In Anwesenheit des Münchener Oberbürgermeisters Christian Ude wurde am 7. Mai 2002 in München ein Verwaltungsgebäude der Münchener Rück Versicherungsgesellschaft nach rund zweijähriger Umbauzeit wiedereröffnet. Das Haus in der Gedonstraße 10 - ein ehemals von Waschbetonplatten geprägter 70er-Jahre-Bau (Architekten: Maurer, Denk, Mauder/München) - wurde von den Vorarlberger Architekten Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle (Lochau) umgestaltet und mit Niedrigenergiehausstandard versehen. Gegenüber des Baus befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude der Münchener Rück aus dem Jahr 1913.
Wurden beide Bauten bisher durch eine Aluminiumbrücke über die Gedonstraße miteinander verbunden, so geschieht dies nun durch einen unterirdischen Weg, dessen Raumeindruck maßgeblich durch eine Installation des New Yorker Künstlers Keith Sonnier bestimmt wird. Der in der Grundstruktur erhalten gebliebene Baukörper hat zwei Unterbrechungen in der Hausfront erhalten und passt sich nun in seiner Form an die Proportionen der Nachbarschaftshäuser an. Wichtigste gestalterische und energietechnische Neuerung ist eine doppelschalige Glasfassade, die Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert, und wie ein leichter Mantel wirkt.
Zentraler Mittelpunkt im Innern des Gebäudes ist die über 50 Meter lange neue Halle, die mit Ahornhölzern verkleidet ist und für größere Kundenveranstaltungen der Versicherung genutzt werden kann. Die ehemals schmalen und dunklen Büroflure in den oberen Stockwerken zeigen sich nach dem Umbau lichtdurchflutet und mit Blickbezug nach draußen.
Einen wichtigen Stellenwert in der Gesamtmaßnahme nimmt das aufwändige Kunstkonzept ein. Der Berliner Künstler Olafur Eliasson entwarf Installationen für die Fassade, das Künstlerduo M+M (München) schuf die Kunst für die Halle, Felice Varini (Paris), Aribert von Ostrowski (Berlin) und Peter Kogler (Wien) übernahmen die künstlerische Gestaltung von drei Treppenhäusern.