Wie das holläandische Online-Magazin Architectuur.org am 11. April 2006 berichtet, ist das Büro Kraaijvanger Urbis (Rotterdam) mit der Erweiterung des Museums der südniederländischen Stadt Dordrecht beauftragt worden. Dies ist das Ergebniss eines beschränkten Verfahrens, an dem drei weitere Büros teilgenommen hatten.
Das Museum der Stadt Dordrecht zeigt niederländische Malerei aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Bis 2008 dient es als Ausweichquartier vieler Gemälde aus dem Amsterdamer Rijksmuseum, das bis 2008 durch Cruz + Ortiz (Sevilla) restauriert und umgebaut wird (BauNetz-Meldung vom 27. 3. 2006 zur Vorstellung der Pläne).
Mit der Erweiterung erhält das Dordrechter Museum neue Räume für Wechselaustellungen und ein Auditorium. Insgesamt wird die Geschossfläche des Museums auf etwa 4.000 Quadratmeter verdoppelt.
Die Architekten schlagen einen Zubau in reduziert moderner Formensprache vor, durch den, so Architekt Dirk Jan Postel von Kraaijvanger Urbis, die „besondere Atmosphäre des monumentalen Altbaus“ noch stärker zur Geltung kommen soll.
Das Erdgeschoss des zweigeschossigen Baus ist komplett verglast und bietet einen schwellenlosen Übergang vom Straßenraum zum Foyer. Darüber erhebt sich der schwere, verschlossene Körper des Ausstellungsgeschosses. Die Ausstellungsräume werden über eine Sheddachkonstruktion von oben beleuchtet. Vom Altbau wird das Haus durch eine gläserne Fuge abgesetzt.
Die Baumaßnahme soll 8 Millionen Euro kosten, im Sommer 2007 beginnen und 2008 abgeschlossen sein.