Am 29. November 2000 hat der Berliner Stadtentwicklungssenator Peter Strieder die diesjährigen Ferdinand-von-Quast-Medaillen für vorbildliches Engagement Berliner Bürger in der Denkmalpflege verliehen. Die nicht dotierten Auszeichnungen gingen auf Vorschlag des Landesdenkmalamtes Berlin an Christa Kliemke und Robert Wischer sowie an die Bewag Aktiengesellschaft.
Frau Kliemke und Herr Wischer seien außergewöhnlich engagierte Partner der Denkmalpflege, deren vorbildlicher Einsatz auch inspirierend auf Hauseigentümer in der Nachbarschaft wirke, hieß es in der Begründung der Senatsverwaltung. Sie übernahmen in Rahnsdorf das alte Schul- und Küsterhaus und restaurierten es in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. In Charlottenburg setzten sie eine Inkunabel des Neuen Bauens instand, das 1929/30 von Hans und Wassili Luckhardt und Alfons Anker errichtete Wohnhaus Am Rupenhorn 25. Nach langer Vernachlässigung sei das Haus von den neuen Eigentümern mustergültig saniert worden.
Die Bewag Aktiengesellschaft wurde ausgezeichnet, da sie sich seit Jahren in vorbildlicher Weise der Erhaltung und Pflege ihrer zahlreichen Industrie- und Technikdenkmale widmet. Die kürzlich abgeschlossene Sanierung des Shell-Hauses (Architekt: Emil Fahrenkamp, 1932, siehe BauNetz-Meldung vom 5.4.2000) sei zu einem denkmalpflegerischen Vorzeigeprojekt geraten, das demonstriere, wie ein Bauwerk der Klassischen Moderne zugleich konserviert und für zeitgemäße Nutzeranforderungen ertüchtigt werden könne hieß es (nebenstehendes Foto). Viel Mut und Energie investiere die Bewag auch, um für nicht mehr betriebsnotwendige Umspannwerke langfristige Nachnutzungen zu finden. Sie setze damit ein Zeichen, wie im nachindustriellen Zeitalter mit funktionslos gewordenen Produktions- und Technikdenkmalen nachhaltig und denkmalgerecht umgegangen werden könne.
Foto: Archiv Bewag Akiengesellschaft, Berlin