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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Verbrennungsanlage_von_Taniguchi_in_Hiroshima_18517.html

10.11.2004

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Müllmuseum

Verbrennungsanlage von Taniguchi in Hiroshima


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Der japanische Architekt Yoshio Taniguchi, nach dessen Entwurf die Erweiterung des Museum of Modern Art in New York Ende November 2004 eröffnet wird (siehe BauNetz-Meldung), hat in Hiroshima eine Müllverbrennungsanlage errichtet. Dies meldet archnewsnow.com am 9. November 2004. Die Anlage dient zugleich als Lehrort und Touristenattraktion und geht deutlich über die Ambitionen sonstiger städtischer Infrastrukturanlagen hinaus. Taniguchi nennt sein Projekt scherzhaft „Müllmuseum“.

Die 400 Millionen US-Dollar teure Anlage wurde vom Bürgermeister der Stadt in Auftrag gegeben, der damit zwei Probleme lösen wollte: Erstens fehlte es der Stadt nach dem Wiederaufbau an anspruchsvoller Architektur. Zum 50. Jahrestag des Atombombenabwurfs 1995 wurde deshalb eine Architekturinitiative gestartet, in deren Rahmen bereits eine spektakuläre, gläserne Feuerwache in Hiroshima entstanden ist.
Zweitens erlebt die Stadt derzeit eine explosive Zunahme des Müllvolumens. Der Bürgermeister wollte mit dem Projekt deshalb seinen Bürgern vor Augen führen, wie viel Müll sie produzieren. Aus diesem Grund sollte die Anlage so öffentlich wie möglich gestaltet werden.
Deshalb wurde Japans berühmtester Museumsarchitekt, Taniguchi, mit dem Neubau beauftragt. Die 45.000 Quadratmeter große Anlage liegt am Hafen, am Ende eines der wichtigsten Boulevards der Stadt.

Um den Blick auf das und den Zugang zum Wasser nicht zu blockieren, hat Taniguchi den Boulevard in Form eines erhöhten Steges verlängert. Dieser vierzig Meter lange Weg führt quer durch das Gebäude zu einem neu angelegten Park am Wasser. Auf beiden Seiten des Steges sieht man große Maschinen, die mit rostfreiem Stahl verkleidet sind. Die sorgfältig gestaltete Beschilderung führt durch lange Gänge mit Fenstern, die den Blick auf die Müllhallen freigeben.

Das leicht asymmetrische, wohl proportionierte Gebäude mit feinen Details hat weiße und silberfarbene Fassaden, die die Vorgänge im Inneren aufwerten und damit den didaktischen Anspruch des Bürgermeisters unterstreichen.


 
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