der Konzeptionen und damit für die Zusammenhänge und Hintergründe ihrer Entstehung. Am Beispiel der Kasseler Innenstadt setzt sich der Vortrag mit diesen Aspekten auseinander.“
10. März 2006, 18.30 Uhr, Ev. Forum am Lutherplatz, Kassel. Eintritt 3 Euro, Studenten frei.
Zum Thema:
www.architektursalon-kassel.de