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03.07.2003
Neue Nutzung gesucht
Villa Urbig in Potsdam soll zum Ausstellungszentrum werden
Die Villa des Berliner Bankiers Franz Urbig, die Ludwig Mies van der Rohe 1917 in Potsdam-Babelsberg baute, sucht neue Nutzer. Nach dem Konkurs des bisherigen Nutzers, einer Filmfirma, steht die repräsentative Villa am Griebnitzsee leer.
Die berühmte Villa diente während der Viermächte-Verhandlungen nach dem Zweiten Weltkrieg dem britischen Premier Winston Churchill als Residenz. In der DDR-Zeit wurde die Villa von der Filmhochschule „Konrad Wolf“ genutzt.
Die Urbig-Erben, denen die denkmalgeschützte Villa in der Virchowstraße gehört, suchen nun „Künstler, Architekten oder eine Stiftung“ als Mieter oder Käufer, die das Haus zur Erinnerung an den Architekten nutzen möchten. Die Mies-van-der-Rohe-Stiftung aus den USA wäre ein bevorzugter Nutzer für ein „internationales Kunst-, Design- und Begegnungszentrum“. Auch Architekturliebhaber, die in der Villa mit einer Nutzfläche von über 1.400 Quadratmetern wohnen oder eine Erinnerungsstätte für Mies einrichten wollen, sind willkommen.
An der Villa lässt sich noch deutlich der Einfluss von Peter Behrens feststellen, in dessen Büro Mies van der Rohe bis 1913 gearbeitet hatte. Mies' erster Entwurf für einen eingeschossigen Bau mit Flachdach fand kein Gefallen beim Auftraggeber. Das Innere der Villa ist nahezu unversehrt und 1994 instandgesetzt worden. Im Empfangsraum mit Terrasse zum Griebnitzsee befinden sich drei originale große Wandbilder. Das große Herrenzimmer mit Kamin und Einbauschrank strahlt souveräne Schlichtheit aus. Erhalten sind auch die Beschläge und Klinken aus Chrom sowie die moderne Einrichtung der Bäder mit farbigen Kachelbildern. In den beiden Obergeschossen soll nach Wunsch der Eigner möglichst gewohnt und gearbeitet und im Erdgeschoss eine Galerie eingerichtet werden.
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