Paul-Wunderlich-Haus heißt das neue Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum für den Landkreis Barnim im brandenburgischen Eberswalde, das im Juni 2007 fertig gestellt wurde. Architekten sind die Berliner GAP, die einen europaweiten Wettbewerb für sich entscheiden konnten (BauNetz-Meldung vom 26. Mai 2007 zum Richtfest).
Das aus vier Teilen bestehende Gebäudeensemble beherbergt auf 15.000 Quadratmetern rund 500 Arbeitsplätze der Kreisverwaltung. Das Haus ist nach dem Eberswalder Künstler Paul Wunderlich benannt, für den auf dem zentralen Platz des Gebäudes sowie im Landratsamt eine Ausstellung vorgesehen ist.
Der Neubau schließt eine über einen Hektar große, im Krieg entstandene Lücke in der historischen Altstadt von Eberswalde. Das fehlende „Stück Stadt“ wird durch vier kompakte drei- bis viergeschossige Baukörper ergänzt, die sich in Form und Maßstab in die bestehende Stadtstruktur einfügen und unterschiedlich geprägte öffentliche Räume bilden. Die durch die Kriegszerstörung verloren gegangenen Bezüge im Stadtraum werden wieder hergestellt und die wichtigen öffentlichen Gebäude wie Rathaus, Maria-Magdalenen-Kirche und Fachhochschule neu vernetzt.
Die drei Gebäude, die jeweils ein eigenes Dezernat beherbergen, sind um verglaste Atrien herum organisiert und bei Bedarf auch unabhängig voneinander nutzbar. Im vierten Gebäude – für den Landrat – bildet der Plenarsaal den zentralen Raum. Gemeinsame Mitte der vier Gebäude ist ein begrünter, öffentlicher Platz.
Durch die Nutzungsmischung aus Verwaltung, Handel, Dienstleistung und Kultur will das Paul-Wunderlich-Haus einen Beitrag zur Revitalisierung der Stadt Eberswalde leisten. Maßgebend für den Entwurf ist ein Konzept für ein thermisch optimiertes Gebäudeensemble. Gebäudeform, Verglasung, Sonnenschutz, Fassaden und Speichermassen wurden so konzipiert, dass mit einem geringen Energieaufwand ein hoher Nutzungskomfort realisierbar ist. Hierzu gehört auch ein ausgeklügeltes Tages- und Kunstlichtkonzept.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird das neue Verwaltungszentrum am 1. Juli 2007 eröffnen. Zu diesem Anlass erscheint im im Jovis Verlag ein von Falk Jaeger herausgegebenes Buch zu dem Projekt.