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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Vinoly-Entwurf_fuer_Washington_wird_nicht_gebaut_20933.html

04.08.2005

Kriegsökonomie

Vinoly-Entwurf für Washington wird nicht gebaut


Am 1. August 2005 gab das Kennedy Center in Washington DC bekannt, dass seine Pläne für den Bau einer großen Plaza, die das National Performing Arts Center mit der Mall verbinden sollte (siehe BauNetz-Meldung), nicht realisiert wird. Der amerikanische Kongress hat die benötigten 400 Millionen US-Dollar für den Bau nicht genehmigt. Dies wäre der Bundesanteil an den 650 Millionen Baukosten gewesen. Die Absage kommt überraschend, weil der Kongress zuvor 16,5 Millionen für Machbarkeitsstudien und Planerhonorare bewilligt hatte.

Die stromlinienförmige Plaza über dem Potomac Freeway mit Wegen für Fußgänger und Radfahrer zum Fluss und einem Kaskadenbrunnen über vier Blocks von der 23rd Street wurde von Rafael Viñoly aus New York entworfen. Die beiden gekrümmten Stahl-Glas-Gebäude, die die Plaza flankieren, dienen für Ausstellungen und Seminare, das andere für Probenräume.

Mit der Absage an Vinolys Entwurf verliert die amerikanische Hauptstadt ein drittes prominentes Architekturprojekt, nachdem bereits Frank Gehrys Entwurf für die Erweiterung der Corcoran Gallery of Art abgesagt wurde (siehe BauNetz-Meldung) und auch der Umbauplan von Norman Foster für das Old Patent Office Building für die Smithsonian Museums fallengelassen wurde (siehe BauNetz-Meldung). Schuld ist eine Veränderung der politischen Prioritäten in den USA, weg von Kultur- hin zu Militärausgaben. James Kimsey, ein Trustee des Kennedy Centers, sagte in der Washington Post enttäuscht, „dass der Kongress seine Entscheidung angesichts des Krieges im Irak gemacht hätte. Die Einschnitte sind der Kriegsökonomie geschuldet“.

Ulf Meyer


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